Inhaltsverzeichnis
- 1. Was erhielt Daniel im Jahr 538 v. Chr. als Babel fiel?
- 2. Wo befand sich Daniel zu dieser Zeit?
- 3. Was fesselte zuerst die Aufmerksamkeit des Propheten?
- 4. Welche Macht symbolisierte der Widder mit den zwei Hörnern?
- 5. Wie wird das Handeln dieser Macht beschrieben?
- 6. Welches weitere Symbol wurde dann in der Vision erwähnt?
- 7. Was stellt der Ziegenbock mit dem großen Horn dar?
- 8. Wie wurde die Eroberung Medo-Persiens vorausgesagt?
- 9. Was geschah, als der Ziegenbock „am stärksten“ war?
- 10. Wer wurde durch das große Horn dargestellt; und was folgte, als es zerbrochen war?
- 11. Was wuchs aus einem der vier Hörner des Ziegenbocks?
- 12. Wie wird dieses kleine Horn erklärt?
- 13. Was tat dieses kleine Horn dem Volk Gottes an?
- 14. Wie wird diese Verfolgung auch beschrieben?
- 15. Wie würde dieses kleine Horn sich gegen Christus und sein Versöhnungsdienst stellen?
- 16 Wie wird dies in der Auslegung beschrieben?
- 17. Mit welchen Worten beschreibt Paulus das „Geheimnis der Bosheit“ und den „Menschen der Gesetzlosigkeit?
- 18. Was wurde in die Hände des kleinen Horns gegeben?
- 19. Was tat diese Macht mit der Wahrheit?
- 20. Welche Frage hörte der Prophet einen Heiligen stellen?
- 21. Welche Antwort erhielt Daniel?
- 22. Welche Zeitperiode fängt an, als die beständige Vermittlung Christi vom Papsttum hinweg genommen wurde?
- 23. Welche Zusicherung wird dem Daniel betreffs der in Vers 14 erwähnten Zeitperiode gegeben?
- Weitere Bibelthemen:
1. Was erhielt Daniel im Jahr 538 v. Chr. als Babel fiel?
Dan. 8,1 EÜ „Im dritten Jahr der Herrschaft des Königs Belsazar hatte ich, Daniel, eine Vision, nach jener anderen, die ich früher gehabt hatte.“
2. Wo befand sich Daniel zu dieser Zeit?
Dan. 8,2 EÜ „Ich hatte eine Vision, und während ich sie sah, befand ich mich in der Burg Susa, die in der Provinz Elam liegt, am Ulai-Kanal.“
3. Was fesselte zuerst die Aufmerksamkeit des Propheten?
Dan. 8,3 EÜ „Ich blickte auf und sah, wie ein Widder am Kanal stand; er hatte zwei Hörner. Beide Hörner waren sehr hoch; doch das eine war noch höher als das andere und das höhere wuchs ihm zuletzt.“
4. Welche Macht symbolisierte der Widder mit den zwei Hörnern?
Dan. 8,20 EÜ „Der Widder mit den zwei Hörnern, den du gesehen hast, bedeutet die Könige von Medien und Persien.“
5. Wie wird das Handeln dieser Macht beschrieben?
Dan. 8,4 EÜ „Ich sah, wie der Widder nach Westen, Norden und Süden stieß; kein Tier hielt ihm stand und es gab keinen, der sich aus seiner Gewalt retten konnte. Er tat, was er wollte, und machte sich groß.“
6. Welches weitere Symbol wurde dann in der Vision erwähnt?
Dan. 8,5 EÜ „Dann bemerkte ich einen Ziegenbock; er überquerte von Westen her die ganze Erde, ohne aber den Boden zu berühren; der Bock hatte ein auffallendes Horn zwischen den Augen.“ „… dass er sich in den Tempel Gottes setzt als ein Gott.“ 2.Thess. 2,4
7. Was stellt der Ziegenbock mit dem großen Horn dar?
Dan. 8,21 Lu84 „Der Ziegenbock aber ist der König von Griechenland. Das große Horn zwischen seinen Augen ist der erste König.“
8. Wie wurde die Eroberung Medo-Persiens vorausgesagt?
Dan. 8,7 EÜ „Ich sah, wie er auf den Widder losging und ihm wütend zusetzte. Er stieß gegen den Widder und brach ihm beide Hörner ab. Der Widder hatte nicht die Kraft, ihm standzuhalten. Da warf der Ziegenbock ihn zu Boden und zertrat ihn; und niemand war da, um den Widder aus seiner Gewalt zu retten.“
9. Was geschah, als der Ziegenbock „am stärksten“ war?
Dan. 8,8 EÜ „Der Ziegenbock wurde über die Maßen groß. Als er aber am stärksten war, brach das große Horn ab. An seiner Stelle wuchsen ihm vier auffallende Hörner, und zwar nach den vier Himmelsrichtungen.“
10. Wer wurde durch das große Horn dargestellt; und was folgte, als es zerbrochen war?
Dan. 8,21.22 Lu84 „Der Ziegenbock aber ist der König von Griechenland. Das große Horn zwischen seinen Augen ist der erste König. Dass aber vier an seiner Stelle wuchsen, nachdem es zerbrochen war, bedeutet, dass vier Königreiche aus seinem Volk entstehen werden, aber nicht so mächtig wie er.“
Anmerkung. Nach der erfolgten Auslegung ist es klar, dass das große Horn auf dem Ziegenbock Alexander den Großen darstellt, der die griechischen Streitkräfte auf ihren Eroberungszügen gegen Medo-Persien leitete. Nach dem Tod Alexanders zu Babylon im Jahr 323 v. Chr. folgte in dem Kampf um das Reich eine kurze Zeit der Verwirrung, aber die Nachfolge wurde durch die Schlacht bei Ipsus im Jahr 301 v. Chr. deutlich entschieden. Alexanders vier leitende Generäle – Kassander, Lysimachus, Ptolemäus und Seleukus – wurden seine Nachfolger.
„Das riesige Reich, durch Alexanders unvergleichliche Eroberungen geschaffen, verfiel durch die Streitereien und Kriege seiner Nachfolger. Und noch vor dem Abschluss des vierten Jahrhunderts vor Christus war es in viele Stücke zerbrochen worden. Außer kleineren Staaten erhoben sich aus den Ruinen vier bestimmte und klar abgegrenzte wichtige Monarchien … Ihre Herrscher waren Lysimachus, Kassander, Seleukus Nikator und Ptolemäus, die sich alle den Titel eines Königs zugelegt hatten. Das große Horn war zerbrochen und an seiner Statt kamen vier ansehnliche Hörner gegen die vier Winde des Himmels empor.“ Myers‘ „History of Greece“, Ausgabe 1902, S. 457
11. Was wuchs aus einem der vier Hörner des Ziegenbocks?
Dan. 8,9 Lu84 „Und aus einem von ihnen wuchs ein kleines Horn; das wurde sehr groß nach Süden, nach Osten und nach dem herrlichen Land hin.“
12. Wie wird dieses kleine Horn erklärt?
Dan. 8,23 EÜ „In der letzten Zeit ihrer Herrschaft, wenn die Frevler ihr Maß voll gemacht haben, kommt ein König voll Härte und Verschlagenheit.“
13. Was tat dieses kleine Horn dem Volk Gottes an?
Dan. 8,10 Lu84 „Und es wuchs bis an das Heer des Himmels und warf einige von dem Heer und von den Sternen zur Erde und zertrat sie.“
14. Wie wird diese Verfolgung auch beschrieben?
Dan. 8,24 EÜ „Er wird mächtig und stark und richtet ungeheures Verderben an; alles, was er unternimmt, gelingt ihm. Mächtige Herrscher wird er vernichten, auch das Volk der Heiligen.“
15. Wie würde dieses kleine Horn sich gegen Christus und sein Versöhnungsdienst stellen?
Dan. 8,11 „Ja, bis zum Fürsten des Heeres erhob es sich, und es nahm ihm das beständige [Opfer] weg, und seine heilige Wohnung wurde verwüstet.“
16 Wie wird dies in der Auslegung beschrieben?
Dan. 8,25 Elb „Und wegen seines Verstandes wird er erfolgreich sein, mit Betrug in seiner Hand. Und er wird in seinem Herzen großtun, und unversehens wird er viele vernichten. Und gegen den Fürsten der Fürsten wird er sich auflehnen, aber ohne eine Menschenhand wird er zerbrochen werden.“
17. Mit welchen Worten beschreibt Paulus das „Geheimnis der Bosheit“ und den „Menschen der Gesetzlosigkeit?
2.Thess. 2,3-4 „Denn dieser Tag [der Tag Christi] kommt nicht, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbart worden ist, der Sohn des Verderbens; der sich widersetzt und sich überhebt über alles, was Gott heißt oder Gegenstand der Verehrung ist, so dass er sich in den Tempel Gottes setzt und sich ausweist, dass er Gott sei.“
Anmerkung. Die beiden letzten Schriftstellen beschreiben deutlich ein und dieselbe Macht – eine Macht, die, während sie religiös und vorgeblich christlich ist, einen antichristlichen Sinn besitzt und der „Mensch der Gesetzlosigkeit“ selbst ist. Von dem selbstsüchtigen Ehrgeiz Luzifers beherrscht (Jes. 14,12-14; Hes. 28,17), versucht er sogar den Sitz und Platz der Gottheit im Tempel einzunehmen. Indem er vorgibt, der Stellvertreter Christi oder sein persönlicher Repräsentant auf Erden zu sein, überhebt er sich über Christus und lehnt sich auf wider den Fürsten aller Fürsten oder versucht, an seiner Stelle zu herrschen.
18. Was wurde in die Hände des kleinen Horns gegeben?
Dan. 8,12a EÜ
„Ein Heer wurde verbrecherisch gegen das tägliche Opfer eingesetzt.“
19. Was tat diese Macht mit der Wahrheit?
Dan. 8,12b EÜ „Das Horn stürzte die Wahrheit zu Boden, und was es unternahm, das gelang ihm.“
Anmerkung. Die bereits gegebene Auslegung der Vision zeigt klar, dass die durch das kleine Horn dargestellte Macht auf Medo-Persien und Griechenland folgt. In der Vision des siebenten Kapitels des Buches Daniel, das mit dieser Vision eng verwandt ist, stellte das vierte Tier das vierte Reich oder Rom als Ganzes dar, und besondere Aufmerksamkeit wurde seiner Geschichte als kleines Horn geschenkt. Wie durch das ihm zugeschriebene Werk zeigt, würde dieses kleine Horn, das unter den zehn Reichen aufkam, in die Rom geteilt wurde. Es würde eine religiös-politische Macht sein, die die Zeit und das Gesetz Gottes verändert und die Kinder Gottes verfolgt. In der Vision des 8. Kapitels wird die kirchliche Art dieser vierten Weltmacht besonders beachtet und betont, und deshalb ist das dort benutzte, sie darstellende Symbol das „kleine Horn“, das „sehr groß“ wurde. Die Religion aller vier in dieser Weissagung erwähnten Monarchien war das Heidentum; aber das Heidentum des alten Babylon wurde im heidnischen Rom fortgepflanzt und dann vom päpstlichen Rom sich angepasst und angenommen. Das kleine Horn im 8. Kapitel stellt Rom dar, sowohl heidnisch als auch päpstlich, in seiner kirchlichen Art, in seiner Verbindung des Heidentums und später des abgefallenen Christentums mit der weltlichen Macht, und seinen antichristlichen Verfolgungen der Heiligen Gottes, seiner Verdrehung des Priesteramtes Christi und seiner Anspruchserhebung auf weltliche wie geistliche Macht über die ganze Welt. Es ist ersichtlich, dass in dieser Prophezeiung das heidnische Rom nur haupsächlich als Mittel angeführt wird, um den Platz und das Wirken des päpstlichen Rom zu kennzeichnen und zu zeigen, dass die kirchlichen Eigenschaften des heidnischen Rom vorbildlich auf die des päpstlichen hinweisen und dass die Erfüllung der Prophezeiung in dem Wirken des päpstlichen Rom zu suchen ist. Ein sorgfältiger Vergleich von Dan. 7,21.25 mit Dan. 8,10-12 und 2.Thess. 2,3-4 wird diese Schlussfolge zur Genüge rechtfertigen.
„Die Römer konnten es nicht vergessen und vergaßen es nie, dass sie einst die Herren und Beherrscher der Welt gewesen waren. Selbst nachdem sie gänzlich unfähig geworden waren, sich selbst, noch viel weniger andere, zu beherrschen, legten sie immer noch das Wesen und die Sprache von Herren an den Tag. … Bei der Abwesenheit eines Kaisers im Westen nahmen die Päpste schnell an Einfluss und Macht zu und bauten bald ein kirchliches Reich auf, das in mancher Beziehung den Platz des alten Kaiserreiches einnahm und seine kulturelle Arbeit fortsetzte.“ Myers‘ „Rome, its Rise und Fall“, Boston, 1900; S. 398.399.442.443
Das Heer und die Sterne in Dan. 8,10 sind dieselben wie die Heiligen des Höchsten in Dan. 7,25, und der Fürst des Heeres in Dan. 8,11 ist derselbe wie der Fürst aller Fürsten oder Christus. Als dasselbe Wesen dem Josua erschien (Jos. 5,13-15) bezieht der Herr den Ausdruck auf sich selbst. In Dan. 8,11-13 ist von den Übersetzern das Wort „Opfer“ dem Wort „täglich“ hinzugefügt worden, aber diese Übersetzung scheint dem Wort „täglich“ eine zu beschränkte Bedeutung beizumessen. Die Tatsache, dass im Originaltext dem Ausdruck „täglich“ kein Ausdruck hinzugefügt ist, obwohl es in dem vorgeschatteten Dienst des Heiligtums in Verbindung mit dem „Brandopfer“ (2.Mo. 4,7), dem „Räuchopfer“ (2.Mo. 30,8) und dem Brot (4.Mose 4,7; hier als „beständig“ angegeben) benutzt wird, zeigt, dass das Tägliche oder Beständige den beständigen Dienst oder das Mittleramt Christi im himmlischen Heiligtum darstellt, in welchem alles, was im Schattendienst beständig oder fortwährend war, sein Gegenbild und seine Erfüllung fand. Siehe Hebr. 6,19-20; 7,1-3.14-16.23-25 Die Handlung, die den Papst zum Stellvertreter Gottes und zum Hohepriester des Abfalls machte, nahm in Wirklichkeit von Christus, soweit wie menschliche Absicht und Macht gingen, seinen Platz und sein Werk als der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen (1.Tim. 2,5) hinweg; sie nahm von ihm, soweit wie der Mensch dazu imstande war, die beständige, tägliche Vermittlung, wie in der Prophezeiung vorausgesagt wurde. In Daniel 7 wie auch in Daniel 8 wird das kleine Horn vorgeführt, um besonders das Wirken dieser schrecklichen Macht – des päpstlichen Rom – zu beschreiben. Beide Kapitel handeln von ein und demselben großen Abfall. Im 7. Kapitel nimmt das kleine Horn das Gesetz Gottes hinweg. Hätte es nur das Gesetz weggenommen, so würde dies das Evangelium entkräftet haben; denn wenn das Gesetz Gottes nicht mehr da ist, so kann selbst das wahre Evangelium nicht retten, weil das Gesetz notwendig ist, um den Menschen der Sünde zu überführen und ihm eine Erkenntnis der Sünde zu geben. Und hätte das Papsttum nur das Evangelium weggenommen und das Gesetz gelassen, so wäre die Erlösung durch ein solches System immer noch unmöglich gewesen, denn es gibt keine Erlösung für den Sünder durch das Gesetz, getrennt von Christus und dem Evangelium. Aber um den Abfall umso gewisser zu machen, änderte, entkräftete und entfernte diese Macht beide, das Gesetz und auch das Evangelium. Durch die Veränderung des Sabbats richtete das Papsttum seinen Pfeil direkt auf das himmlische Heiligtum und seinen Dienst, der in dem Brief an die Hebräer als das Herz und Wesen des Evangeliums dargestellt wird.
20. Welche Frage hörte der Prophet einen Heiligen stellen?
Dan. 8,13 Elb „Und ich hörte einen Heiligen reden. Und es sprach ein Heiliger zu jemandem – dem Redenden nämlich: – Bis wann gilt die Vision von dem regelmäßigen Opfer und von dem entsetzlichen Verbrechen, dass sowohl das Heiligtum als auch der Opferdienst zur Zertretung preisgegeben sind?“
21. Welche Antwort erhielt Daniel?
Dan. 8,14 Elb „Und er sagte zu mir: Bis zu 2.300 Abenden und Morgen; dann wird das Heiligtum wieder gerechtfertigt.“
Anmerkung. Im 13. Vers wird die Vision deutlich beschrieben. Es ist die „Vision vom täglichen Opfer [oder der beständigen Vermittlung] und von der Sünde, um welcher willen diese Verwüstung geschieht,“ was zur Folge hat, dass sowohl das Heiligtum wie das Volk Gottes zertreten wird. Die Zeit, wann die Vision seine besondere Anwendung finden sollte, wird im 17. Vers als „die Zeit des Endes“ oder der letzten Tage angegeben. Dies ist ein weiterer Beweis, dass diese Prophezeiung ihre Erfüllung nur im päpstlichen Rom finden kann, da das heidnische Rom viele Jahrhunderte vorher von der Bühne verschwunden war. Das Heiligtum und die Zeitperiode der 2300 Tage, auf die hier hingewiesen wird, werden in nachstehenden Bibellesungen genauer untersucht werden.
22. Welche Zeitperiode fängt an, als die beständige Vermittlung Christi vom Papsttum hinweg genommen wurde?
Dan. 12,11 Elb „Und von der Zeit an, in der das regelmäßige Opfer abgeschafft wird, um den verwüstenden Gräuel einzusetzen, sind Est. 1.290 Tage.“
Anmerkung. Da das Wegtun des täglichen Vermittlungsdienstes Christi zum Beginn einer prophetischen Zeitperiode gemacht wird, muss zu einer bestimmten Zeit eine Handlung vorgenommen worden sein, die der Form und Absicht nach das priesterliche Werk im himmlischen Heiligtum aus den Händen Christi nimmt. Diese Handlung ist der offizielle Beschluss eines im Jahr 503 n. Chr. in Rom abgehaltenen Kirchenkonzils, nach dem erklärt wurde, „dass der Papst als Gottes Stellvertreter Richter sei und von niemand gerichtet werden könne.“ Siehe Hardouins „Councils“, Band 2, S. 983; Labbe und Cossarts „Council“, Band 4, Sp. 1364, und Bowers „History of the Popes“, Band 1, S. 304.305
Die Tätigkeit Klodwigs, des Königs der Franken, der sich wegen seiner Feldzüge zur Unterwerfung der dem Papsttum feindlichen Mächte den Titel „ältester Sohn der Kirche“ erwarb, trug viel dazu bei, um diesen Anspruch des Papsttums zu verwirklichen, was schließlich zur Folge hatte, dass der Papst als Haupt des römischen Priestertums, das das Priestertum Christi verdrängt und ein anderes System der Vermittlung eingesetzt und an seine Stelle gesetzt wurde. Dieses Werk Klodwigs erreichte seinen Höhepunkt in den Jahren 503 bis 508, und so ist das die natürliche Zeitperiode, von der die 1290 Jahre in Dan. 12,11 gerechnet werden und die so wie die 1260 Jahre aus Dan. 7,25 in der Zeitperiode 1793 bis 1798 enden. Siehe die Anmerkungen unter Frage 8.
„Mit Rom wäre auch sein Bischof gefallen, hätte dieser nicht, die Krise scheinbar voraussehend, den Meisterstreich seiner Schlauheit bis auf die Stunde vorbehalten. Er warf sich kühn auf ein Element von viel größerer Stärke als das, dessen die politischen Umwälzungen seiner Zeit ihn beraubt hatten, nämlich auf die Anmaßung, dass der Bischof von Rom der Nachfolger Petri, der Fürst der Apostel und somit der Stellvertreter Christi auf Erden sei. Durch diese Anspruchserhebung schwangen sich die römischen Pontifexe mit einem Mal über den Thron der Könige auf den Stuhl der Götter. Rom wurde erneut die Herrin der Welt und ihre Päpste die Herrscher der Erde.“ „The Papacy“ von J.A.Wylie, S. 34
23. Welche Zusicherung wird dem Daniel betreffs der in Vers 14 erwähnten Zeitperiode gegeben?
Dan. 8,26 Elb „Und die Erscheinung von den Abenden und von den Morgen: was gesagt wurde, ist Wahrheit. Du aber, halte die Vision geheim, denn es sind noch viele Tage bis dahin.“
Anmerkung. Mit dem Ausdruck „diese Vision vom Abend und Morgen“ wird Bezug genommen auf die Vision von den 2300 Tagen, wie aus Dan. 8,14 ersichtlich ist. Die Auslegung der Vision in Kapitel 8 schließt ab, ohne eine Erklärung der langen Zeitperiode zu geben, die dem Daniel in Beantwortung der Frage vorgeführt worden war: „Wie lange soll doch währen solch Gesicht?“ Dieser wichtige Teil wurde einer späteren Auslegung überlassen. Siehe die nächste Bibellesung.
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6.11 | Der Fall des neuen Babylons |
6.12 | Die letzte Evangeliumsbotschaft |
6.13 | Satans Streit gegen die Gemeinde |
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6.18 | Die sieben Posaunen |
6.19 | Die orientalische Frage |
6.20 | Die letzten sieben Plagen |
6.21 | Das Geheimnis Gottes vollendet |
6.0X | Große prophetische Zeitketten |
- Bibellesungen für den Familienkreis. Ein Studium der Bibel nach Gegenständen, systematisch geordnet für öffentlichen und privaten Gebrauch ; enthält 200 Lesungen, in denen beinahe 4000 Fragen über wichtige religiöse gegenstände beantwortet werden. Von einer großen Anzahl Bibelforschern ausgearbeitet (1923). neue, umgearb. und verm. Aufl. Brookfield, Ill. [u.a.]: Pacific Press.