Inhaltsverzeichnis
- 1. Wer hat den Sabbat gemacht?
- 2. Wem gehört der Sabbat?
- 3. Für wen sollte er also gefeiert werden?
- 4. Wem allein sind wir in religiösen Dingen verantwortlich?
- 5. Wie sollen wir den Sabbat halten?
- 6. Was ist einer der Zwecke des Sabbats?
- 7. Was muss also der Charakter des Sabbats sein, da er heilig ist, heilig gehalten werden und man an demselben zusammenkommen soll?
- 8. Was muss nun die Art aller Sabbatgesetzerlasse sein?
- 9. Was entsteht, wenn der Staat religiösen Gesetze erlässt?
- 10. Was folgt stets durch religiöse Gesetzerlasse oder einer Verbindung von Kirche und Staat?
- 11. Wie lautet Konstantins Sonntagsgesetz vom 7. März 321?
- 12. Welche weitere kaiserliche Gesetzgebung zugunsten der Sabbatfeier wurde im Jahr 386 eingeführt?
- 13. Welches weitere Gesetz wurde auf Betreiben der Kirchenbischöfe unter Theodosius dem Jüngern im Jahr 425 erlassen?
- 14. Was sagt der Geschichtsschreiber von diesen Gesetzerlassen?
- 15. Was forderte das im Jahr 800 von Karl dem Großen erlassene Sonntagsgesetz?
- 16. Wie lautet das im Jahr 1676 von Karl II. erlassene Sonntagsgesetz?
- 17. Was forderte das erste Sonntagsgesetz Amerikas, das im Jahr 1610 in Virginia erlassen wurde?
- Weitere Bibelthemen:
„… denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.“
Matthäus 12,8 EÜ
1. Wer hat den Sabbat gemacht?
„Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darin ist, und er ruhte am siebten Tag; darum hat der Herr den Sabbattag gesegnet und geheiligt.“ 2.Mo. 20,11
2. Wem gehört der Sabbat?
„Aber am siebten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes.“ 2.Mo. 20,10
3. Für wen sollte er also gefeiert werden?
„Gebt … Gott, was Gott gehört!.“ Mk. 12,17
Anmerkung. Wenn die Menschen Sabbatgesetze machen, so verlangen sie, dass sie den Sabbat der Regierung oder vielleicht indirekt Gott durch die Regierung feiern sollen, was ja auf ein und dasselbe hinausläuft.
4. Wem allein sind wir in religiösen Dingen verantwortlich?
„So wird jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.“ Röm. 14,12
Anmerkung. Wenn nun die Menschen Zwangs-Sabbatgesetze machen, so machen sie für ihre Sabbatfeier die Regierung verantwortlich.
5. Wie sollen wir den Sabbat halten?
„Gedenke an den Sabbattag und heilige ihn!“ 2. Mo. 20,8
6. Was ist einer der Zwecke des Sabbats?
„Am 7. Tag ist ein Sabbat der Ruhe, eine heilige Versammlung.“ 3.Mo. 23,3
7. Was muss also der Charakter des Sabbats sein, da er heilig ist, heilig gehalten werden und man an demselben zusammenkommen soll?
Er muss religiöser Art sein.
8. Was muss nun die Art aller Sabbatgesetzerlasse sein?
Es sind religiöse Gesetzerlasse.
9. Was entsteht, wenn der Staat religiösen Gesetze erlässt?
Eine Verbindung von Kirche und Staat.
10. Was folgt stets durch religiöse Gesetzerlasse oder einer Verbindung von Kirche und Staat?
Religiöse Unduldsamkeit und Verfolgung.
„Alle Richter und Einwohner der Städte sowie die Arbeit aller Handwerke sollen am ehrwürdigen Tag der Sonne ruhen; aber diejenigen, die auf dem Land wohnen, sollen frei und vom Gesetz unangefochten sich der Bebauung des Bodens widmen, weil es oft vorkommt, dass sich kein anderer Tag wie dieser so gut zum Säen des Getreides und zum Pflanzen von Weinreben eignet, damit nicht durch Vernachlässigung der gelegensten Zeit die Menschen den vom Himmel bescherten Segen verlieren.”
Corpus Juris Civilis Cod., lib. 3, tit. 12,3
12. Welche weitere kaiserliche Gesetzgebung zugunsten der Sabbatfeier wurde im Jahr 386 eingeführt?
„Durch ein erlassenes Gesetz vom Jahr 386 wurden die von Konstantin bewirkten älteren Veränderungen kräftiger durchgeführt, und allgemein bürgerliche Geschäfte jeder Art am Sonntag strengstens verboten.”
Neanders Kircheng., Bd. 2
13. Welches weitere Gesetz wurde auf Betreiben der Kirchenbischöfe unter Theodosius dem Jüngern im Jahr 425 erlassen?
„Im Jahr 425 wurden am Sonntag und an den Hauptfesttagen der Christen die Schaustellungen verboten, damit die Andacht der Getreuen frei von aller Störung sei.”
Ebenda
14. Was sagt der Geschichtsschreiber von diesen Gesetzerlassen?
„Auf diese Weise erhielt die Kirche vom Staat Hilfe zur Förderung ihrer Ziele. … Aber wäre es nicht wegen der Verwirrung geistlicher und weltlicher Interessen und der in dieser Weise herbeigeführten nur äußerlichen Bekehrungen gewesen, so hätte sie keiner solchen Hilfe bedurft.”
Eb., S. 301
„Wir verordnen auch gemäß dem, was im Gesetz Gottes geboten ist, dass kein Mensch am Tag des Herrn irgendwelche knechtische Arbeit verrichtet: … dass die Frauen nicht flicken, nähen, Wolle pflücken, Hanf klopfen, öffentlich Leinwand waschen oder Schafe scheren, sondern dass sie alle zur Kirche kommen, um den Herrn, ihren Gott, anzubeten.”
„Sabbath for Man”, von Crafts, S. 556
„Zur besseren Beobachtung und Heilighaltung des Tages des Herrn, gewöhnlich Sonntag genannt, sei es beschlossen, … dass alle erlassenen und in Kraft tretenden Gesetze zur Feier des Tages und zum Besuch der Kirchen an demselben sorgfältig zur Durchführung gelangen, und dass eine jede Person am Tag des Herrn sich der Feier desselben hingibt, indem sie an demselben den Pflichten der Frömmigkeit und der wahren Religion, öffentlich wie privat, obliegt.”
„A Critical History of Sunday Legislation”, von A. H. Lewis, S. 108-109
Anmerkung. Abschnitt 2 dieses Gesetzes, der in England noch in Kraft ist, trifft die Vorkehrung, dass, falls der Übertreter die auferlegte Geldstrafe nicht bezahlen kann, er „zwei Stunden lang öffentlich in den Stock gelegt werden soll.”
„Am Sabbattag sollen sich jeder Mann und jede Frau am Morgen in den Gottesdienst und die Predigten und am Nachmittag in den Gottesdienst und den Katechismusunterricht begeben. Solche, die dieses Gebot missachten, sollen bei ihrer ersten Übertretung ihren Proviant und ihren Lohn für die folgende Woche verlieren; für die zweite besagten Lohn verlieren und gepeitscht werden; und für die dritte den Tod erleiden.”
„Articles, Laws, and Orders, Divine, Politique, and Material, für the Colony in Virginia: first established by Sir Thomas Gates, Knight, Lieutenant-General, the 24th of May 1610.”
Anmerkung. Dies sind die ursprünglichsten Sonntagsgesetze, nach denen alle Sonntagsgesetzerlasse Europas und Amerikas verfasst worden sind. Der Kirchenbesuch wird von den heutigen Sonntagsgesetzerlassen nicht allgemein gefordert, auch wurde derselbe von den frühesten Gesetzen nicht mit so vielen Worten gefordert; aber von Konstantins Zeit an ist dies der Hauptzweck aller Sonntagsgesetze gewesen. Sonntagsgesetze sind religiöse Gesetze, und wie ihre Geschichte zeigt, sind sie eines der hauptsächlichsten Mittel gewesen, Kirche und Staat zu verbinden und diese Verbindung fortzupflanzen sowie kirchlichen Einrichtungen und religiöser Unduldsamkeit und Verfolgung den Weg zu bahnen. Religiöse Gesetzerlasse vonseiten der bürgerlichen Regierung sind heute geradeso wenig am Platz wie von jeher. Die Menschen haben heute nicht mehr Recht, einen Tag als Sabbat zu wählen und allen zu gebieten, ihn zu feiern, wie Nebukadnezar ein Recht hatte, ein Bild zu errichten und allen Menschen zu befehlen, vor demselben niederzufallen. Sabbat-Gesetzerlasse sind religiöse Gesetzerlasse, und religiöse Gesetzerlasse können keinen rechtmäßigen Platz in der bürgerlichen Regierung haben.
Weitere Bibelthemen:
10 | Bibelstudie Teil 10: Christliche Freiheit |
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10.1 | Der Urheber der Freiheit |
10.2 | Die Obrigkeit |
10.3 | Persönliche Verantwortlichkeit |
10.4 | Verbindung von Kirche und Staat |
10.5 | Sabbat-Gesetzerlasse |
10.6 | Wer verfolgt, und warum? |
- Bibellesungen für den Familienkreis. Ein Studium der Bibel nach Gegenständen, systematisch geordnet für öffentlichen und privaten Gebrauch ; enthält 200 Lesungen, in denen beinahe 4000 Fragen über wichtige religiöse gegenstände beantwortet werden. Von einer großen Anzahl Bibelforschern ausgearbeitet (1923). neue, umgearb. und verm. Aufl. Brookfield, Ill. [u.a.]: Pacific Press.