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Leitverse: 2.Sam. 24:1 und 1.Chr. 21:1 – David lässt sein Volk zählen
„Und der Zorn des Herrn entbrannte wieder gegen Israel, und er reizte David gegen sie, indem er sprach: Geh hin, zähle Israel und Juda!“ 2.Sam. 24,1
„Und Satan stand auf gegen Israel und reizte David, Israel zählen zu lassen.“ – 1.Chr. 21:1
Es gibt eine ähnliche Geschichte, die uns etwas Licht in diese Angelegenheit bringt.
Hi. 1:6-12 – Satan zu Besuch bei den Gottessöhnen
„Es geschah aber eines Tages, dass die Söhne Gottes vor den Herrn traten, und unter ihnen kam auch der Satan. Da sprach der Herr zum Satan: Wo kommst du her? Und der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandeln darauf! Da sprach der Herr zum Satan: Hast du meinen Knecht Hiob beachtet? Denn seinesgleichen gibt es nicht auf Erden, einen so untadeligen und rechtschaffenen Mann, der Gott fürchtet und das Böse meidet! Der Satan aber antwortete dem Herrn und sprach: Ist Hiob umsonst gottesfürchtig? Hast du nicht ihn und sein Haus und alles, was er hat, ringsum eingehegt? Das Werk seiner Hände hast du gesegnet, und seine Herden breiten sich im Land aus. Aber strecke doch einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat; lass sehen, ob er dir dann nicht ins Angesicht absagen wird! Da sprach der Herr zum Satan: Siehe, alles, was er hat, soll in deiner Hand sein; nur nach ihm selbst strecke deine Hand nicht aus! Und der Satan ging vom Angesicht des Herrn hinweg.“
In der Geschichte von Hiob sehen wir, dass der Teufel erst Gott dazu bringen musste, seinen Schutz zurückzuziehen, bevor er Hiob Probleme bereiten konnte. Gott musste im Grunde sagen: „Er ist in deiner Hand“.
Genauso ist es auch hier. Aber der Teufel kann niemandem etwas antun, außer wenn Gott seinen Schutz entzieht. Und das passiert aus verschiedenen Gründen. Wir werden uns jetzt einige Geschichten aus der Bibel dazu betrachten.
Schauen wir uns noch eine andere Geschichte an. Die Geschichte von Hiskia.
Jesaja 39:1-6 – König von Babel besucht Hiskia
„Zu jener Zeit sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, der König von Babel, einen Brief und Geschenke an Hiskia, denn er hatte gehört, dass er krank gewesen und wieder zu Kräften gekommen war. Und Hiskia freute sich über sie und zeigte ihnen sein Schatzhaus, das Silber und das Gold und die Spezereien und das kostbare Öl und sein ganzes Zeughaus, s amt allem, was sich in seinen Schatzkammern vorfand. Es gab nichts in seinem Haus und im ganzen Bereich seiner Herrschaft, das Hiskia ihnen nicht gezeigt hätte. Da kam der Prophet Jesaja zum König Hiskia und fragte ihn: Was haben diese Männer gesagt? Und woher sind sie zu dir gekommen? Und Hiskia antwortete: Sie sind aus einem fernen Land zu mir gekommen, aus Babel! Er aber fragte: Was haben sie in deinem Haus gesehen? Und Hiskia antwortete: Sie haben alles gesehen, was in meinem Haus ist; es gibt nichts in meinen Schatzkammern, was ich ihnen nicht gezeigt hätte! Da sprach Jesaja zu Hiskia: Höre das Wort des Herrn der Heerscharen: Siehe, es kommt die Zeit, da alles, was in deinem Haus ist und was deine Väter bis zu diesem Tag gesammelt haben, nach Babel weggebracht werden wird; es wird nichts übrig bleiben! spricht der Herr.“
Über die Botschafter aus Babylon wird dann noch folgendes gesagt:
2.Chronik 32:26-31 – Hiskia wird von Gott verlassen
„Als aber Hiskia sich darüber demütigte, dass sein Herz sich überhoben hatte, er und die Einwohner von Jerusalem, kam der Zorn des Herrn nicht über sie, solange Hiskia lebte. Und Hiskia hatte sehr viel Reichtum und Ehre; und er sammelte sich Schätze von Silber, Gold und Edelsteinen, von Gewürzen, Schilden und allerlei kostbaren Geräten. Er hatte auch Vorratshäuser für den Ertrag des Korns, Mosts und Öls; und Ställe für allerlei Vieh und Schafhürden. Und er baute sich Städte und hatte sehr viel Schafe und Rinder; denn Gott gab ihm sehr viele Güter. Er, Hiskia, war es auch, der den oberen Ausfluss des Gihonbaches verstopfte und ihn westlich abwärts, zur Stadt Davids leitete. Und Hiskia hatte Gelingen in allem, was er unternahm. Als aber die Gesandten der Fürsten von Babel zu ihm geschickt wurden, um sich nach dem Wunder zu erkundigen, das im Land geschehen war, da verließ ihn Gott, um ihn auf die Probe zu stellen, damit er alles erkenne, was in seinem Herzen war.“
Der Herr zog sich von ihm zurück, damit Hiskia erfährt, was in seinem Herzen ist. Das heißt, Hiskia fand heraus, dass er eine Menge Stolz in seinem Herzen hatte. Als Gott sich zurückzog, dachte er: „Ihr wisst doch, dass ich ein geistlicher Mensch bin. Gott hat gerade die Sonne für mich stillstehen oder rückwärts gehen lassen.“
Dann kam der Teufel herein und versuchte, ihn durch seinen Stolz zu verführen. Manchmal drängen wir also den Herrn zurück wegen unserer Herzenseinstellung und dann gibt Gott dem Teufel die Erlaubnis, uns zu versuchen. Und ich denke, in diesem Zusammenhang kann man sehen, dass die beiden Verse wirklich das Gleiche sagen. Denn die Bibel sagt:
Jesaja 59:1-3- Sünde trennt uns von Gott
„Siehe, die Hand des Herrn ist nicht zu kurz zum Retten und sein Ohr nicht zu schwer zum Hören; sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass er nicht hört! Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Unrecht; eure Lippen reden Lügen, und eure Zunge dichtet Verdrehungen.“
So was lernen wir nun aus den ganzen Geschichten?
David und die Nation Israel waren stolz geworden, weil sie einen Sieg nach dem anderen errungen hatten und die Nation wuchs, ihr Territorium wuchs und ihr Einkommen wuchs und David begann zu denken: „Junge, ich habe eine ziemlich große Armee. Ich frage mich, wie groß sie ist“, und das Volk fühlte ebenfalls diesen nationalen Stolz. Als es heißt, dass „der Zorn des Herrn über Israel entbrannte“, hörte das Volk auf, auf Gott zu vertrauen, und begann, auf seine eigene Stärke und Armee zu vertrauen.
Daraufhin zog der Herr seinen Schutz von ihnen ab. Der Satan kam und nutzte den Stolz in Davids Herz aus. Daraufhin begann David zu zählen, wie groß die Armee war. Sogar Davids General Joab sagte: „Das ist eine schlechte Idee, David, sie kommt nicht aus dem richtigen Motiv“, und doch begann er, das Volk zu zählen. Daraufhin kam die Pest über das Volk Israel.
Wir sehen also dieselbe Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven, dem Autor von Samuel und dem Autor der Chronik. Sie sagen eigentlich das Gleiche. Der eine geht von der Herzenshaltung des Volkes aus. David und das Volk waren stolz geworden – der Herr war enttäuscht von ihnen -, und die andere Sichtweise geht davon aus, dass Satan diesen Stolz als Gelegenheit nutzte, um Probleme zu schaffen und Krankheit und Tod zu verursachen.
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Artikel wurde eingereicht von Alex und mit freundlicher Genehmigung veröffentlicht.
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