Inhaltsverzeichnis
„Heutzutage finden in Ausbildungseinrichtungen und Kirchen überall spiritualistische Lehren Eingang, die den Glauben an Gott und an sein Wort untergraben. Die Theorie, Gott sei ein Wesensprinzip, von dem die ganze Natur durchdrungen sei, wird von vielen angenommen, die vorgeben, an die Bibel zu glauben; aber diese Theorie ist – mag sie auch noch so schön verpackt sein – eine höchst gefährliche Täuschung. …
Wenn Gott ein die gesamte Natur durchdringendes Wesensprinzip ist, dann wohnt er auch in allen Menschen; und um Heiligkeit zu erlangen, braucht der Mensch dann nur diese ihm innewohnenden Kräfte zu mobilisieren.
Diese Theorien fegen, wenn man sie in ihren logischen Schlussfolgerungen zu Ende denkt, den ganzen christlichen Erlösungsplan hinweg. Sie beseitigen die Notwendigkeit der Versöhnung und lassen den Menschen sich selbst erlösen.“ (Auf den Spuren des großen Arztes, S. 352)
Wahrheit und Irrtum
Wir sahen in den vorausgehenden Lektionen, dass Krankheit und Tod die letztendlichen Folgen von Sünde sind und dass der Erlösungsplan die Wiederherstellung der Gesundheit und des Lebens durch Jesus Christus vorsieht. Es gibt kein anderes Evangelium. Deshalb müssen Heilen, Predigen und Lehren zusammen gehen.
Es gibt nur eine Wahrheit, aber unzählige Irrtümer. Jegliche Abweichung von der Wahrheit wird zu einem Irrtum und davon erscheinen ständig neue. Wir müssen die wahren Heilmethoden studieren, so wie sie in der Bibel und im Geist der Weissagung (Auf den Spuren des großen Arztes, Bewußt essen, Ein Tempel des Heiligen Geistes, Counsels on Health, Medical Ministry) dargestellt sind. Alles andere, was nicht mit der Wahrheit übereinstimmt, ist eine Fälschung.
„In wahrer Wissenschaft kann aber nichts sein, was den Lehren des Wortes Gottes entgegen ist; denn beide haben denselben Urheber. Das richtige Verständnis beider wird immer dartun, dass sie im Einklang sind. Wahrheit, ob in der Natur oder in der Offenbarung, ist immer in all ihren Bekundungen mit sich selbst im Einklang.“ (Zeugnisse für die Gemeinde, Bd. 8, S. 254)
Sobald wir die wahren Heilmethoden verstanden haben, die sich auf physiologische Gesetze gründen, wird es leichter, trügerische Theorien zu erkennen. Es ist nicht erforderlich, alle falsche Heilmethoden zu studieren. Dies würde nur unseren Geist verwirren und wäre eine Zeitverschwendung. Hier ist ein entsprechender Rat von Ellen G. White:
„Mir wurde aufgetragen, euch zu sagen, dass es nicht gut sei, den vergeistigenden Regungen, den falschen, irreführenden Theorien nachzugehen, die seit Jahren bei uns Eingang gefunden haben. Es ist nicht das geeignetste, über den Pantheismus zu predigen oder Zitate von Autoren anzuführen, die über dieses Thema schreiben und über die vielen trügerischen Irrtümer, die zu dieser Lehre führten. Die Darlegungen in ‚Zeugnisse für die Gemeinde’, Band 8, sollten ausreichend sein, unser Volk zu warnen, nicht in diese Irrtümer zu fallen. Diese Ausführungen tun mehr zur Aufklärung über diese Dinge als alle Erklärungen oder Theorien, die unsere Prediger und Lehrer in dieser Angelegenheit aufbieten mögen.
Wenn ihr versucht, euch mit diesen Themen zu befassen, werdet ihr dazu geführt, die Spitzfindigkeiten Satans zu wiederholen, und so werdet ihr ihm nur helfen, den Menschen seine falschen Theorien vorzuführen. Lasst euch niemals dazu verführen, Irrtümer zu wiederholen. Lehret immer die Wahrheit. Füllet die Herzen und Gedanken mit der ernsten, heiligen Wahrheit für unsere Zeit.“ (Evangelisation, S. 565)
Gott und Natur
Grundsätzlich kann man sagen, dass wahre Heilung von Gott kommt und korrekte Methoden sich auf Naturgesetze gründen. Selbstverständlich wirkt Gott manchmal auch durch Wunder.
Falsche Heilmethoden verleugnen Gott als den absoluten Schöpfer und setzen die Naturkräfte an seine Stelle. Gott wird zu einer unpersönlichen, allgegenwärtigen Energie, und man schreibt der Natur eine Art „höheren Wissens“ zu. Dies ist die Essenz des Pantheismus. Beide Betrachtungsweisen sehen sich sehr ähnlich aus und es verlangt ein klares Urteilsvermögen, um die Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden. Ellen G. White warnt davor, Gott mit der Natur zu verwechseln:
„Viele verlieren, während sie über die Gesetze der Materie und der Natur nachdenken, das beständige und unmittelbare Wirken Gottes aus den Augen oder leugnen es sogar. Sie vertreten die Ansicht, dass die Natur unabhängig von Gott wirkt und in und aus sich selbst ihre eigenen Grenzen und ihre eigenen Kräfte hat, durch die sie arbeitet. Ihr Verstand macht einen deutlichen Unterschied zwischen dem Natürlichen und Übernatürlichen. Das Natürliche wird gewöhnlichen Ursachen, unabhängig von der Kraft Gottes, zugeschrieben. Die Lebenskraft wird der Materie zugerechnet und macht so die Natur zu einer Gottheit. Man nimmt an, dass die Materie in gewisse Verhältnisse zueinander gebracht und dann der Wirkung bestimmter Gesetze überlassen ist, die selbst Gott nicht ändern oder durchbrechen kann. Es besteht die Annahme, dass die Natur, mit gewissen Eigenschaften ausgestattet und Gesetzen unterworfen, sich selbst überlassen bleibt, diesen Gesetzen zu folgen und die ihr ursprünglich bestimmte Aufgabe zu erfüllen.
Das ist eine irreführende Wissenschaft. Nichts im Worte Gottes unterstützt eine derartige Ansicht. Gott hebt seine Gesetze nicht auf, sondern er wirkt unablässig durch sie und gebraucht sie als seine Werkzeuge. Sie sind nicht in und durch sich selbst wirksam. Gott ist ununterbrochen in der Natur am Werk. Sie ist seine Dienerin und er lenkt sie wie es ihm gefällt. Die Natur zeugt in ihrem Ablauf von der Gegenwart und dem kraftvollen Wirken eines Wesens, das in all seinem Tun nach seinem Willen handelt. Nicht eine der Natur ursprünglich innewohnende Kraft lässt die Erde Jahr für Jahr ihre Gaben hervorbringen und ihren Lauf um die Sonne fortsetzen. Die Hand der Allmacht wirkt ununterbrochen und leitet diesen Planeten. Es ist die in jedem Augenblick wirkende Kraft Gottes, die die Erde in ihrer Lage und Umdrehung erhält.
Der Gott des Himmels wirkt unablässig. Durch seine Kraft grünt und blüht die Pflanzenwelt, sprießt jedes Blatt und öffnet jede Blume ihren Kelch. Jeder Regentropfen, jede Schneeflocke, jeder Grashalm, jedes Blatt, jede Blume und jeder Strauch zeugen von Gott. Diese kleinen alltäglichen Dinge lehren uns, dass nichts so gering ist, dass er es nicht beachtete.
Die Funktionen des menschlichen Körpers können nicht restlos erfasst werden; sie bieten Geheimnisse, die den Klügsten verwirren. Es ist kein Mechanismus, der einmal in Bewegung gesetzt, in seiner Arbeit fortfährt, der den Puls schlagen und Atemzug auf Atemzug folgen lässt. In Gott leben, weben und sind wir. Jeder Atemzug und Herzschlag sind ständige Beweise der Macht des allgegenwärtigen Gottes.
Gott lässt die Sonne am Himmel aufgehen. Er öffnet die Himmelsfenster und sendet Regen herab. Er lässt das Gras auf den Bergen wachsen. ‚Er gibt Schnee wie Wolle, er streut Reif wie Asche.’ Psalm 147,16. ‚Wenn er donnert, so ist des Wassers die Menge unter dem Himmel … er macht die Blitze im Regen und lässt den Wind kommen aus seinen Vorratskammern.’ Jeremia 10,13.
Der Herr ist unausgesetzt tätig, die von ihm geschaffenen Dinge zu erhalten und als seine Diener zu gebrauchen. Christus sagte: ‚Mein Vater wirket bisher, und ich wirke auch.’ Johannes 5,17.
Männer mit den größten Verstandesgaben können die Geheimnisse des Herrn, wie sie in der Natur offenbart sind, nicht ergründen. Die göttliche Inspiration gibt Fragen auf, die der gelehrteste Forscher nicht beantworten kann. Diese Fragen werden auch nicht gestellt, damit wir sie beantworten sollen, sondern um unsere Aufmerksamkeit auf die tiefen Geheimnisse Gottes zu lenken. Wir werden belehrt, dass unsere Weisheit begrenzt ist, dass in den Dingen, die uns im täglichen Leben umgeben, vieles das Fassungsvermögen eines Menschen übersteigt und dass die Pläne und Ziele Gottes für uns unergründlich sind. Seine Weisheit ist unausforschlich.
Die Zweifler weigern sich, an Gott zu glauben, weil ihr begrenzter Verstand die unendliche Macht nicht begreifen kann, durch die er sich den Menschen offenbart. Gott soll mehr durch das anerkannt werden, was er nicht von sich offenbart, als durch das, was er unserem begrenzten Fassungsvermögen erschließt. Sowohl in der Offenbarung wie in der Natur stellt Gott den Menschen vor Geheimnisse, die Glauben erfordern. Das muss so sein. Wir mögen immer forschen, fragen und lernen – dennoch bleibt Unergründliches jenseits unseres Erkenntnisvermögens.
Die gewaltige Kraft, die in der ganzen Natur wirkt und alle Dinge erhält, ist nicht nur, wie einige Wissenschaftler es darstellen, ein alles durchdringender Grundsatz, eine treibende Energie. Gott ist Geist und trotzdem ein persönliches Wesen, denn der Mensch wurde nach seinem Bilde erschaffen.“ (Zeugnisse für die Gemeinde, Bd. 8, S. 255-259)
Einige Begriffe
Zunächst ist es notwendig, einige Begriffe zu erklären. Vor zwei Jahrhunderten war die Medizin mehr empirisch und nicht so stark auf wissenschaftlichen Grundlagen gebaut wie heutzutage. Die unangenehmen Symptome der Krankheiten wurden mit Mitteln bekämpft, die das Gegenteil bewirkten. Durchfall wurde mit Antidiarrhoika behandelt, Fieber mit fiebersenkenden Mitteln, Aufregung mit Beruhigungsmitteln usw. Dieses Vorgehen wurde als Allopathie bezeichnet. Viele dieser Mittel oder Drogen (in Drogerien zubereitete Arzneimittel) hatten toxische Nebenwirkungen. Samuel Hahnemann, ein deutscher Arzt, entwickelte eine andere Theorie, indem er Symptome mit Mitteln behandelte, die in niedrigen Dosierungen verabreicht, ähnliche Symptome in gesunden Personen erzeugten. Dies wurde das
Ähnlichkeitsprinzip genannt (Similia similibus curentur) und ist die philosofische Grundlage der Homöopathie. Diese beiden Systeme waren nicht miteinander zu vereinbaren. Es war eine Frage des Entweder/Oder und führte zu der Alternativmedizin im Gegensatz zur üblichen Schulmedizin. Während vieler Jahre hindurch bekämpften sich diese beiden Fronten.
Spezialisierung und Zeitmangel führten dahin, dass Ärzte ihre Aufmerksamkeit zunehmend dem erkrankten Organ widmeten und den Patienten als ganzheitliches Individuum vergassen. Die Patienten reagierten auf diese Situation, indem sie Alternativtherapeuten suchten, um ganzheitlich behandelt zu werden. Dazu kam, dass Alternativtherapeuten oft den Anspruch erhoben, zusätzliche Ressourcen, besonders geistlicher Art zu besitzen, die die Schulmedizin nicht hatte und somit zusätzliche Hoffnung für angeblich unheilbare Krankheiten anboten.
Die heutige Schulmedizin verfügt über ein viel breiteres Spektrum von Methoden wie Hydrotherapie, Ernährung, Psychiatrie und andere Zweige. Die Wissenschaft erkennt zunehmend die wichtige Beteiligung geistiger und seelischer Faktoren in den Vorgängen von Gesundheit und Krankheit. Auf der anderen Seite hat auch die Alternativmedizin weitere Methoden übernommen, sowohl natürliche als auch mystische, besonders aus den fernöstlichen pantheistischen Philosophien. Als Ergebnis haben sich nun beide Fronten wieder angenähert und anstatt exklusiv zu sein, werden sie nun inklusiv. Die Alternativmedizin wird deshalb lieber Komplementärmedizin genannt, weil beide sich gegenseitig ergänzen und unterstützen möchten. Es gibt immer mehr Ärzte, die beide Arten von Methoden praktizieren, also Schulmedizin und Komplementärmedizin. Auf diese Weise werden sie den Wünschen vieler Patienten gerecht, die an esoterische Methoden glauben ohne das Risiko, ihre Patienten zu verlieren. Manchmal ist es eine Sache von Annehmlichkeit und finanziellem Interesse.
Natürliche Heilmethoden
Was sind eigentlich „natürliche“ Methoden? Die Antwort sollte einfach sein, aber das Problem liegt in den unterschiedlichen Bedeutungen, die man dem Wort „natürlich“ beimisst und wie es gebraucht oder missbraucht wird.
Manche Menschen denken, dass „natürlich“ gleichbedeutend ist mit gut, richtig, unschädlich, ohne Verwendung von „chemischen“ Substanzen oder Arzneimitteln. Im Gegensatz dazu sind sie der Auffassung, dass die Schulmedizin, weil sie „chemische“ Arzneimittel verwendet, schädlich, verkehrt, unnatürlich und schlecht sein muss. Beide Ansichten sind zu verallgemeinernd und können zwar unter manchen Umständen richtig oder teilweise richtig sein, aber auch verkehrt unter anderen Umständen. Ein weiteres und viel grösseres Problem ist die Vermischung von Wahrheit und Irrtum in manchen Heilmethoden.
Als Adventisten haben wir die Neigung, unbesonnen jeder Behandlungsmethode zu vertrauen, die sich „natürlich“ nennt, weil Ellen G. White die Verwendung von natürlichen Heilmitteln empfiehlt.
„Reine Luft, Sonnenlicht, Enthaltsamkeit, Ruhe, Bewegung, richtige Ernährung, Wasseranwendungen und Vertrauen in die göttliche Macht – dies sind die wahren Heilmittel. Jeder sollte diese Heilmittel der Natur und die Möglichkeiten ihrer Anwendung kennen. Es ist einerseits wichtig, die Grundsätze der Behandlung Kranker zu verstehen, und andererseits praktische Erfahrungen zu haben, die dazu befähigen, dieses Wissen richtig anzuwenden.“ (Auf den Spuren des großen Arztes, S. 91)
Beachte jedoch zwei Dinge, die E. G. White in diesem Absatz erwähnt. Zunächst nennt sie die „wahren“ Heilmittel bei ihrem Namen. Nicht alles, was als „natürlich“ auf dem Heilmarkt angeboten wird, kann empfohlen werden. Zweitens betont sie, dass „es wichtig ist, die Grundsätze der Behandlung Kranker zu verstehen“. Wahre Heilmittel wirken entsprechend verständlicher physiologischer Mechanismen, wie sie im Kapitel 3 über das Immunsystem dargestellt sind. Dies ist der Grund, weshalb wir ihre Ratschläge über Gesundheit gründlich studieren und auch über die grundlegenden Funktionen unseres Körpers informiert sein sollten.
„Es ist unsere Pflicht, jene Gesetze zu studieren, die unser Wesen beherrschen, und uns denselben zu unterwerfen. Unwissenheit in diesen Dingen ist Sünde. … Bekannt zu werden mit dem wunderbaren menschlichen Organismus – dem Knochensystem, dem Magen, der Leber, den Eingeweiden, dem Herzen, den Muskeln, den Poren und der Haut – und der Abhängigkeit des einen vom andern, um gesund funktionieren zu können, ist ein Studium, an welchem die meisten Mütter kein Interesse zeigen.“ (Gesundes Leben, S. 13-14)
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Kristalltherapie Lebensberatung Leech Lymphdrainage Magnetopathie Magnettherapie Massage (klassisch) Massage (intuitiv) Meditation Metamorphose Mora therapie Moxa Musiktherapie Numerologie Polarität Psychozonmassage Pulsdiagnostik |
Radiästhesie Rebirthing Reiki Reinkarnationstherapie Rolfing Shiatsu Tai Chi Tarot Touch for health Vitalogie Yoga
und viele andere |
Kriterien zur Identifizierung
Es gibt hunderte von alternativen Methoden auf dem Markt und es kommen laufend neue dazu oder Modifikationen der bereits bestehenden. Jede Gegend und Kultur auf dieser Welt hat ihre eigenen Präferenzen. Es ist deshalb unmöglich, eine vollständige und unfehlbare Aufstellung von unannehmbaren Methoden zu machen. Ein Weg wäre, den Ursprung der Methode zu analysieren. Doch behaupten einige christliche Therapeuten, dass sie nur die Methode anwenden, getrennt von ihrer Philosophie. Dies ist in Wirklichkeit kaum möglich, weil die Philosophie im Allgemeinen die angebliche Wirkungsweise der betreffenden Methode erklärt. Zum Beispiel, wenn man glaubt, dass eine gewisse Krankheit durch Bakterien verursacht wurde, wird man versuchen, diese Bakterien mittels Antiseptika oder Antibiotika zu bekämpfen. Glaubt man, dass eine Krankheit durch den Unwillen von bösen Geistern verursacht ist, wird man versuchen, die Geister mit einer entsprechenden Methode zu beschwichtigen. Nimmt man an, dass eine gewisse Krankheit durch Störungen des Flusses kosmischer Energien durch den Körper verursacht ist, wird man versuchen, durch entsprechende Methoden, die angeblichen Energiebahnen wieder herzustellen. Aber, wenn man glaubt, dass die Krankheit durch einen verkehrten Lebensstil verursacht ist, wird man versuchen, die falschen Gewohnheiten zu korrigieren und einen gesunden Lebensstil zu führen.
Hier sind einige Fragen, die behilflich sein können:
- Gründet sich die Wirkungsweise auf bekannte Gesetze der Physiologie?
- Stimmt die Philosophie mit der biblischen Weltanschauung überein?
- Führt diese Methode zu Jesus oder statt dessen zu einer Harmonie mit dem Universum?
Es gibt viele unterschiedliche Methoden, aber die meisten von ihnen behaupten, mit einer unbekannten Art von Energie zu arbeiten. Mit etwas Überlegung wird man den pantheistischen Hintergrund erkennen. Es könnte der vermeintliche Energiefluss zwischen Yin und Yang sein oder Energien, die durch imaginäre Meridiane fliessen, oder Kristalle, die erkrankten Organen Energie übertragen sollen, Einspritzungen in alte Narben, um angeblich blockierten Energiefluss zu befreien, oder irgend eine andere Maßnahme, um den Energiefluss vom Universum (Makrokosmos) zum Körper (Mikrokosmos) zu begünstigen. Die Phantasie kennt keine Grenzen!
„Die Apostel fast aller spiritistischer Gemeinschaften geben vor, die Macht zu haben, Kranke zu heilen. Sie schreiben ihre Kräfte elektrischen Strömen, dem Erdmagnetismus, den so genannten ‚Heilmitteln der Sympathie’ oder den verborgenen Potenzen im menschlichen Verstand zu. Und selbst im heutigen christlichen Zeitalter sind es nicht wenige, die zu diesen Wunderheilern gehen, statt der Macht des lebendigen Gottes und dem Geschick gut ausgebildeter christlicher Ärzte zu vertrauen.“ (Evangelisation, S. 550)
„Diese satanischen Helfer geben vor, Krankheiten heilen zu können. Sie führen ihre Kräfte auf elektrische Ströme, Erdmagnetismus oder die so genannten ‚sympathischen Heilmittel’ zurück, während sie in Wirklichkeit nur die Leitungen für die elektrischen Ströme Satans sind.“ (Evangelisation, S. 552)
Es muss erwähnt werden, dass die Technologie auch in die mystische Heilungswelt eingedrungen ist. Es gibt alle Arten von computerisierten Geräten, die angeblich falsche Ströme oder zelluläre Schwingungen entdecken, interpretieren und korrigieren können. Von manchen Methoden behauptet man sogar, dass sie das Risiko für zukünftige Erkrankungen oder Krebs voraussagen können. Wer ist heutzutage ohne Risiko mit diesem modernen Lebensstil?
Manche Methoden sind offensichtlich mystisch. Andere sehen wissenschaftlich aus und verwenden ein pseudo-wissenschaftliches Vokabular. Ausdrücke wie „vital“, „energetisch“, „dynamisch“, „bio“, „Regulation“ und ähnliche sind üblich. Seitdem die Wichtigkeit des Immunsystems allgemein bekannt geworden ist, liest man häufig, dass bestimmte Methoden oder Arzneimittel das Immunsystem stärken oder unterstützen. Wer kann das Gegenteil beweisen? Man sollte auch in folgenden Situationen vorsichtig sein: Bei
- Therapien, die vorgeben, mit „unbekannter Energie“ umzugehen.
- Alternativen Therapeuten, die psychisches Wissen oder Heilkräfte einzusetzen scheinen.
- Ärzten, die Therapien verwenden, mit denen sonst niemand vertraut ist.
- Erklärungen, die keinen Sinn geben.
- Fall-Beispielen, die durchschlagenden Erfolg bezeugen.
- Therapien, die stark auf veränderten Bewusstseinszuständen beruhen.
- Therapeuten, die behaupten, auf rein christlichem Boden zu stehen, aber merkwürdige „Zeremonien“ verwenden.
Der christliche Arzt betrachtet Krankheit als die letztendliche Folge von Sünde (Römer 5:12 und 6:23), nicht als ein Ungleichgewicht kosmischer Energie und leitet seine Patienten zu Jesus als den einzigen wahren Erlöser und Heiland. Dann verlangt er die Befolgung von Gottes Gesetzen: physische Gesetze (gesunde Lebensweise) und moralische Gesetze (10 Gebote). Der christliche Arzt glaubt auch an die Existenz von übernatürlichen Mächten – Christus versus Satan – und betet um göttliche Hilfe in diesem unsichtbaren Kampf zwischen Gut und Böse. Es handelt sich hier um eine in Christus zentrierte Weltanschauung.
„Ganzheitliche Medizin“ bedeutet für den christlichen Arzt, dass Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden. Sünde und Krankheit, Erlösung und Heilung, das Predigen des Evangeliums und die Behandlung der Kranken gehen zusammen. Dies ist die biblische Vorgehensweise für die Lösung der Probleme der Menschheit.
„Ganzheitliche Medizin“, auch holistische Medizin genannt, bedeutet für den weltlichen Arzt, wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Methoden für Diagnose und Behandlung anzuerkennen, einschliesslich aller Arten von fernöstlichen pantheistischen Philosophien. „Im engeren Sinn handelt es sich bei der Ganzheitsmedizin um einen umgangssprachlichen Begriff. Die Zuordnung verschiedener Heilmethoden und esoterischer Spekulationen erfolgt weitgehend willkürlich und ohne naturwissenschaftlich anerkannte Überprüfung. Auch die traditionelle chinesische Medizin, die anthroposophische Medizin oder Ayurveda betrachten sich als ganzheitliche Ansätze.“ (Wikipedia)
Man muss zugeben, dass es für eine nicht-medizinisch geschulte Person nicht immer leicht ist, die Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden, besonders wenn solche Methoden von diplomierten Ärzten praktiziert werden. Die Anzahl solcher steigt immer mehr! Noch verwirrender ist die Tatsache, dass einige Krankenkassen bereits mystische Behandlungsmethoden in ihr Programm aufgenommen haben. Obwohl nicht jegliche Information im Internet vertrauenswürdig ist, gibt es doch einige empfehlenswerte Webseiten, die Hilfe leisten können: Physicians Committee for Responsible Medicine www.pcrm.org ; www.quackwatch.com , und www.wikipedia.org.
Wie können mystische Heilungen erklärt werden?
Viele Leute denken, dass der Erfolg – wirklich oder scheinbar – ein Beweis für die Gültigkeit einer Behandlungsmethode ist und schliessen daraus, dass die Person, die sie praktiziert, „Recht“ hat oder die „Wahrheit“ besitzt. Dies ist eine gefährliche Argumentation. Darüber hinaus schlussfolgern manche Leute, dass alle anderen Heilmethoden, durch Ausschluss, verkehrt sein müssen. Diese Überlegung ist ebenfalls gefährlich.
Hier sind einige Erklärungen für den Erfolg irgendeiner Behandlung, sei diese wissenschaftlich oder nicht:
- Es wird allgemein angenommen, dass 80% oder mehr aller Konsultationen mit Problemen zusammenhängen, deren Ursachen in falschen Lebens- oder Denkgewohnheiten zu suchen sind. Im Anfangsstadium sind die Störungen sozusagen „funktionell“. Die organische Untersuchung und die Labortests können nichts Konkretes finden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Patient seine Symptome oder Krankheit „erfindet“. Nein, seine Probleme sind real. Diese Art von Störungen bessern sich oft mit irgendeiner Behandlung, sei es Ruhe, Fasten, Knoblauchkapseln, Hydrotherapie, Heiltees, Vitamine, Massage usw., oder sogar ohne jegliche Behandlung, wenn man nur die Zeit arbeiten lässt.
- Fasten, ausreichende Ruhe, Wasser, gesunde Ernährung, Bewegung, positive Gedanken, Hoffnung, Dankbarkeit und eine optimistische Einstellung stimulieren das Immunsystem und fördern deshalb den Heilprozess irgendeiner Krankheit, sogar maligner Tumoren.
- Der „Placebo-Effekt“ ist ein mächtiger Faktor, welcher alleine schon in vielen Fällen in der Lage ist, eine Heilung zu bewirken oder zumindest zu unterstützen.
- Fehldiagnose. Besonders Laienheiler (aus Unwissenheit) oder skrupellose Fachleute (um eine lange Behandlung oder hohe Honorare zu rechtfertigen, oder um sich zu rühmen), neigen dazu, den Schweregrad eines Leidens zu übertreiben oder diagnostizieren eine Krankheit leichthin als „Krebs“. Nach der Behandlung ist der Patient offenbar „geheilt“.
- Scheinerfolg. Oft handelt es sich bei den durch die Massenmedien propagierten Heilungen, besonders bei sog. Glaubensheilungen, nur um vorübergehende subjektive Besserungen, die den Kriterien einer objektiven Heilung nicht standhalten.
- Außer den göttlichen Wundern gibt es auch nicht zu leugnende übernatürliche Heilungen, bewirkt durch Vertreter mystischer Methoden. Diese Heilungen rechtfertigen nicht die Methode, denn Gott gab diesbezüglich klare Anweisungen in der Heiligen Schrift (5 Mose 18:9-12; 1 Samuel 28:6,7).
Ist Alternativmedizin schädlich?
Viele alternative Behandlungen sind nicht schädlich als solche und wenn die Erkrankung selbst nicht gefährlich ist, ist kein schädliches Ergebnis zu erwarten. Die Situation ist anders, wenn aufgrund einer langdauernden alternativen Behandlung eine ernste Krankheit nicht rechtzeitig diagnostiziert wird oder wenn eine lebensrettende Behandlung vernachlässigt wird. Manche alternative Therapeuten hindern sogar den Patienten daran, ärztlichen Rat zu suchen.
Andererseits gibt es viele Heilmethoden, die sich eindeutig auf pantheistische und spiritistische Philosophien gründen, die deutlich von Gott verboten wurden. Ein Patient der wissentlich solche Methoden verwendet begibt sich auf gefährlichen Boden. Ellen G. White schildert solche Situation in folgenden anschaulichen Worten:
„Die Mutter, die am Krankenbett ihres Kindes wacht, ruft aus: ‚Ich kann nicht weiter! Gibt es keinen Arzt, der mein Kind heilen kann?’ Sie hört von den wunderbaren Heilungen einiger Hellseher oder Wunderheiler durch Magnetismus und vertraut ihm ihr Liebstes an. Dadurch gibt sie es so sicher in die Hand Satans, als stünde er leibhaftig an ihrer Seite. In vielen Fällen wird das Leben des Kindes von diesem Augenblick an durch eine satanische Macht gelenkt, die scheinbar nicht zu brechen ist.
Wer immer sich den Verführungskünsten Satans hingegeben hat, mag sich brüsten, dass er große Wohltaten empfangen habe. Bedeutet dies aber auch, dass sein Weg wirklich gut und sicher war? Was nützt es, wenn das Leben verlängert würde? Was hülfe es, wenn wir wirklich irdischen Gewinn erhielten? Wird es sich am Ende gelohnt haben, den Willen Gottes nicht beachtet zu haben? All dieser scheinbare Gewinn, wird sich schließlich als unwiederbringlicher Verlust erweisen.“ (Evangelisation, S. 550-551)
Wie soll man sich nun verhalten?
Mystische Behandlungsmethoden setzen mystische Ursachen der Erkrankungen voraus. Es gibt genügend Theorien, welche die unglückliche Position der Sterne, böse Zaubereien, Störung des Energieflusses durch Meridiane und Chakras oder den Zorn der Götter als Krankheitsursache beschuldigen. Die Mechanismen der Ursache und der entsprechenden Behandlung müssen in dasselbe philosophische System passen. Mystische Behandlungen entsprechen mystischen Ursachen.
Das biblische Verständnis für die Ursache von Krankheiten ist anders. „Krankheit stellt das Bemühen der Natur dar, den Organismus von Zuständen zu befreien, die aus einer Verletzung der Gesundheitsgesetze resultieren.“ Und das Zitat geht weiter mit der logischen Vorgehensweise zur Behandlung. „Bei einer Erkrankung sollte man sich deshalb zuerst Gewissheit über ihre Ursache verschaffen. Gesundheitsschädigende Lebensumstände sollten dann verändert und falsche Gewohnheiten korrigiert werden. Schließlich muss die Natur in ihrem Bemühen unterstützt werden, die Schadstoffe auszuscheiden und im Organismus normale Funktionen wiederherzustellen.“ (Auf den Spuren des großen Arztes, S. 91) Solche Handhabung stimmt völlig mit dem gesamten Erlösungsplan, wie wir ihn bisher betrachtet haben, überein.
Gott gab uns zahlreiche und klare Unterweisungen über die Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten in der Bibel und durch Ellen G. White. Er gab auch Anweisungen betreffs Errichtung von medizinischen Behandlungs- und Ausbildungszentren. Die Grundsätze, auf welchen solche Institutionen beruhen sollen, schliessen folgende mit ein:
- Jesus Christus ist der wahre Arzt (Auf den Spuren des großen Arztes, S. 77);
- Gebet für die Kranken (Id., S. 180-187);
- Rationale Diagnose- und Behandlungsmethoden (Id., S. 186);
- Aufgeben von Sünde und verkehrten Lebensgewohnheiten (Id., S. 91-95, 182-187);
- Erziehung zu einer gesunden Lebensweise (Id., S. 89-90);
- Wissenschaftlich gut ausgebildete Ärzte (Medical Ministry, S. 57, 69, 75);
- Medikamente – so wenig wie möglich (Selected Messages, Bd. 2, S. 281-284, 286-291);
- Röntgen ist vertretbar (Selected Messages, Bd. 2, S. 303);
- Blutübertragung ist akzeptabel (Selected Messages, Bd. 2, S. 303);
- Chirurgen von Gott geleitet (Medical Ministry, S. 34, 35; Selected Messages, vol. 2, S. 284, 285).
Schlussfolgerung
In Gottes Erlösungsplan sind Religion und Medizin innig verbunden. Es besteht keine Trennung. Eigentlich beinhalten die meisten, wenn nicht alle Religionen, Komponente für Heilung. Die Mehrzahl der Menschen ist diesen Dingen gegenüber gleichgültig; einige andere sind extrem und fanatisch. Gott ruft auf zu einer Reformation:
„Der Herr gab mir besonderes Licht bezüglich der Errichtung einer Institution für Gesundheitsreform, wo die Behandlung der Kranken auf eine ganz andere Weise durchgeführt werden kann als die bestehende in irgendeiner anderen Institution auf unserer Welt. Sie muss auf biblischen Prinzipien gegründet und geführt werden. Sie soll Gottes Instrument sein, nicht um mit Medikamenten zu behandeln, sondern mit den Heilmitteln der Natur. Diejenigen, die in irgendeiner Weise mit dieser Institution verbunden sind, müssen in den Prinzipien der Gesundheitswiederherstellung erzogen werden.“ (Brief 205, 1899, S. 1. An Dr. J. H. Kellogg, 19.
Dezember 1899.)
Unsere Heilmethoden sollen keines der existierenden Modelle auf dieser Welt nachahmen, sei es Allopathie, Homöopathie oder Naturheilkunde. Der Ausdruck „natürliche Heilmittel“ bezieht sich auf die wahren Heilmittel der Natur – Ernährung, Bewegung, Wasser, Sonnenschein, Enthaltsamkeit, Luft, Ruhe und Gottvertrauen – mit Ausschluss aller mystischen Methoden, auch wenn sie fälschlicherweise als „natürlich“ bezeichnet werden. Satan ist ein Betrüger und benutzt die Medizin, um seine Täuschungen in die Religion zu bringen. Möge Gott uns helfen, auf seinem Weg zu gehen!
„Und ich sah einen Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, und allen Heiden und Geschlechtern und Sprachen und Völkern, und sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebet ihm die Ehre; denn die Zeit seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und Wasserbrunnen.“ (Offenbarung 14:6-7)
STELLUNGNAHME DER GESUNDHEITSABTEILUNG DER GENERALKONFERENZ IN BEZUG AUF FRAGWÜRDIGE ALTERNATIVE HEILMETHODEN
(Beschlossen in Silver Spring, am 4. April 1996)
Der wissenschaftliche Fortschritt bietet gute Aussichten für das Gesundheitswesen. Gleichzeitig besteht eine wachsende Anzahl von Methoden die evolutionistische und spiritualistische Philosophien verwenden.
Aus diesem Grund und dem Wunsch, die Gemeinschaft zu unterstützen und orientieren, stimmt die Abteilung für Gesundheit und Temperenz der Generalkonferenz der Siebenten-TagsAdventisten folgenden Überzeugungen zu:
- Der Mensch wurde nach Gottes Ebenbild erschaffen. Der Mensch ist eine ganzheitliche unteilbare Einheit, so dass das Leiden irgendeines Teiles alle anderen Bereiche beeinflusst.
- Die Grundlage für diagnostische und therapeutische Systeme, die in der Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten verwendet werden, stützt sich auf die Physiologie des Menschen, die Bibel und die Inspiration. Adventisten fördern die Lehre eines Lebens in Heiligkeit, einschliesslich der natürlichen Ressourcen, die Ellen White als die „wahren Heilmittel“ zur Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit bezeichnet.
- Wir glauben, dass Gott dem Menschen Mittel und Verstand gegeben hat, sein Wissen im Bereich der Biologie, Physiologie und der Mechanismen der Krankheitsentstehung zu erweitern. Aus diesem Grund glauben wir, dass die Fortschritte der wissenschaftlichen Medizin in die medizinische Missionsarbeit einbezogen werden sollen, soweit sie nicht den Prinzipien der Offenbarung widersprechen.
- Bezüglich Heilmethoden mit ungewissen Ideologien und multiplen Ursprungs, die als alternative Heilverfahren bekannt sind, sollten wir sehr vorsichtig sein.
In Anbetracht der grossen Anzahl und Vielfalt der existierenden alternativen Heilverfahren, und in Anbetracht, dass andauernd neue Methoden auf dem Markt erscheinen, wird
EMPFOHLEN, dass Adventisten irgendeine Methode weder ausüben, noch verwenden, noch vertreiben
- deren philosophische und ideologische Grundlagen im Widerspruch zu den Prinzipien der christlichen Offenbarung stehen und
- die nicht mit den bekannten wissenschaftlichen Gesetzen übereinstimmen.
Ausserdem wird
EMPFOHLEN, dass diese Angelegenheit weiterhin studiert und die Gemeinschaft über neue
Kriterien und Empfehlungen informiert werden soll. ■
Obwohl obige Stellungnahme allgemein formuliert und für sämtliche diagnostische und therapeutische Methoden anwendbar ist, gibt es dennoch viele Laien die den Hintergrund oder den Wirkungsmechanismus einer bestimmten Methode nicht kennen. Um diesen bei der Auswahl behilflich zu sein hat die Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten in ihre Arbeitsrichtlinien („Working Policy”) ein ausführiches Kapitel mit der Überschrift “Statement of Operating Principles for Health Care Institutions” (Stellungnahme zu den Betriebsprinzipien für Gesundheitseinrichtungen) eingefügt, das jeder Mitarbeiter kennen sollte.
Hier ist ein Auszug dieses Kapitels bezüglich alternativer Heilmethoden:
“Adventistische Gesundheitseinrichtungen sollen ausschliesslich nur solche Methoden zur Prävention und Behandlung von Krankheiten, sowie zur Erhaltung der Gesundheit fördern, die auf die Bibel oder auf den Geist der Weissagung [1] gegründet, oder evidenzbasiert sind. “Evidenzbasiert” bedeutet das Vorhandensein von anerkannten, begutachteten und statistisch signifikannten Beweisen welche die Wahrscheinlichkeit ihrer Wirksamkeit auf ein wissenschaftliches Niveau erhöhen. Von Methoden ohne eine feste Grundlage auf Beweisen und nicht gegründet auf die Bibel oder den Geist der Weissagung, einschliesslich, jedoch nicht beschränkt auf Aromatherapie, Kraneo-sacral Therapie, Homöopathie, Hypnotherapie, Iridologie, Magneten, Methoden zur Ausrichtung von Energien, Pendeldiagnostik, ungeprüfte Kräutermittel, Reflexologie, wiederholte Dickdarmspülungen, ‚Therapeutic touch‘, und Urintherapie, wird abgeraten.” (General Conference Working Policy 2016-2017, S. 359)
Eine Zukunft ohne Krankheiten
Zum Abschluss dieses Buches dürfen wir zuversichtlich nach vorne schauen wenn Gott alles erneuern wird und es keine Krankheiten mehr geben wird:
“Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde verging, und das Meer ist nicht mehr. Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabfahren, bereitet als eine geschmückte Braut ihrem Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhl, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er spricht zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiß!” (Offenbarung 21: 1-5)
AMEN
[1] Der Ausdruck „Geist der Weissagung“, ist eine allgemeine Bezeichnung, die in adventistischen Kreisen bezüglich der inspirierten Schriften von Ellen G. White benutzt wird, in der Überzeugung, dass Ellen G. White Visionen und Anweisungen von Gott in ähnlicher Weise erhalten hat wie die Propheten in der Bibel.

Jochen Hawlitschek
Arzt, Professor, Direktor und Evangelist
Prof. Dr. med. Jochen Hawlitschek, 1941 in Deutschland geboren, wuchs ab seinem 10. Lebensjahr in Brasilien auf. Er studierte Medizin in Bolivien, wo er als bester Absolvent mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Nach einigen Jahren als Missionsarzt in Bolivien erhielt er ein Stipendium für eine chirurgische Weiterbildung an der Universität Giessen (Deutschland). Anschliessend half er beim Aufbau der Medizinschule der Montemorelos-Universität in Mexiko, wo er als Professor und Direktor tätig war und neben Medizin auch Public Health studierte (Loma Linda University, USA).
1990 wurde er Leiter der Gesundheitsabteilung der Euro-Africa-Division der Siebenten-Tags-Adventisten mit Sitz in Bern und vertrat die ICPA bei der UNO. Nach 16 Jahren in dieser Funktion ging er in den Ruhestand, unterrichtet aber weiterhin und engagiert sich in der Ausbildung junger Evangelisten.
Er ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in der Schweiz.
Über den Autor Prof. Dr. med Jochen Hawlitschek
Prof. Dr. med. Jochen Hawlitschek ist 1941 in Deutschland geboren. Als er 10 Jahre alt war, wanderten seine Eltern nach Brasilien aus, wo er in São Paulo die adventistische Schule, heute Instituto Adventista de Ensino, besuchte. Weil er ein Missionar werden wollte, studierte er Medizin an der Königlichen und Päpstlichen Universität von Sankt Franziskus Xaver in Bolivien. Als Student im vierten Jahr gewann er einen Wettbewerb für die Leitung des histologischen Labors. Diese Stelle behielt er bis zum Abschluss seines Studiums. 1968 promovierte er als „Doktor in Medizin und Chirurgie“ und wurde als bester Student der medizinischen Fakultät mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Nach einigen Jahren Tätigkeit als Missionsarzt im Chulumani Hospital erhielt Dr. Hawlitschek ein Stipendium vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, um sich an der Justus-Liebig-Universität in Giessen, Deutschland, in Chirurgie weiterzubilden. Nach sieben Jahren Spezialisierung bekam er einen Ruf, um an dem Aufbau der Medizinschule der Montemorelos Universität in Mexiko mitzuhelfen. Dort lehrte er Histologie, Anatomie, Chirurgie, Traumatologie und Urologie. Neben der Chirurgie war seine grosse Leidenschaft, zu unterrichten und zusammen mit den Studenten zu lernen. Eine Begebenheit, die seine Kreativität veranschaulicht, ist, dass er sein Handbuch für Histologische Praxis in zwei Versionen schrieb, für Rechts- und Linkshänder. Er stieg in der akademischen Leiter bis zum Professor und Direktor der Medizinschule. Seit der Sekundarschule las er systematisch praktisch alle veröffentlichten Werke von Ellen G. White, was seine medizinische Praxis und Lehrtätigkeit nachhaltig beeinflusste.
Während der 13 Jahre in Montemorelos nutzte er die Gelegenheit, eine Ausbildung zum Master in Public Health der Loma-Linda-Universität, Kalifornien, zu machen und erhielt zum Abschluss den „President’s Award“ als höchste akademische Auszeichnung. Er wurde auch ein lebenslanges Mitglied der „Kappa Delta Omega Honor Society of Public Health“ der USA, für seine ausserordentliche Leistungen im Studium und Praxis.
In 1990, rief ihn die Euro-Africa-Division der Siebenten-Tags-Adventisten mit Sitz in Bern, Schweiz, zurück nach Europa, um als Leiter der Gesundheitsabteilung der Division zu dienen. Diese Stelle hatte er inne während 16 Jahren bis zu seinem Ruhestand. Neben seinen Aufgaben als Leiter der Gesundheitsabteilung war er Direktor für Europa von ICPA (International Commission for the Prevention of Alcoholism and Drug Dependency) und Vertreter dieser Organisation vor den Vereinigten Nationen (UNO). Während der letzten fünf Jahre koordinierte er auch die Projekte der Globalen Mission der Division. Dabei konnte er deutlich erfahren, dass die beste Methode den menschlichen Bedürfnissen zu helfen, Christi Methode ist, nämlich die körperliche mit der geistlichen Heilung zu verknüpfen. Nun im Ruhestand unterrichtet Dr. Hawlitschek weiterhin an den Fortbildungsprogrammen der Montemorelos-Universität und hilft bei der Ausbildung von jungen Laienevangelisten in verschiedenen Ländern.
Dr. Hawlitschek ist verheiratet und hat 3 erwachsene Kinder. Er kann über E-mail jhawlitschek@bluewin.ch oder Telefon, unter der Nummer +41 797 055 873 kontaktiert werden.
Inhaltsverzeichnis: „Chronische Krankheiten“ – Prof. Dr. med. Jochen Hawlitschek
