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Wir haben gesehen, dass die Prävention chronischer Krankheiten zum grossen Teil von einem gesunden Lebensstil über viele Jahre hindurch abhängt. Dies erfordert eventuell einige Abänderungen in unseren Gewohnheiten. Das Verständnis dafür, was das Beste zu tun wäre, was vermieden werden sollte, die dazu notwendige Entscheidung und die Willenskraft, um solche Entschlüsse in die Tat umzusetzen, alle diese Prozesse spielen sich im Stirnlappen des Gehirns ab. Es ist deshalb wichtig zu wissen, wie das Gehirn funktioniert.
Anatomophysiologie
Das Nervensystem besteht aus Millionen von Nervenzellen, die ein kompliziertes Netzwerk bilden. Jede Nervenzelle besteht aus einem Zellkörper, der den Zellkern beinhaltet, welcher die Zelle am Leben erhält, und vielen Ästen, sog. Dendriten. Die Dendriten empfangen Meldungen von vielen anderen Nervenzellen. Vom Zellkörper geht eine lange, weniger verzweigte Fortsetzung aus, das Axon, welches wiederum Meldungen an andere Nervenzellen, Muskelzellen oder an andere Organe weiterleitet. Ein Bündel von Axonen bildet das, was
man eigentlich als Nerv bezeichnet. Die Kontaktstellen zwischen den Nerven untereinander, wo die Übertragung der Informationen stattfindet, nennt man Synapse. Diese Synapsen sind extrem spezialisierte Gebilde, in denen die elektrischen Impulse chemische Substanzen freisetzen, die Neurotransmitter genannt werden. Diese Überträgersubstanzen werden in kleinen Bläschen an den Endungen der Nervenfaser gebildet, in den synaptischen Spalt abgesondert, um sich anschliessend an spezifische Rezeptoren des empfangenden Nervs zu heften, was dann die gewünschte Wirkung auslöst. Grundsätzlich können solche Wirkungen stimulieren, hemmen, oder modulieren (=ändern).
Manche Neurotransmitter sind Aminosäuren, wie z.B. Glutamat und Aspartat, andere sind Hormone, wie z.B. Melatonin, Insulin, und Oxytocin. Wieder andere sind Gase, wie das Stickstoffmonoxyd und das Kohlenmonoxyd, die als Neurotransmitter wirken. (Wikipedia)
Die hauptsächlichen Neurotransmitter des Körpers sind das Acethylcholin, Serotonin, Adenosin, und Dopamin. Viele vom Arzt verordnete Medikamente haben ihre pharmakologische Wirkung an den Synapsen. Darunter sind Beruhigungsmittel, Schlaftabletten und Medikamente gegen Allergie, Asthma, Schnupfen, hohen Blutdruck und andere.
Drogen (legale und illegale), und manche Speisen enthalten Stoffe, die entweder Neurotransmitter sind oder mit solchen zusammenwirken. Es gibt viele bekannte, und wahrscheinlich noch mehr unbekannte Substanzen in der Natur, die an den Synapsen wirken und die körpereigenen chemischen Vorgänge verstärken, behindern oder ändern. Dies kann verschiedenste Auswirkungen haben: verstärktes Wohlgefühl, Schläfrigkeit, vermindertes Schmerzempfinden, Herzrhythmusstörungen, Halluzinationen, Psychose, Veränderung der Persönlichkeit, Krämpfe und Tod. Weil das Nervensystem sich schnell an diese falschen Überträger anpasst, kommt es sehr leicht zu Abhängigkeit.
Die Wissenschaft versteht noch sehr wenig über die engen Beziehungen zwischen Ernährung und Verhaltensweise. Es ist sicherlich wertvoll, über folgende inspirierte Aussage nachzudenken:
„Wir sollten die Gesundheit des Leibes für das Wachstum in der Gnade und für die Erlangung eines ausgeglichenen Gemüts als wesentlich ansehen. Sorgen wir dagegen nicht in ordentlicher Weise für den Magen, so behindern wir die Bildung eines rechtschaffenen, gesitteten Charakters. Gehirn und Nerven werden vom Magen in Mitleidenschaft gezogen. Verkehrte Gewohnheiten im Essen und Trinken führen zu verkehrtem Denken und Handeln.“ (Zeugnisse für die Gemeinde, Bd. 9, S. 153)
Gewohnheiten und Instinkte
Die unzähligen Verbindungen im Nervengeflecht bilden die anatomische Grundlage für unendliche Möglichkeiten der Gedankenkombinationen und sonstigen Gehirnfunktionen, welche sämtliche Lebensvorgänge koordinieren und regulieren, seien diese bewusst oder unbewusst. Häufig wiederkehrende Abläufe führen zur Bildung von „Bahnen“, die dann auch ohne anstrengende Überlegung und Entscheidung automatisch benutzt werden. Dies sind die Gewohnheiten.
Gute Gewohnheiten sind nützlich, energiesparend und können sogar lebensrettend sein. Schlechte Gewohnheiten wirken zerstörend und hindern die Gesundheit und das Glück. Instinkte sind angeborene Gewohnheiten, die im Erbgut vorprogrammiert sind. Sie bestimmen das Verhalten der Geschöpfe.
Komplexe Gewohnheiten basieren auf einer langen Kette von Neuronen mit vielen Synapsen. Bestehende Gewohnheiten sind sehr schwer zu ändern wegen den gebildeten Bahnen. Die Bibel stellt eine Frage: „Kann auch ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Parder seine Flecken?“ Und sie gibt auch die Antwort:
„So könnt ihr auch Gutes tun, die ihr des Bösen gewohnt seid.“ (Jeremia 13:23)
Das Beste was man tun kann, ist bewusst und aktiv neue Gewohnheiten zu bilden. Die alten bleiben in einem Schlummerzustand und erwachen sobald ein spezifischer Umstand sie wieder auslöst. Dies erklärt, warum ein „trockener Alkoholiker“ auch nach langer Zeit wieder in seine alte Gewohnheit zurückfallen kann, wenn er eine geringe Dosis Alkohol kostet.
Der Apostel Paulus erkennt die Macht seiner alten Gewohnheiten und seine eigene Ohnmacht, sie zu ändern. Deshalb gab er verzweifelt zu:
„Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern, was ich hasse, das tue ich.“ (Römer 7:15)
Auf der anderen Seite wusste er auch um die höhere Macht, die sogar die tiefsitzendsten Charaktereigenschaften verändern kann. Deshalb konnte er auch mit Überzeugung behaupten:
„Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.“ (Philipper 4:13)
„Egal, welche ererbte oder erworbene Neigungen zum Bösen du hast, sie können durch die Kraft, die Gott gibt, überwunden werden. Der Heilige Geist ist unser Helfer.“ (Manuscript Releases, Bd. 18, S. 139)
„Die Veränderung der natürlichen, ererbten und erworbenen Neigungen des Menschenherzens ist diese Änderung, über die Jesus sprach, als er zu Nikodemus sagte: ‚Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen (erkennen).’… Die Veränderung des Herzens, die durch die Wiedergeburt veranschaulicht wird, kann nur durch das Werk des Heiligen Geistes geschehen.“ (The Paulson Collection of Ellen G. White Letters, S. 412)
„Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!“ (2 Korinther 5:17)
Schlüsselpunkte zur Gewohnheitsänderung
Wir haben gesehen, dass ererbte Neigungen und erworbene Gewohnheiten nur mit Gottes Hilfe geändert werden können. Doch gibt es Dinge, die die betroffene Person von ihrer Seite aus in diesem Prozess tun muss. Wir wollen sie kurz untersuchen:
- Analysiere deine Gewohnheit(en). – Die „alte“ Gewohnheit muss bewusst werden, um Änderungen vorzunehmen. Stelle fest, welche Faktoren mitspielen und wie diese vermieden werden können.
- Konzentriere dich nur auf eine oder zwei auf einmal. – Du brauchst entschiedene und konzentrierte Anstrengungen, sonst werden deine Bemühungen verwässert.
- Benutze den Willen richtig: Mache Entscheidungen, keine Versprechen! – Gebrochene Versprechen sind entmutigend und zerstören dein Selbstvertrauen. Wenn ein Versuch misslingt, hast du nur eine Schlacht verloren, aber nicht den Krieg. Kämpfe weiter!
- Ersetze alte Gewohnheiten durch neue. – Physiologisch betrachtet können Gewohnheiten nicht „gelöscht“ werden, sondern es müssen neue Bahnen gebildet werden.
- Mache einen starken Anfang. – Gewohnheiten sind stark und müssen entschieden angegangen werden.
- Bitte Gott um Hilfe. – Schlechte Gewohnheiten sind eine Folge von Sünde. Nur Gott kann die Macht des Bösen besiegen. „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Fürsten und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in der Finsternis dieser Welt herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel.“ (Epheser 6:12)
- Führe einen gesunden Lebensstil. – Egal, welcher Bereich berührt wird, sei es eine chronische Erkrankung, Stressbewältigung oder Änderung von Gewohnheiten, so wird ein gesunder Lebensstil dir körperliche, geistige und geistliche Kraft dazu verleihen.
- Vermeide Versuchungen. – Stecke deinen Finger nicht in das Maul des Löwen!
Funktionen des Stirnlappens
Das Gehirn steuert alle Lebensfunktionen. Das nebenstehende Bild zeigt die verschiedenen Gebiete wo bestimmte Funktionen ihren Sitz haben. Die moralischen Funktionen – Unterscheidungsfähigkeit, Urteilsvermögen, Selbstbeherrschung und Willenskraft – haben ihren Sitz im Stirnlappen. Individuen mit verletztem Stirnlappen zeigen folgende Störungen:
- Störung moralischer Prinzipien
- Störung sozialen Verhaltens (Verlust der Liebe zu seiner Familie)
- Verlust des Weitblicks
- Behinderung des abstrakten Denkens
- Beeinträchtigung des mathematischen Verständnisses
- Verlust des Einfühlungsvermögens
- Fehlen der Selbstbeherrschung
Um die beste Leistungsfähigkeit für intellektuelle Tätigkeiten, körperliche Arbeit, soziale Beziehungen, Stressbewältigung etc. zu erzielen, muss der Stirnlappen einwandfrei funktionieren. Das Gehirn ist ein Organ wie alle anderen Körperorgane und benötigt Sauerstoff, richtige Ernährung, geistige Übung sowie Schutz vor schädlichen Stoffen und physischen Traumen. Es ist das empfindlichste aller Organe und wird leicht durch chemische Veränderungen des Blutes beeinflusst.
Funktionen des Stirnlappens:
- Unterscheidungsfähigkeit
- Urteilsvermögen
- Selbstbeherrschung
- Willenskraft
Sie werden beeinträchtigt durch:
- Sauerstoffmangel
- Übermüdung
- Zu üppige oder mangelhafte Kost
- Alkohol
Dr. Mervyn Hardinge, Bausteine einer gesunden Lebensweise, S. 137, 138
Wir verdanken Prof. Dr. Mervyn Hardinge, Gründer und Direktor Emeritus der Loma Linda School of Public Health, Kalifornien, die folgende Übersicht der Faktoren, die den Stirnlappen beeinflussen (siehe Bild).
Wiederum erkennen wir die Faktoren des NEWSTART®-Programms. Ein gesunder Lebensstil ist notwendig für die beste Leistungsfähigkeit des Gehirns sowie für geistliches Wachstum.
Ich möchte noch einmal die grosse Empfindlichkeit des Gehirns im Vergleich mit anderen Organen betonen: Nehmen wir zum Beispiel die Haut oder die Knochen. Sie können mehrere Stunden ohne Sauerstoff überleben ohne augenscheinlichen Schaden zu erleiden. Die Gehirnzellen würden bereits nach 5 Minuten Sauerstoffmangel sterben oder zumindest einen permanenten Schaden erleiden. Ähnlich ergeht es mit Übermüdung. Eine körperlich oder geistig erschöpfte Person kann kaum noch klar denken und hat weder die Energie, richtige Entscheidungen zu treffen noch die Kraft, sie in die Tat umzusetzen. Wie viele hoffnungsvolle Jungen und Mädchen haben ihre Integrität nach einer Nacht in einer Disko verloren! In solchen Orten summieren sich mehrere schädliche Einflüsse: Ermüdung, Sauerstoffmangel, Lärm (s. unten bei Musik), Alkohol und manchmal Drogen.
Schädliche Stoffe in Lebensmitteln
Alle Bestandteile unseres Blutes – und somit alle Bestandteile unserer Zellen – stammen aus der Luft, die wir einatmen, von dem Wasser, das wir trinken, und den Lebensmitteln, die wir essen. Sämtliche notwendige Nährstoffe (Eiweisse, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralien, Phytochemikalien etc.) sind in den Lebensmitteln enthalten, aber auch viele schädliche Stoffe, sei es von Natur aus (viele Gifte und Drogen), als Folge von Gärung (Alkohol, Essig) oder durch industrielle Verarbeitung (Benzopyren, Acrylamid, trans-Fettsäuren etc.). Andererseits befinden sich oft die guten Substanzen in der Nahrung im Ungleichgewicht, entweder Mangel oder Überfluss. Es ist deshalb lebensnotwendig zu lernen, nahrhafte Speisen für die beste Leistungsfähigkeit unseres Körpers auszusuchen, zusammenzustellen und zuzubereiten und all das zu vermeiden, was schädlich ist.
Alkohol
Die pharmakologische Wirkung von Alkohol ist Betäubung. Das Nervensystem ist diesbezüglich besonders empfindlich, weil Alkohol sich rasch im Liquor cerebrospinalis auflöst und weil die Nervenzellen sehr anfällig sind. Der Frontallappen wird zuerst betäubt und dann schreitet die Wirkung fort nach dem Jacksons Gesetz der absteigenden Lähmung: Hirnrinde (Cortex) → subkortikale Zentren → Rückenmark
→ Stammhirn (Atmungszentrum). Diesbezüglich wird die Wirkung des Alkohols auf das Nervensystem in vier Stadien eingeteilt:
- Minderung der Fingerfertigkeit und Selbstkritik, Euphorie, Enthemmung, Zunahme von Fehlern. Die Euphorie bedeutet keine Stimulierung der geistigen Fähigkeiten, sondern mangelnde Kontrolle des Stirnlappens! Die Person ist sehr gesellig und anscheinend noch funktionsfähig. Jedoch ist dies das Stadium der Unfälle!
- Verlust der Kontrolle über Emotionen und Koordination, Freisetzung tierischer Instinkte. Dies ist das Stadium der Kriminalität jeglicher Art! Mindestens die Hälfte aller Verbrechen würden ohne den Einfluss von Alkohol nie begangen werden.
- Schlaf, Bewusstlosigkeit, Koma.
- Feuchtkalte Haut, Stuhlgang, unwillkürliches Urinieren, Atemlähmung und Tod.
„Die Ergebnisse von Autopsiestudien zeigen, dass Patienten mit einer Vorgeschichte von chronischem Alkoholkonsum ein kleineres, leichteres und geschrumpftes Gehirn haben als Erwachsene Nicht-Alkoholiker mit gleichem Alter und Geschlecht. Dieser Befund wurde wiederholt an lebenden Alkoholikern bestätigt mit Hilfe von strukturellen bildgebenden Verfahren wie computerisierte Tomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (Kernspintomographie). … Die Bilder zeigen, dass die Schrumpfung besonders ausgeprägt an der Rinde (Cortex) des Frontallappens ist, von dem man annimmt, dass er der Sitz der höheren intellektuellen Funktionen ist. … Die Schrumpfung ist auch in tieferen Hirnregionen erkennbar, einschliesslich der Strukturen im Zusammenhang mit Gedächtnis und dem Kleinhirn, welches die Koordination und das Gleichgewicht reguliert.“ (National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism, No. 47, April 2000, http://pubs.niaaa.nih.gov/publications/aa47.htm)
Was nun zu alkoholfreiem Bier? Das Gesetz erlaubt die Benutzung des Etiketts „alkoholfrei“ bei einem Alkoholgehalt bis zu 0,5%. Folgende Aussage ist bemerkenswert:
„Trotz des niedrigen Alkoholgehaltes ist es jedoch sicherlich nicht empfehlenswert, alkoholfreies Bier als Getränk für Kinder anzusehen. Hier könnte bereits im Kindesalter eine Konditionierung auf den Biergeschmack entstehen, so daß die Schwelle zum Genuß alkoholhaltigen Bieres leichter überschritten wird.“ (Dr. Helmut Oberritter, Wissenschaftlicher Leiter der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, Medical Tribune, Nr. 37, September 1991)
Die einzige sichere Haltung in Bezug auf Alkohol ist völlige Abstinenz!
„Siehe den Wein nicht an, dass er so rot ist und im Glase so schön steht. Er geht glatt ein; aber danach beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter.“ (Sprüche 23: 31-32)
Ich ermutige meine Glaubensgeschwister, kein alkoholfreies Bier oder alkoholfreien Wein zu trinken, um unserer Jugend ein gutes Beispiel zu geben!
Kaffee
Kaffee ist eines der meistverwendeten Getränke. Weil er süchtig macht, sagen viele Kaffeetrinker, dass sie „ihren Kaffee brauchen“, um funktionstüchtig zu sein. Koffein ist in vielen Getränken vorhanden wie z. B. in Kaffee, schwarzem Tee, Kakao, Mate, Guaraná, Colagetränke, Soft Drinks und Energy Drinks.
„Koffein regt das Gehirn an. Es entsteht ein falsches Gefühl von Wohlbefinden und Vitalität. Die eigene Energie scheint schier unerschöpflich. Das verleitet sehr leicht dazu, notwendige Entspannungs- und Erholungspausen einfach zu übergehen und die eigene Kraft zu überschätzen. Zwar wird das Gehirn zunächst zu einem schnelleren Gedankenfluss stimuliert, doch wenn die Erregung abklingt, treten ein Stimmungstief und Erschöpfung an ihre Stelle.
Man nimmt allgemein an, dass Koffein nicht nur die geistigen, sondern auch die motorischen Fähigkeiten wie Kraft, Schnelligkeit, Geschicklichkeit steigert. Doch hat sich im Gegenteil wiederholt gezeigt, dass Koffein die Bewegungsfähigkeit nachteilig beeinflusst, vor allem, wenn es um Geschicklichkeit und exaktes Arbeiten geht.“ (Mervyn Hardinge, Bausteine einer gesunden Lebensweise, S. 128)
„Dies wird deutlich veranschaulicht in der Wirkung, die Koffein auf die Fähigkeit von Spinnen hat, um ein geometrisch angelegtes Netz zu spinnen. Anstatt eines schönen Kreises ist das Netz eine unförmige Verzerrung dessen, was es sein sollte.“ (Witt, Reed, Peakall, A Spider’s Web, pp. 60-61)
Das Hauptproblem mit dem Kaffee liegt nicht in der Stimulierung des Gehirns an für sich, sondern in seinen vielen unerwünschten Nebenwirkungen auf Herz und Kreislauf, Blutdruck, Magensekretion, Blutzucker- und Cholesterinspiegel. Er wurde auch, zumindest als ein Verstärker, in Zusammenhang mit Blasen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs gebracht. In hohen Dosen kann er zu psychiatrischen Störungen führen wie Angstneurose und Schlafstörungen.
„In grossen Mengen, und besonders über längeren Zeitraum, kann Koffein zu ‚Koffeinismus’ führen. Der Koffeinismus verbindet meistens die ‚Koffeinabhängigkeit’ mit einem breiten Spektrum von unangenehmen körperlichen und geistigen Zuständen wie Nervosität, Reizbarkeit, Angstzustände, Zitterigkeit, Muskelzucken (Hyperreflexie), Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, respiratorische Alkalose und Herzklopfen. Weiterhin führt Koffein, in grossen Mengen über einen längeren Zeitraum genossen, aufgrund der Anregung der Magensäureproduktion, was auch mit dekaffeiniertem Kaffee geschieht, zu Magengeschwüren, erosiver Ösophagitis und Refluxkrankheit.“ (http://en.wikipedia.org/wiki/Caffeine)
Nun folgen einige inspirierte Ratschläge, die Ellen G. White 1890 schrieb:
„Bohnenkaffee ist ein schädlicher Genuss. Vorübergehend regt er den Geist zu ungewohnter Tätigkeit an, doch zeigt sich die Nachwirkung in Erschöpfung, Abgespanntheit und einer lähmenden Beeinflussung der geistigen, sittlichen und körperlichen Kräfte. Der Geist wird schlaff und die Gehirntätigkeit wird, sofern diese Gewohnheit nicht durch entschlossene Anstrengungen überwunden wird, auf Dauer herabgemindert. Alle diese Nervenerreger zehren an den Lebenskräften. Die durch zerrüttete Nerven verursachte Ratlosigkeit, die Ungeduld und die geistige Schwäche werden zu streitbaren Feinden des geistlichen Fortschritts.
Wer bei schwarzem Tee und Bohnenkaffee Zuflucht sucht, um sich für die Arbeit den nötigen Antrieb zu verschaffen, wird die üblen Auswirkungen einer solchen Handlungsweise zu spüren bekommen. Seine Nerven werden zittern; er wird der Selbstbeherrschung ermangeln. Abgespannte Nerven bedürfen der Ruhe und Stille. Die Natur braucht Zeit, um ihre erschöpften Kräfte wieder zu erneuern. Wenn diese durch die Anwendung von Suchtmitteln erregt werden, tritt bei jeder Wiederholung dieses Vorgangs in Wirklichkeit eine Verminderung der Kraft ein. Eine Zeitlang mag man unter dem Einfluss eines unnatürlichen Reizmittels mehr leisten, aber allmählich wird es immer schwieriger, die Kraft bis zum gewünschten Punkt zu steigern. Am Schluss ist die erschöpfte Natur nicht mehr imstande, darauf zu reagieren.
Die Gewohnheit des Tee- und Kaffeetrinkens ist ein größeres Übel, als viele vermuten. Von denen, die sich an den Genuss erregender Getränke gewöhnt haben, leiden viele an Kopfschmerzen und nervöser Abgespanntheit. Sie verlieren viel Zeit wegen ihrer Krankheiten. Sie bilden sich ein, ohne das Suchtmittel nicht leben zu können, und sind sich der Folgen für ihre Gesundheit nicht bewusst. Was die Sache noch gefährlicher macht, ist der Umstand, dass die bösen Folgen dieser Mittel häufig anderen Ursachen zugeschrieben werden.“ (Bewußt essen, S. 197-198)
„Wenn sich Tee- und Kaffeetrinker gesellig zusammenfinden, dann zeigen sich die Wirkungen ihrer gefährlichen Gewohnheit. Alle trinken reichlich von diesen beliebten Getränken, und sobald der stimulierende Einfluss da ist, lösen sich ihre Zungen und sie beginnen, schlecht über andere zu reden. Sie reden zu viel und achten nicht mehr auf das, was sie sagen.“ (Ein Tempel des Heiligen Geistes, S. 83)
Ellen G. Whites Schriften geben zu verstehen, dass man Kaffee und schwarzen Tee nur in seltenen Fällen aus medizinischen Gründen trinken sollte.
Fleisch
„Ein weiterer Stoff in Nahrungsmitteln, der das Gehirn stört, ist die Arachidonsäure. Diese Substanz behindert die Bildung und Speicherung von Acetylcholin, der erwähnte wichtige Neurotransmitter, der weitgehend an der Funktion des Stirnlappens beteiligt ist. Eine Minderung des Acetylcholins im Gehirn hat gestörte Denkfähigkeit zu Folge. Demzufolge beeinträchtigt Arachidonsäure die Funktion des Stirnlappens. Eine der häufigsten Quellen für Arachidonsäure in Lebensmitteln ist Fleisch. Im Grunde ist Arachidonsäure fast ausschliesslich in tierischen Produkten zu finden.“ (N. Nedley, Proof Positive, S. 275)
„Reichlicher Fleischgenuss vermindert die geistige Regsamkeit. Studenten könnten in ihrem Studium viel rascher vorankommen, wenn sie nie Fleisch äßen. Erstarkt der triebhafte Bereich des Menschen [im Deutschen fehlt: durch den Genuss von Fleisch], nehmen die geistigen Kräfte in eben demselben Ausmaß ab. Ein religiöses Leben kann viel leichter erstrebt und erfolgreicher ausgelebt werden, wenn wir das Fleisch weglassen, denn eine solche Ernährung regt die niederen Neigungen zu intensiver Tätigkeit an und schwächt die sittliche und geistliche Natur. ‚Denn das Fleisch streitet wider den Geist, und der Geist wider das Fleisch!’ Galater 5,17.“ (Bewußt essen, S. 180)
Käse
„Tyramin kommt reichlich in Käse, Wein und eiweissreichen Speisen vor. Einige der hemmenden Wirkungen von Tyramin auf den Frontallappen hängen ohne Zweifel mit der Ankurbelung des körpereigenen Stresshormonsystems zusammen. Wenn diese Substanz eingenommen wird, werden die sympathischen Nervenenden gereizt Norepinephrin auszuscheiden, welches das hauptsächliche Hormon ist, das die Stressreaktion auslöst.
Eine andere Substanz, die Störungen in der Nervenstimulationsübertragung bewirkt, ist Tryptamin. Genauso wie Tyramin gehört Tryptamin zur Klasse der ‚biogenen Amine.’ Tryptamin ist bekannt wegen seiner Einflüsse auf das Gemüt. Es wurde mit Alpträumen in Zusammenhang gebracht und wird aufgrund seiner halluzinogenen Wirkung zu Drogen wie LSD und Psilocybin eingeordnet. Interessanterweise enthalten Speisen, die als Quelle für Tryptamin gelten, meistens auch Tyramin. Als Beispiele von Speisen die gemütsverändernde Stoffe enthalten, können Käse, Fisch und Wurst angeführt werden.“ (N. Nedley, Proof Positive, S. 275)
Zucker
„Andere Organe können Fett, Eiweiss oder Kohlenhydrate als Energiespender verwenden, aber nicht so das Gehirn. Das Gehirn verwendet fast ausschließlich Glukose als Energiequelle. Aufgrund seines schnellen Stoffwechsels ist das Gehirn anscheinend von einer Minute-zu-Minute Lieferung dieses einfachen Zuckers abhängig. Dies ist leichter zu verstehen, wenn man sich bewusst wird, dass die Stoffwechselrate des Gehirns 7,5-mal größer ist als die der durchschnittlichen Gewebe. Obwohl das Gehirn nur 2% der Körpermasse ausmacht, verbraucht es 15% der gesamten Körperenergie.
Doch hat das Gehirn nicht viel Platz, um Nährstoffe zu speichern, denn der verfügbare Raum ist durch die harte Schädelhülle begrenzt. Deshalb benötigt der Frontallappen eine Blutversorgung mit einem angemessenen stabilen Blutzuckerspiegel. Eine Kost mit vielen raffinierten Speisen erhöht den Blutzuckerspiegel sehr rasch, aber danach fällt er unter die normale Grenze. Solche Speisen sind reichlich in Snackautomaten und Konditoreien zu finden. Sie sollten am besten von unserem Speiseplan weggelassen werden. Es wäre besser, großzügig eine abwechslungsreiche Kost mit komplexen Kohlenhydraten wie sie in Kartoffeln, Reis, Vollkornbroten und Getreide vorkommen, zu genießen.
Vor einigen Jahren, als die Wissenschaftler herausfanden, dass das Gehirn am besten mit Kohlenhydratbrennstoff arbeitet, fingen einige Leute an, Süssigkeitsstangen als ‚Gehirnspeise’ zu bezeichnen. Schließlich erkannte man, dass für dauerhafte Leistungsfähigkeit raffinierter Zucker keine Gehirnspeise darstellte, sondern eher das Gegenteil.
Eine Studie an 46 fünfjährigen Jungen war besonders aufschlussreich. Die Jungen mit wenig Zucker in ihrer Kost hatten längere Aufmerksamkeitsspannen und präzisere Antworten als ihre Kameraden mit einer hohen Zuckerkost. Der Unterschied konnte nicht durch den IQ oder Sozial- und Erziehungsstatus der Eltern erklärt werden. Bei Prüfungen in der Schule schlossen die Jungen mit Niedrig-Zuckerkost eine ganze Stufe besser ab.“ (N. Nedley, Proof Positive, S. 273)
Ellen G. White gibt die folgende kurze Erklärung über Zucker:
„Ich bin häufig bei Geschwistern zu Gast und bemerke, dass sie viel zu viel Milch und Zucker verbrauchen. Diese Nahrungsmittel hemmen die Tätigkeit der Organe, reizen die Verdauungsorgane und beeinträchtigen das Denkvermögen. Alles, was die rege Bewegung der Lebensvorgänge behindert, zieht auch die Verstandesfunktion des Einzelnen unmittelbar in Mitleidenschaft. Nach der mir zuteil gewordenen Erkenntnis ist zu viel Zucker schädlicher als Fleisch.“ (Zeugnisse für die Gemeinde, Bd. 2, S. 365)
„Zucker ist dem Magen nicht bekömmlich. Er verursacht Gärung, die ihrerseits das Denkvermögen beeinträchtigt und das Gemüt verdüstert.“ (Bewusst essen, S. 135)
Drogen
Es gibt viele illegale psychoaktive Drogen auf der Strasse. Sie wirken auf die Synapsen und produzieren angenehme und/oder seltsame Gefühle, um die emotionale Leere des Individuums zu füllen. Die Personen können sich wie in einer anderen Welt fühlen, weg von der Realität. Der Gebrauch solcher Substanzen wirft mehrere Probleme auf:
- Die Empfindungen sind weit von der Normalität entfernt. Manchmal verliert der Betroffene die Verbindung mit der Realität und verhält sich abnormal.
- Überdosierung verursacht oft Koma und Tod. Langzeitgebrauch schädigt die Leber, den Frontallappen und ist oft mit schlechtem Gesundheitszustand verbunden. Mit der Zeit verändert sich das soziale Verhalten und der Betroffene sucht andere Gesellschaft. Die Prioritäten im Leben verändern sich und konzentrieren sich mehr auf die Droge.
- Nach dem „High“ kommt ein „Tief“, das mit sehr unangenehmen physischen und psychischen Entzugserscheinungen verbunden ist und Abhängigkeit (=Sucht) verursacht. Das Tief ist oft so schlimm, dass der Betroffene verzweifelt eine weitere Dosis sucht, um bloss wieder in den „Normalzustand“ zurückzukehren. Übliche Entzugssymptome sind Kopfschmerz, Blutdruckabfall, Hitzegefühl, Schweißausbruch, Tremor, Schlafstörungen, Unruhe, Halluzinationen, apathisch-depressive Verstimmungen, evtl. Suizidneigung (bei Entziehung von Amphetaminen), Delir (bei Entziehung von Alkohol u. Barbituraten) und akute Psychose. Abrupte Entziehung kann sehr schrecklich sein, und die Betroffenen müssen beschützt werden, um sich nicht selbst zu verletzen, aus dem Fenster zu springen usw.
- Der beste Schutz vor Drogen besteht darin, sie nie auszuprobieren, nicht anzufassen und bei Versuchung von Freunden mit einem entschiedenen NEIN zu reagieren.
Andere „Speisen“, die das Gehirn beeinflussen
Fernsehen
Die Augen sind die stärksten Rezeptoren des Gehirns. Die Netzhaut des Auges ist histologisch eine Verlängerung der Hirnrinde. Verstandeshygiene beginnt mit einer sorgfältigen Auswahl dessen, was man sieht und betrachtet.
Beim Sprechen über Fernsehen müssen zwei Aspekte berücksichtigt werden:
1. Der Inhalt der Programme. Jedermann weiss, dass die meisten Fernsehprogramme mit Sittenlosigkeit und Gewalt gefüllt sind. Ihre illusionären Szenen vermitteln ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit (in mancher Hinsicht ähnlich wie die psychoaktiven Drogen). Solche Dinge sollten als „schlechte Speise“ für den Geist abgelehnt werden. 2. Die Art und Weise, wie die Botschaften übermittelt werden. Diesem Aspekt möchten wir uns zuwenden, denn er wird oft übersehen.
Die folgenden Gedanken sind Auszüge aus Dr. Nedleys Buch Proof Positive:
Lasst uns mit der Hypnose beginnen.
„Der Zusammenhang zwischen Hypnose und dem Frontallappen ist keine Überraschung für diejenigen, die diese Technik verstehen. Die Hypnose ist so gestaltet, dass sie den Frontallappen umgeht und dadurch dem Individuum hilft, in einen trance-ähnlichen Zustand einzutreten. Dr. Freda Morris, ehemalige Professorin für medizinische Psychologie bei UCLA [Kalifornische Universität in Los Angeles], hat mehrere Bücher über Hypnose geschrieben. In ihren Worten ist Hypnose ein Zustand gekennzeichnet durch eine Konzentration auf nur ein einziges Ding, ‚wie ein Vogel, der eine Schlange beobachtet’. Während dem hypnotischen Zustand nimmt das Subjekt kein anderes Umweltereignis wahr. Ein Hypnotiseur kann oft solch einen Zustand einleiten, indem er als erstes dem Subjekt hilft, ruhig und still zu bleiben und alle äusseren Ablenkungen abzuschalten. Als nächstes hilft der Hypnotiseur ihm, sich auf einen neuen ‚gewissen Punkt’ zu konzentrieren. Sobald er in einen hypnotischen Zustand eingetreten ist, wird er aufgefordert, dem Willen des Hypnotiseurs zu folgen [engl.: to follow the hypnotist’s mind].
Wenn man die Hirnströme während diesem Vorgang mittels EEG (Elektroenzephalogramm) misst, sieht man, dass die hypnotisierte Person Beta-Wellen verliert. Diese Beta-Wellen sind der Ausdruck von gründlichem Denken durch dynamische Frontallappenaktivität. Im hypnotisierten Zustand besteht ein Alpha-Wellen-Muster, in dem keine kritische Analyse der einkommenden Information stattfindet. Die Alpha-Wellen haben eine niedrigere Frequenz als die Beta-Wellen. In diesem Zustand nimmt die Person die Informationen auf, ohne sie zu interpretieren und ohne durch den Stirnlappen gefiltert zu werden.
Man hat bemerkt, dass ein flimmerndes Licht welches das Auge veranlasst, sich auf einen Punkt zu konzentrieren, leicht einen hypnotischen Zustand herbeiführt. Während dem hypnotischen Zustand können die Individuen verschiedene Informationen aufnehmen und die vom Hypnotiseur verlangten Aufgaben gedankenmäßig registrieren. In der Tat, arbeiten ihr Gedächtnis und ihre Gefühle gut und sie können lachen und weinen. Doch während sie sich weiterhin auf das flimmernde Licht konzentrieren, analysieren sie nicht kritisch die Information, die sie erhalten. Keine der Informationen wird entsprechend ihrem Sinn und moralischen Wertes gefiltert; die Verstandeskraft wird umgangen. Der Stirnlappen wurde ausgeschaltet.
Das klassische Umfeld beim Fernsehschauen ähnelt dem typischen Umfeld für die Induktion einer Hypnose: ein düsterer Raum, ein flimmerndes Licht (der Fernsehapparat) als einzige Stelle wohin sich die Augen und die Aufmerksamkeit fixieren, und Abgeschlossenheit von äußeren Ablenkungen. … Beeinflusst das was du siehst deinen Geist und deinen Charakter? Die Antwort ist beides, ja und nein. Auf der einen Seite hat der Inhalt dessen, was du siehst, einen mächtigen Einfluss auf deinen Geist aber auch das Mittel selbst scheint tiefe Wirkungen auf das Gemüt zu haben. Es gibt Hinweise dahin, dass der Fernsehapparat selbst nachteilige Wirkungen auslöst. Diese schädliche Wirkung auf den Stirnlappen scheint die Folge der ständige Motivwechsel in den meisten Videos und anderen Programmen zu sein. Der fachmännische Ausdruck für diese Filmtechnik ist ‚rasch wechselnde Referenzszene’. Das durchschnittliche Fernsehprogramm wechselt seine Referenzszene alle drei bis fünf Sekunden. Die Perspektive von der aus man das Ereignis betrachtet ändert sich plötzlich mehrmals in der Minute, ob man es will oder nicht. Dies liegt in deutlichem Kontrast zu der Weise wie wir normalerweise die Welt um uns herum betrachten: Wir betrachten die wirklichen Szenen des Lebens aus einer Perspektive (der Ort, an dem wir uns gerade im Moment des Ereignisses befinden). Wir können die Perspektive nur ändern, wenn wir uns freiwillig woandershin begeben.
Dr. Morris betrachtet die rasch ändernde Referenzszene des Fernsehens als beitragend für seine hypnotische Wirkung. Bei einer Forschung von Dr. Thomas Mulholland wurden die EEGs von Kindern untersucht, während sie ihr Lieblingsfernsehprogramm anschauten. Die Forscher dachten, weil diese Programme ihre Lieblingsshows waren, dass die Kinder geistig beteiligt sein würden an dem, was sie sahen und eine Abwechselung zwischen Alpha- und Betawellen aufweisen würden. Stattdessen, nach nur zwei bis drei Minuten Show, lehnten sich die Kinder zurück und verblieben fast die ganze Zeit in einem Alpha-Muster. Das bedeutet, dass sie, während sie das Programm anschauten, ‚nicht reagierten, sich nicht informierten, nicht aufmerkten, sondern nur benommen waren.’“ (N. Nedley, Proof Positive, S. 278-286)
Die Auswirkungen von Fernsehen sind weitreichend, wie aus der folgenden Liste ersichtlich ist:
- Fördert Passivität
- Erhöht Aggressivität
- Vermindert Empfindsamkeit gegenüber Gewalttätigkeit
- Bewirkt Tagträumerei
- Vermindert Kreativität
- Reduziert Scharfblick
- Macht abhängig
- Bewirkt weniger Interesse an Lektüre und Lernen
- Hat schlechtes Benehmen zur Folge
- Führt zu schlechten Gesundheitsgewohnheiten
- Beeinflusst zu früherem und häufigerem Geschlechtsverkehr
Musik
„Singet umeinander dem HERRN mit Dank und lobet unsern Gott mit Harfen.“ (Psalm 147:7)
Musik hat grossen Einfluss, sie ist die universelle Sprache, die jedes Wesen versteht. Sie kann positive, veredelnde Gedanken vermitteln, kann aber auch schädigende Auswirkungen auf den Geist und auf das Immunsystem haben. Sie kann sanft und beruhigend, aber auch intensiv und aufregend sein.
Grundsätzlich besteht die Musik aus drei Komponenten:
- Harmonie – beeinflusst hauptsächlich die Gedanken; • Melodie – beeinflusst grösstenteils die Gefühle;
- Rhythmus – stimuliert Bewegung.
Selbstverständlich ist jede Musik eine Mischung dieser drei Komponenten in verschiedenem Verhältnis und bewirkt somit ein ganzes Spektrum von Effekten. Es ist einfach, solche Effekte zu erleben wenn man das Radio einschaltet und verschiedene Sender sucht. Da ist vielleicht ein lebendiges klassisches Musikstück auf einem Sender, gefolgt von einem traditionellen Kirchenchoral auf einem anderen, dann vielleicht eine weibliche Sopranostimme, die eine Arie singt, oder die stampfenden Rhythmen einer Rockband. Du wirst sofort die Unterschiede in deinem eigenen Körper verspüren! Es benötigt keine Argumentierung.
Es wurde viel über den Einfluss der Musik von Personen geschrieben, die einmal aktive Rockstars waren und sich später bekehrten. Ich verweise auf solche Literatur für mehr Einsicht.[1] An dieser Stelle möchte ich einen wichtigen Punkt hervorheben, der oft übersehen wird. Eine Sache ist aktiv zu singen und eine andere ist passiv zuzuhören.
„Mit einem Liede trat Jesus während seines Erdenlebens der Versuchung entgegen. Oft, wenn scharfe, verletzende Worte fielen, wenn auf seiner Umgebung Bangigkeit, Unzufriedenheit, Misstrauen oder drückende Furcht lasteten, vernahm man seinen glaubensstarken, heiligfrohen Gesang.“ (Erziehung, S. 153, Ausgabe 1954)
„Die Geschichte des Liedes in der Bibel sagt viel über die Verwendung und den Nutzen von Musik und Gesang aus. Die Musik wird oft dazu missbraucht, bösen Zwecken zu dienen und wird so zu einem der lockendsten Verführungsmittel. Richtig angewandt, ist sie jedoch eine köstliche Gabe Gottes, welche die Gedanken auf hohe und edle Dinge hinlenken und das Gemüt begeistern und erheben soll.
Wie sich die Kinder Israel ihre Wanderungen durch die Wüste durch den Klang heiliger Gesänge verschönten, so fordert Gott auch heute seine Kinder dazu auf, ihr Pilgerdasein freudig zu gestalten. Nur wenig Mittel sind wirksamer, seine Worte im Gedächtnis festzuhalten, als sie im Liede zu wiederholen. Solch ein Lied hat wunderbare Macht. Es besitzt die Kraft, rohe und ungebildete Naturen zu besänftigen, das Denken zu beleben und Mitgefühl zu wecken, Ausgeglichenheit im Handeln zu fördern und den Trübsinn und die bösen Ahnungen zu bannen, die uns den Mut rauben und unser Streben schwächen.
Es ist eines der wirksamsten Mittel, dem Herzen geistliche Wahrheiten einzuprägen. Wie oft ruft sich eine hart bedrängte und fast verzweifelnde Seele ein Wort Gottes ins Gedächtnis zurück, etwa den langvergessenen Kehrreim eines Kinderliedes und die Versuchungen verlieren ihre Kraft, das Leben gewinnt einen neuen Sinn und Zweck und der eigene Mut und die eigene Fröhlichkeit übertragen sich nun auch auf andere! Man sollte nie den erzieherischen Wert des Gesanges aus dem Auge verlieren. Lasst in eurem Heim liebliche und reine Lieder erklingen, dann werden dort weniger tadelnde und mehr heitere, hoffnungsvolle, freudige Worte fallen. Lasst in der Schule Gesang ertönen, und die Schüler werden näher zu Gott, zu ihren Lehrern und zueinander hingezogen.
Als ein Teil des Gottesdienstes ist das Singen ebenso sehr ein Akt der Anbetung wie das Gebet selbst. So manches Lied ist wirklich ein Gebet.“ (Erziehung, S. 155-156, Ausgabe 1954)
Wenn du singst, musst du über die Worte nachdenken. Dein Geist – Gedanken und Gefühle – richten sich auf deinen Gesang. Deine endokrine Konstellation passt sich deiner Gemütsstimmung an. Du kannst nicht gleichzeitig singen und weinen. Du kannst singen während dem Gehen oder summen während der Arbeit. Du möchtest stressvolle Situationen überwinden und ein Sieger sein! Dann folge dem Beispiel Jesu:
„Fahre nur fort, Gott zu loben, und wenn der Böse dich versucht, singe. Als Jesus ein Kind war, wurde er auf jede Art versucht, und was tat er? Er sang Psalmen und lobte Gott und in seiner Stimme war Musik. Dies beeindruckte die Herzen und Gemüter derjenigen, die ihn hörten.“ (Sermons and Talks, Bd. 1, S. 311)
Der Psalmist sagte, „Ich will dem HERRN singen mein Leben lang und meinen Gott loben, solange ich bin.“ (Psalm 104:33)
Die Ohren sind die zweitgrößten Rezeptoren des Gehirns. Sie können normalerweise nicht geschlossen werden und empfangen Informationen während 24 Stunden am Tag und 7 Tage in der Woche. Nur die geistige Abschaltung während des Schlafes macht das Individuum unbewusst über die immer noch vorhandene Infiltrierung subliminaler Einwirkungen.
Aufgrund der modernen Technologie – Radio, Schallplatten, Kassetten, CDs, MP3 – beschränken sich viele Leute auf passives Anhören von Musik. Viele hören nicht einmal aufmerksam zu, um ein gutes Kunstwerk zu genießen, sondern haben über viele Stunden die Musik als Geräuschkulisse während der Arbeit, beim Studium, Autofahren, Jogging usf. Besonders läuft oft die Radiomusik andauernd weiter ohne jegliche Auswahl. Manche Leute schalten es nicht einmal während einer Unterhaltung aus. Solch eine passive
Aufnahme von Information ohne Filtrierung durch den Frontallappen füllt das Gehirn mit unnötigem Ballast, wenn nicht sogar Müll. Alvin Toffler behauptet: „Eine ständige Reizung der Sinne legt die analytischen Prozesse still und tötet letztendlich die Fähigkeit, dem Leben rational zu begegnen. Dies führt zu Ausweichtechniken wie Rückzug, Gleichgültigkeit und Vermeidung disziplinierten Denkens in der Konfrontation mit schwierigen Aufgaben und Entscheidungen.“ (Toffler A. Future Shock. New York, NY: Random House Inc., 1970)
Wie jedes andere Organ benötigt auch das Gehirn Ruhepausen, um frische Energie für neue Aufgaben zu schöpfen. Im modernen Leben, besonders in den Städten, ist kaum noch Zeit für Besinnung und Introspektion. Keine Zeit zum Nachdenken. Kein Wunder, dass die Leute nervös, unruhig, gereizt, ungeduldig und unsicher werden. Solch ein überlastetes Gehirn steht an der Schwelle des Zusammenbruchs und Depression – ein rapide ansteigendes Kennzeichen unserer modernen Zivilisation!
Beste Nahrung für das Gehirn
„Getreide, Früchte, Nüsse und Gemüse bilden die Nahrung, die von unserem Schöpfer für uns ausgewählt worden ist. Diese Nahrungsmittel, so einfach und natürlich wie möglich zubereitet, sind die gesündesten und nahrhaftesten. Sie verleihen eine Stärke, ein Durchhaltevermögen und eine Verstandeskraft, die mit einer aufwendig zubereiteten und den Appetit stärker anregenden Nahrung nicht erreicht werden können.“ (Auf den Spuren des großen Arztes, S. 239)
Bibelstudium
„Nichts ist besser dazu angetan, unsern Geist zu stärken, als die eingehende Beschäftigung mit der Heiligen Schrift. Kein anderes Buch ist so geeignet, unsere Gedanken zu erheben, unsere geistigen Fähigkeiten zu kräftigen, wie die tiefen, veredelnden Wahrheiten des Wortes Gottes. Würde dieses Wort so durchforscht, wie es der Fall sein sollte, so fände man eine geistliche Erleuchtung, einen Edelsinn und eine Zuverlässigkeit unter den Menschen, wie man sie selten trifft.“ (Der Weg zu Christus, S. 65)
[1] Suche Bücher oder Kassetten von Brian Neumann, Louis Torres oder besuche eins ihrer Seminare.
