Inhaltsverzeichnis
Die traditionelle Handhabung in Stressbewältigung versucht, den Stress (=Spannung) mit Entspannungstechniken zu bekämpfen. Im vorliegenden Kapitel schlage ich eine andere Vorgehensweise vor. Die Grundprinzipien bezüglich Stress bleiben jedoch dieselben.
Als Erstes muss klargestellt werden, dass „Stress“ nicht etwas Neues ist, das nur privilegierte Menschen betrifft. Stress ist notwendig für Leben und Gesundheit. Der einzige Ort ohne Stress ist der Friedhof. Bevor wir nun ganz durcheinander kommen, sollten wir einige Begriffe aus dem Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, 2002, betrachten.
Stressoren – sind seelische oder körperliche Belastungen (Umwelteinflüsse, Krankheiten, lebensgeschichtliche Ereignisse u. a.), die Stress auslösen können.
Eustress – ist der „gesunde“ Stress. Die kurzdauernde physiologische Anpassung an alltägliche Anforderungen, die (geistig und körperlich) anregend und leistungssteigernd wirkt.
Disstress – ist der „schlechte“ Stress. Entstehung durch ungenügende Adaptation des Körpers an Belastungen oder infolge Diskrepanz zwischen Anforderungen und subjektivem Bewältigungsverhalten.
In Wirklichkeit, wie wir später noch sehen werden, ist der Unterschied zwischen gutem und schlechtem Stress abhängig von der Reaktion des einzelnen Individuums.
Grundgedanken
- In allen unseren Betrachtungen haben wir festgestellt, dass unser Organismus als eine körperliche, geistige, geistliche und soziale Einheit funktioniert in Übereinstimmung mit der Definition der WHO: „Gesundheit ist der Zustand eines vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheiten und Gebrechen.“ Demzufolge bestehen innige Zusammenhänge zwischen Immunsystem, Ernährung, körperlicher Aktivität, Ruhe, geistlicher Verhaltungsweise, Stressbewältigung usw.
- Nach René Dubos kann man eine gute Stressbewältigung mit guter Gesundheit gleichstellen, und vom Stress überwältigt zu werden, führt zu Krankheit. Wir werden viele Ähnlichkeiten zwischen Stressbewältigung und dem Psycho-Neuro-Immunsystem finden.
- Der kanadische Arzt Hans Selye prägte den Begriff „allgemeines Anpassungssyndrom“ in Bezug zu Stress. Dies ist ein wichtiger Begriff. Wir müssen uns ständig an die sich andauernd ändernde Umwelt anpassen, und zwar in allen vier Bereichen: körperlich, geistig, geistlich und sozial. Möglichkeiten dafür sind Temperatur, Licht, Lärm, körperliche oder geistige Arbeit, Beziehung zu Gott und Mitmenschen, körperliche oder seelische Verletzung usw. Dabei können Unterschiede in der Intensität der Stressoren, aber auch Kombinationen von mehreren Stressfaktoren vorkommen. Das allgemeine Anpassungssyndrom bedeutet, dass unser Organismus grundsätzlich immer in derselben Weise reagiert, wenn er mit einer akuten Stresssituation konfrontiert wird, unabhängig von der Art der Situation, sei sie körperlich, seelisch oder sozial bedingt.
- Es gibt grössere und kleinere Stressoren. Sie addieren sich. Je grösser die Summe der Stressoren auf einer Skala von 1 bis 100, desto intensiver ihre Wirkung auf unsere Gesundheit.
- Stress ist eigentlich nicht die Situation selbst – obwohl sie allgemein miteinander gleichgestellt werden –, sondern unsere Reaktion darauf. Unsere Reaktion wird beeinflusst von unserer Interpretation, Einstellung und vorausgehenden Erfahrungen. Das bedeutet, dass wir zumindest einige Kontrolle über unsere Antwort gegenüber den Lebensereignissen haben.
Physiologische Auswirkungen von Stress auf den Organismus Die unmittelbaren physiologischen Auswirkungen eines akuten Stresses sind auf dem Bild ersichtlich. Sie entsprechen der Alarmphase des allgemeinen Anpassungssyndroms.[1] Man könnte sagen, dass solche Reaktionen „normal“ sind, weil sie den physiologischen Mechanismen entsprechen, die erforderlich sind, um entweder zu „kämpfen“ oder zu „fliehen“. Im Allgemeinen verschwinden diese Effekte, sobald die akute Phase vorüber ist ohne nachteilige Folgen zu hinterlassen. Das Problem entsteht, wenn der Stressor zu stark, zu lang, oder am falschen Platz ist.
Anhaltender Stress ohne notwendige Erholungsphase führt zu dem Stadium der Erschöpfung, was verschiedene Gesundheitsprobleme zur Folge haben kann, wie z.B. Magengeschwüre, Bluthochdruck, verminderte Libido, Appetitmangel, geschwächtes Immunsystem und schliesslich Depression. Diese werden auch psychosomatische Erkrankungen genannt. Wir wissen heute, dass der Körper und der Geist sich viel stärker beeinflussen, als man dies jemals vermutete.
Physiologische Auswirkungen
Auswirkung von anhaltendem Stress
- vermindert Widerstandskraft gegen Krankheiten
- geistige Erschöpfung
- innere Unruhe, Reizbarkeit
- Minderung des Selbstwertgefühls
- emotionale Überempfindlichkeit
- Neigung zu Alkohol und Drogen
- Verlust von Glauben und Lebenssinn
Wie bereits erwähnt, können die Ursachen des Stresses auf irgendeinem der vier Bereiche liegen, körperlich, geistig, geistlich, sozial, oder eine Kombination derselben sein. Unabhängig von der Ursache werden auch alle diese vier Bereiche beeinflusst, da unser Organismus als Einheit funktioniert. Manche Personen leiden mehr im physischen Bereich, während andere die Folgen eher im seelischen oder sozialen Bereich verspüren, je nach ihrer individuellen Eigenart. Dabei gibt es grosse Variationen.
Infektionskrankheiten und Krebs sind häufiger während der drei folgenden Jahre nach einem grösseren Verlust.
Wie kommt es, dass manche Menschen mehr Stress ertragen oder bewältigen können als andere? Belastungsfähigere Individuen antworten mit weniger intensiven Reaktionen. Diese individuellen Unterschiede können sich auf einen oder mehreren der vorhin erwähnten Bereiche erstrecken. Wir können lernen und üben belastbarer zu werden und stressvolle Situationen besser zu bewältigen. Dies kann durch Erziehung erfolgen und durch einen gesunden Lebensstil, der unsere Widerstands- und Bewältigungsfähigkeit stärkt, wie wir später sehen werden.
Antwort auf Stress
Die 3 Phasen der Reaktion:
- Der auslösende Reiz oder Stressor. Wir können nicht alle stressvolle Situationen vermeiden, aber wir können lernen, einige davon zu vermeiden.
- Unsere bewusste Reaktion hängt in grossem Masse davon ab, wie wir die Situation wahrnehmen und einschätzen. Unsere Interpretation ist anders je nach unserer Anschauung, Erziehung und vorausgegangenen Erfahrungen. Wenn ein Baby in der Nacht schreit, wird der Vater dies wahrscheinlich als lästig empfinden, während die Mutter es vielleicht ganz anders verspürt.
Was haltet ihr von dem Mann, der eine Vogelspinne streichelt? Auch wenn ich wüsste, dass die Spinne mich nicht beisst, wäre ich dennoch kribbelig und würde lieber weit weg bleiben.
Verschiedene Kulturen und Religionen haben unterschiedliche Ansichten und manchmal sogar Aberglauben, die das Verhalten ihrer Mitglieder in grossem Masse beeinflussen können. Indem wir Menschen helfen, verkehrte Auffassungen zu korrigieren, können wir dazu beitragen, ihren Stress zu reduzieren. So z.B. haben viele unnötige Ängste mit einem falschen Gottesbild zu tun. - Die anfängliche Alarmreaktion hängt von dem autonomen Nervensystem und den innersekretorischen Drüsen ab und ist als das „allgemeine Anpassungssyndrom“ bekannt. Darauf haben wir nur wenig Einfluss, abgesehen von unserem allgemeinen körperlichen und seelischen Gesundheitszustand, der verbessert werden kann. Weiterhin können wir unser bewusstes anschliessendes Verhalten erziehen, um die Situation erfolgreich zu bewältigen und dies kann einen grossen Unterschied ausmachen.
Verkehrte Lösungen
In stressvollen Situationen verlieren manche Menschen oft „den Kopf“ und richten dabei noch mehr Schaden an. Es ist leicht verständlich, dass solch ein Verhalten nicht dazu beiträgt, das Problem zu lösen. Es überrascht deshalb zu beobachten, wie oft Leute in solche Verhaltensweisen hineinfallen ohne zu überlegen. Eine gute Stressbewältigung verlangt Schulung und wiederholte Übung in der Bewältigung von kleineren Problemen. Man wird überrascht sein, wie schnell die Fähigkeit wächst, stressvolle Situationen zu bewältigen oder zumindest besser zu ertragen.
Es gibt unzählige verschiedene stressvolle Situationen im Leben, so dass es unmöglich ist, ein unfehlbares Rezept für jede einzelne zu geben. Es gibt viele Bücher auf dem Markt, wie man Erfolg in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Ehe, in zwischenmenschlichen Beziehungen usw. erreichen kann. Doch kann man die häufigsten stressvollen Situationen in einige wenige Kategorien zusammenfassen und durch Befolgung gewisser allgemeiner Regeln kann viel
Schmerz vermieden und das Leben wirklich erfreulich und erfolgreich gestaltet werden.
Im modernen Leben, wo die Dinge sich zunehmend beschleunigen, ist Zeitmanagement zu einer der wichtigsten Angelegenheiten geworden. Viele Menschen beginnen den Tag müde, spät und unvorbereitet. Ihr seelischer (Gefühls-) Tank ist leer. Beim Ankleiden hören sie einige beängstigende Nachrichten im Radio und schlürfen anschliessend schnell eine Tasse Kaffee. Keine Zeit für ein nahrhaftes Frühstück, geschweige denn, um den emotionalen Tank aus der allmächtigen Quelle vom Himmel aufzufüllen! Danach folgen die vielen grossen und kleinen Pflichten des Alltags. Dieses Muster wiederholt sich Tag für Tag.
Dieser Tagesplan muss drastisch geändert werden, um auf die Dauer zu überleben. Als erstes muss man früh zu Bett gehen – das bedeutet also, kein Fernsehen am Abend. Der Schlaf vor Mitternacht ist am wertvollsten. Manche Leute sagen, sie seien Eulen und könnten sich nicht ändern. Oh doch, man kann dies ändern aber es benötigt einige Tage Zeit und Beharrlichkeit. Zweitens, stehe früh auf! Wer um fünf Uhr aufsteht, hat genügend Zeit für etwas Gymnastik, ein gutes Frühstück und Andacht. Danach fühlt man sich mit überschüssiger Energie und bereit, die auftretenden Herausforderungen in Angriff zu nehmen!
Gewöhnlich gibt es mehr Dinge zu tun, als in den vorhandenen Zeitrahmen hineinpassen. Deshalb haben erfolgreiche Leute gelernt, Prioritäten zu setzen. Es gibt Dinge, die sind wichtig und andere, die dringend sind. Manche Dinge sind beides und andere sind weder wichtig noch dringend. Egal, wie man die Dinge anordnet, die Zeit wird nicht für alles ausreichen. Also beginne man mit den wichtigen Angelegenheiten und lasse Unnötiges beiseite, auch wenn es angenehm und gut wäre. Mache einen Plan, eine schriftliche Liste. Die beste Zeit, dies zu tun ist am Abend vorher und dann eine Revision am frühen Morgen. Lerne zu delegieren – es ist nicht einfach! Beginne klein, harre aus, es ist ein lebenslanger Lernprozess.
Sei fleissig!
„Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem HERRN und nicht den Menschen.“ (Kolosser 3:23; siehe auch Prediger 9:10)
„Gehe hin zur Ameise, du Fauler; siehe ihre Weise an und lerne!“ (Sprüche 6:6) Siehe auch Sprüche 13:4; 20:4; 31:10-31.
„Unsere Zeit, ja, jeder Augenblick gehört Gott, und es ist unsere heiligste Pflicht, sie zu seiner Ehre zu nutzen. Über keinen der uns anvertrauten Zentner verlangt er genauere Rechenschaft als über die Zeit. Sie ist von unschätzbarem Wert. Für Christus war jeder Augenblick kostbar, und so sollte es uns auch gehen. Das Leben ist zu kurz, um es mit Belanglosigkeiten zu verbringen. … Wir haben weder Zeit zum Vergeuden, noch für die Jagd nach dem Vergnügen oder um uns auf die Sünde einzulassen.
Wir werden ermahnt, die Zeit auszukaufen. Einmal vergeudete Zeit ist für immer verloren. Keinen einzigen Augenblick davon können wir zurückholen. ‚Auskaufen’ können wir sie nur, indem wir aus der uns noch verbleibenden Zeit das Beste machen, …
Das Leben ist zu wichtig, um es nur mit irdischen Angelegenheiten auszufüllen und selbst von der Sorge und Angst um Dinge besessen zu sein, die im Vergleich zur Ewigkeit völlig bedeutungslos sind. …
Vom rechten Gebrauch der Zeit hängt es ab, welche Kenntnisse und Bildung wir uns aneignen. … Hier ein paar Minuten, da ein paar Minuten – wie leicht sind sie mit nutzlosem Gerede vergeudet! Morgens kommt man nicht aus dem Bett. Dann verstreicht kostbare Zeit ungenutzt, während wir im Bus oder in der Bahn sitzen oder an der Haltestelle warten. Wir sitzen tatenlos herum, bis das Essen serviert wird oder jemand, mit dem wir verabredet sind, eintrifft. Diese Zeit wäre für uns nutzbringend, wenn wir ein Buch zur Hand hätten und sie so mit Studieren, Lesen oder Nachdenken ausfüllen würden. Was könnten wir so nicht alles schaffen! Wer seine Zeit richtig einteilt, wer fleißig und zielstrebig ist, der kann sich Wissen und eine geistige Gewandtheit aneignen, die ihn zu fast jeder einflussreichen Position befähigt. Jeder Christ hat die Pflicht, systematisch, gründlich und schnell zu arbeiten. Es gibt keine Entschuldigung für Trödelei und Stümperhaftigkeit. Wenn jemand ständig beschäftigt ist und trotzdem nie etwas zu Wege bringt, dann ist er wahrscheinlich nicht ganz bei der Sache. Der Betreffende muss sich darüber klar werden, dass er sein falsches Verhalten unbedingt korrigieren und lernen muss, mit dem geringst möglichen Zeitaufwand den größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Mit der richtigen Methode kann man es schaffen, für eine Arbeit nur noch halb so viel Zeit wie vorher zu benötigen.“ (Bilder vom Reiche Gottes, S. 279-281)
Geld
Es gibt viel Armut auf dieser Welt, und doch kann man mit Geld das Glück nicht kaufen. Viel Stress und Leid wird durch verkehrte Aufteilung der vorhandenen Mittel verursacht und weil man mehr wünscht als man hat.
Das einleuchtendste Prinzip in Geldverwaltung ist wahrscheinlich dieses: Gib nicht mehr aus, als was du hast. Sicher gibt es Möglichkeiten, ein Auto oder ein Haus über mehrere Jahre hinaus zu finanzieren und sich auf diese Weise Dinge anzuschaffen, die sonst nicht möglich wären. Aber es gibt auch viele, viele Dinge, die nicht wirklich notwendig sind und warten könnten. Hier erwähne ich nur einige übliche Dinge, für welche arme Leute Geld ausgeben, auch wenn sie keine Mittel für wichtige Dinge haben: Zigaretten, Alkohol, Kekse, Soft Drinks, Radio, Fernsehapparat, Zeitung, Modekleidung, alberne Spielzeuge, Kino, Videos usw.
Eine häufige Ursache für Familienstreit und politische Uneinigkeit sind auseinandergehende Meinungen über die Verwendung von Geld. Das Aufstellen eines monatlichen Budgets würde manchen Familien helfen, ihre spärlichen Mittel besser zu verteilen und dem Entwischen von Geld durch kleine Löcher vorzubeugen. Wenn irgend möglich sollte man vermeiden, Schulden zu machen.
Ein Grundprinzip, das uns helfen kann, richtige Entscheidungen im Umgang mit Geld zu treffen, ist zu erkennen, dass alles Gott gehört und wir nur seine Verwalter sind.
„Denn mein ist Silber und Gold, spricht der HERR Zebaoth.“ (Haggai 2:8)
Gott verlangt Treue in der Verwaltung seiner Mittel und verspricht zugleich reichlichen Segen.
„Bringt mir den Zehnten ganz in mein Kornhaus, auf dass in meinem Hause Speise sei, und prüft mich hierin, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle.“ (Maleachi 3:10)
Diejenigen, die treu im Zehntengeben sind, können viele wunderbare Erfahrungen über das mathematische Paradox berichten, dass mit Gottes Segen „weniger mehr ist“. Salomo bezeugte Gottes Treue, als er auf sein langes Leben zurückblickte:
„Ich bin jung gewesen und alt geworden und habe noch nie gesehen den Gerechten verlassen oder seinen Samen nach Brot gehen.“ (Psalm 37:25)
Hier sind noch einige weitere Ratschläge aus Jesu Gleichnissen:
„Wir haben unser Geld nicht bekommen, um uns damit groß zu tun. Als treue Haushalter sollen wir es zur Ehre und zum Ruhm Gottes verwenden. Manche Leute vertreten die Ansicht, nur ein Teil ihres Besitzes gehöre Gott. Haben sie eine bestimmte Summe für religiöse und mildtätige Zwecke gegeben, dann betrachten sie das übrige Geld als ihr Eigentum, über das sie nach Belieben verfügen können. Damit sind sie aber einem Irrtum erlegen. Alles, was wir besitzen, gehört dem Herrn, und ihm sind wir dafür verantwortlich, wie wir seine Gaben nutzen. Jeder Pfennig, den wir ausgeben, zeigt auch etwas davon, ob wir Gott über alles und unseren Nächsten wie uns selbst lieben.
Geld hat einen großen Wert, weil man damit viel Gutes tun kann. In den Händen der Kinder Gottes wird es zu Speise, Trank und Kleidung für die Bedürftigen. Wir können damit die Entrechteten unterstützen und den Kranken helfen. Geld ist allerdings nur dann mehr wert als zum Beispiel Sand, wenn es für die elementaren Bedürfnisse des täglichen Lebens, zum Segen der Mitmenschen und zur Förderung des Werkes Gottes ausgegeben wird.
Je mehr wir für unseren eigenen Luxus ausgeben, umso weniger bleibt uns, um Menschen in Not zu helfen. Jeder unnütz verbrauchte Pfennig schmälert unsere Möglichkeiten, Gutes zu tun.“ (Bilder vom Reiche Gottes, S. 287-288)
Menschen
Niemand lebt für sich selbst. Wir wurden als soziale Wesen geschaffen und ein grosser Teil unseres Glücks und Erfolges im Leben hängt von unseren Beziehungen zu anderen Menschen ab. Dale Carnegie sagte einmal, dass „Freunde mehr wert sind als Geld“. Leider hat die Sünde in dieser Welt die guten Beziehungen verdorben. Kein Wunder, dass die 10 Gebote sich mit unseren Beziehungen zu Gott und unseren Mitmenschen befassen!
„Denn was da gesagt ist: ‚Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; dich soll nichts gelüsten,’ und so ein anderes Gebot mehr ist, das wird in diesen Worten zusammengefasst: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.’“ (Römer 13:9)
Es wurde viel über die Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen geschrieben und es lohnt sich, einige dieser Bücher zu studieren oder an einem entsprechenden Seminar teilzunehmen. An dieser Stelle wollen wir nur drei kleine Tricks mit grossen Wirkungen erwähnen: Lächele, sei dankbar und höre zu vor dem Sprechen.
Ein Lächeln ist das ansteckendste Ding in der Welt. Salomo sagte,
„Ein fröhlich Herz macht ein fröhlich Angesicht.“ (Sprüche 15:13)
Sage öfters „Dankeschön“, auch wenn es nicht notwendig ist! Dieses Wort bewirkt Wunder und kann eine kritische Situation völlig verändern. Jedermann liebt eine dankbare Person. Wiederum sagt Salomo in seiner Weisheit,
„Eine linde Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort richtet Grimm an.“ (Sprüche 15:1)
Der dritte ist nicht so einfach durchzuführen und verlangt viel Übung und Geduld. Zuhören ist mehr als nur still zu sein, bis die andere Person aufhört zu sprechen. Zuhören verlangt aktive Aufmerksamkeit und Empathie. Beim Versuch, sich in die Schuhe des Anderen zu stellen kann man ihn besser verstehen und ihn – hoffentlich – gnädiger behandeln, auch wenn man verschiedener Meinung ist. Bei Meinungsverschiedenheiten oder wenn man jemanden zurechtweisen muss, sollte man sich vorher abkühlen und die Höflichkeitsregeln im nebenstehenden Bild befolgen. Erwarte nicht, dass jedermann mit dir einverstanden ist, selbst wenn du die besten Argumente hast. Sondern wie es der Apostel Petrus sagt:
„Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern dagegen segnet, und wisset, dass ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen erbet.“ (1 Petrus 3:9)
Der Apostel Paulus fügt hinzu: „Ist es möglich, soviel an euch ist, so habt mit allen Menschen Frieden.“ (Römer 12:18)
Krankheit
Irgendeine Krankheit, sei sie im eigenen Fleisch oder von einer geliebten Person, ist immer eine Ursache von Stress, besonders chronische Krankheiten oder Krebs. Wenn dieser Fall eintritt, ist es Sache des behandelnden Arztes, die beste Vorgehensweise vorzuschlagen. Im Kontext der Stressbewältigung müssen wir sagen, dass es niemandem hilft, den Kranken oder jemanden anders für die Situation zu beschuldigen. Wie auch immer die Lage aussehen mag, behalte deinen Glauben an Gott und klammere dich an seine Verheissungen. Jesus sagte: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ (Matthäus 11:28)
Sorgen
Jeder hat Sorgen. Jedoch kommt es häufig vor, dass Leute über Dinge besorgt sind, die sie nicht anbelangen und noch schlimmer, über Dinge, die sie überhaupt nicht ändern können. Die Medien sind voll von schlechten Nachrichten: ein Orkan in einem entfernten Land; mehrere Autounfälle übers Wochenende; Touristen von Terroristen entführt und so weiter. … Sicher sind solche Nachrichten traurig und sollten uns zum Nachdenken anregen, wie man das Evangelium schneller verkündigen könnte, um Jesu Wiederkunft zu beschleunigen, damit diese Erde ein Ort werden kann, wo
„der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein.“ (Offenbarung 21:4)
„Wir aber warten eines neuen Himmels und einer neuen Erde nach seiner Verheißung, in welchen Gerechtigkeit wohnt.“ (2.Petrus 3:13)
Schlechte Nachrichten verbrauchen emotionale Energie, die für die Bewältigung der täglichen Herausforderungen notwendig ist.
Die folgende Aussage Jesu wird manchmal missverstanden. Er sagte:
„Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden? Nach solchem allem trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr des alles bedürfet. Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ (Matthäus 6:31-33)
Er sagte nicht, dass wir uns nicht um unsere Gesundheit bemühen sollten, oder für den täglichen Unterhalt vorkehren, sondern er betont die Notwendigkeit, die richtigen Prioritäten im Leben zu setzen. „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes“, sagt er, „so wird euch solches alles zufallen.“ Dies ist eine wunderbare Verheissung! Warum nicht ausprobieren?
Stärkung der Widerstandskraft
Obwohl die meisten Umstände nicht einfach beseitigt werden können, haben wir doch einige spezifische Dinge gelernt, die wir tun können, um die häufigsten stressvollen Situationen zu verringern und besser zu bewältigen. In dieser Welt werden wir nie völlig stressfrei sein. Doch ist hier die gute Botschaft: wir können viel tun, um unsere Belastbarkeit zu verbessern. Ein gesunder Lebensstil liefert körperliche, geistige und geistliche Kraft, um den täglichen Herausforderungen gewachsen zu sein, den sozialen Bereich mit eingeschlossen. In meiner Erfahrung ist dies ein vitaler Aspekt für eine erfolgreiche Stressbewältigung.
Jede einzelne der im Bild aufgeführten gesunden Gewohnheiten ist wichtig und sollte nach bestem Können praktiziert werden. Man sieht, dass dieser Lebensstil jeden Bereich des Lebens anspricht: Schlafgewohnheit, Tätigkeit, Ernährung, Freundschaften und sogar die Emotionen und Ansichten. Es gibt keine Sofortlösung für Stressbewältigung.
Durch Befolgung dieser Anweisungen wird die Lebensqualität verbessert, das Immunsystem gestärkt, das Selbstwertgefühl gehoben, Familien- und Arbeitsspannungen werden ruhiger angegangen, die Stressoren werden kleiner aussehen, der Schlaf wird tiefer und mit einem reinen Gewissen und Gottvertrauen wirst du dem Leben mit einer positiven und siegreichen Einstellung ins Auge schauen!
„Erste Universale Stress-Sicherheits-Bank“
Schlussendlich kann man Stressbewältigung mit einem Bankkonto vergleichen. Energie wird aufgenommen und ausgegeben. Jede Bearbeitung einer stressvollen Situation verbraucht körperliche und seelische Energie, manche mehr, andere weniger. Ein fehlerhafter Lebensstil zehrt ebenfalls an den körperlichen, geistigen und geistlichen Reserven. Wenn das Bankkonto aufgebraucht ist, kommt man in das Stadium der Erschöpfung, Depression, Zusammenbruch oder Burn-out („ausgebrannt sein“). Es ist, als ob man eine Kerze an beiden Enden zugleich abbrennen würde.
Es ist also wichtig, das Energiekonto immer in positiver Bilanz zu erhalten. Guter, regelmässiger Schlaf und Erholungspausen erneuern die verbrauchte innere Energie. Frische Luft und gesunde Ernährung liefern neue Energie für Körper und Geist zur Bewältigung der täglichen Aufgaben. Gute Freundschaften stellen dich wieder auf, wenn du unten bist und liefern notwendige, zusätzliche moralische (und manchmal auch materielle) Unterstützung. Ein reines Gewissen ist das beste Beruhigungsmittel der Welt. Und schlussendlich benötigt man übernatürliche Kraft und Weisheit, um allen Anforderungen des Lebens gewachsen zu sein. Gott ist die Quelle aller Kraft und er hat verheissen:
„Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (Matthäus 28:20)
[1] Stadien des allgemeinen Anpassungssyndroms: 1) Alarm, 2) Widerstand, 3) Erschöpfung.
