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In dieser Studienserie betrachten wir das Buch Amos, das Gottes Botschaft an sein von Ihm erwähltes Volk enthält. Es ist eine Botschaft der Warnung und des Gerichts. Sie enthält einen machtvollen Aufruf zur Umkehr und die Zusage der endgültigen Rettung für alle, die den Herrn suchen.

Als Gottes Endzeitgemeinde, sollten wir in besonderer Weise das Buch Amos studieren und Gottes Botschaft uns zu Herzen nehmen, denn die Zeit seines Gerichtes ist gekommen.

In der ersten Studie werden wir uns einen Überblick über das Buch Amos verschaffen. Wir werden die Zeit und die Umstände betrachten, in denen Amos zum prophetischen Dienst berufen wurde.

Doch zunächst werfen wir einen näheren Blick auf Amos:


1. Wer  war Amos?

Das Buch, das seinen Namen trägt, sagt uns wenig über seinen Verfasser. Nicht der Mensch ist wichtig, sondern die Botschaft, die er im Namen des Herrn zu bringen hat. Doch es werden einige Hinweise gegeben, die wir beachten wollen.

Am. 1,1 – ein Schafzüchter und Schafhirte
Am. 7,14 – ein Mann, der Maulbeerfeigenbäume pflanzt

Die Sykomore, von der hier die Rede ist, ist ein Baum, der drei bis vier Mal jährlich Früchte trägt. „Züchten“ meint das Aufschneiden der wachsenden Frucht, bei dem ein Teil des bitteren Saftes ausläuft, wodurch der Rest der Feige zu einer noch süßeren und besseren Frucht heranreifen kann.

2.  Was war Amos nicht?

Am. 7,14  Amos entstammte weder einer Prophetenschule, noch war er Berufsprophet. Amos unterscheidet sich dadurch von den anderen Propheten, dass er keine schulmäßige Vorbildung für seinen Dienst empfangen hatte. Er war also kein Professioneller. Um zu verstehen, warum Amos betont, kein Berufsprophet zu sein, der für Geld weissagt, sollten wir folgende Texte beachten:  Mi. 3,10-11; Jer. 23,16;31-32;  Hes. 13,1-3 – Die falschen Propheten, die aus eigener Vollmacht auftraten und den Menschen nach dem Munde redeten waren stets die Gegenspieler von Gottes Propheten.

Für Amazja, den verantwortlichen Priester in Bethel, war Dienst für Gott letztlich Brotverdienst. Weil sein Dienst nicht mehr von Gottes Wort und Geist bestimmt wurde, konnte er nicht verstehen, dass ein Mann uneigennützig dem Herrn dient.

3.  Wie begründet Amos sein prophetisches Auftreten? 

Am. 7,15;  „Der Herr hat mich von meiner Herde weggeholt und mir befohlen:>Geh zu meinem Volk Israel und richte ihm meine Botschaft aus!< In den Augen der Mächtigen von Politik und Religion war Amos ein Nichts und ein Niemand. Aber Gott vertraute ihm eine Botschaft für sein Volk an.

4. An welche ähnlichen Berufungen erinnert uns dieses Ereignis? – 1.Kö. 19,19-21;

Elisa, ein reicher Bauer, (12 Joch Ochsen = 24 Tiere und 11 Knechte, die mit ihm pflügten) wird mitten aus seiner Arbeit berufen.  –  Mt. 4,18-20;  Die Jünger Jesu wurden vom Fischfang weggeholt. – Mk. 2,14  Levi, ein Zollbeamter, wurde ebenfalls direkt von seiner Arbeit berufen.

5. Welche Erkenntnis gewinnen wir aus diesen Berufungsberichten?

An Amos sehen wir, dass man kein „Fachmann“ sein muss, um wichtige Aufgaben in Gottes Werk wahrzunehmen. Amos‘ Berufung zeigt uns, dass man nicht als „Professioneller“ anerkannt sein muß, um einen entscheidenden Dienst für Gott zu tun. Gregor d.Gr. sagte dazu: „O welch ein großer Künstler ist der Heilige Geist! Er macht plötzlich zu Schanden, was etwas ist, und erhebet, was nichts ist.“ – Paulus hat diesen Gedanken in 1.Kor. 1,26-28 ausgeführt…. In Apg. 4,13 wird berichtet, dass die Obersten in Israel die Zeugen Jesu als ungelehrte und einfache Leute betrachteten. Um Gottes Botschafter zu sein, muß man nicht ein Intellektueller oder ein ausgebildeter Prediger sein. In den letzten Tagen ruft Christus jeden Nachfolger auf, das ewige Evangelium einer gerichtsreifen Welt zu bezeugen und die dreifache Engelsbotschaft zu verkündigen.

6. Welche Einstellung ist nötig, um diesen Auftrag auszuführen? – Am. 3,8b

„Wenn Gott, der Herr, für die Menschen eine Botschaft hat  – welcher Prophet wollte sich da weigern, sie weiterzusagen?“ (Hfa).Wer vermag dem Ruf des Herrn zu widerstehen? Wehe mir, wenn ich sein Wort verschweigen wollte. Der leitende Priester in Bethel wollte Amos verbieten, im Namen des Herrn zu reden. Er wollte ihn daran hindern, den Auftrag Gottes zu erfüllen und zur Gemeinde des Herrn zu sprechen. Doch Amos Dienst stand unter einem göttlichen Muß.

Dieses Stehen unter einem göttliche Muß wird auch von anderen Propheten und Aposteln berichtet: Jer. 20,7;9; 1,Kor. 16,9; Apg. 4,20. – Wie steht es um unser inneres Gedrängtsein?

Die enge Verbundenheit mit Gott, die Gewißheit der Berufung, machte aus einem Hirten einen furchtlosen Propheten, aus einem Fischer einen mutigen Prediger zu Pfingsten, aus einem arroganten Pharisäer einen demütigen Völkermissionar, aus einem bescheidenen Mädchen eine Botschafterin für die Gemeinde der Übrigen.

7. Woher stammte Amos? – Am. 1,1

Thekoa lag vier Stunden (16 km) südlich von Jerusalem, oder zwei Stunden von Bethlehem entfernt. Es war ein Ort auf dem Gebirge Juda, am Rande der Wüste. Dort zeigte man bis ins Mittelalter das Grab des Propheten Amos. Von Thekoa aus sieht man das Tote Meer, wo einst Sodom und Gomorra lagen. Amos hatte also das Gericht Gottes stets vor Augen.

8. Zu welcher Zeit wirkte Amos? – Am. 1,1

Amos betont, dass er unter den Königen Usia in Juda und Jerobeam II. in Israel Gottes Botschafter war. Da nur diese beiden Könige erwähnt werden, scheint Amos während ihrer Regierungszeit geweissagt zu haben. Uisa regierte von 779-739 v. Chr. und und Jerobeam war von 784-744 König über Israel. Es wird allgemein angenommen, dass Amos um das Jahr 760 v. Chr. auftrat.

9. Was wissen wir über die politischen, gesellschaftlichen und religiösen Zustände im Volke Gottes jener Zeit?

a) Die politischen Zustände:  2.Kö. 14,23-29; 2.Chr. 26,15;

Unter den beiden Königen standen Israel und Juda auf dem Gipfel ihrer Macht. Usia hatte die Edomiter vollständig unterworfen, die Philister ganz unterjocht und auch die Ammoniter tributpflichtig gemacht. Er hatte Jerusalem stark befestigt und ein mächtiges Heer aufgestellt.

Jerobeamhatte die Syrer völlig überwunden und die ursprünglichen Grenzen des Reiches  wieder hergestellt. Israel hatte keinen Feind zu fürchten und lebte in einer Zeit des Friedens. Bei diesem Stand der Dinge dachte niemand an einen nahen Verfall oder Untergang des Reiches. Wer es dennoch wagte, Gericht über Israel zu verkündigen, mußte als Staatsfeind und unverbesserlicher Schwarzseher betrachtet und verfolgt werden

b) Die gesellschaftlichen Zustände: – Am. 2,6-8; 3,9-10; 4,1-3; 5,7;10-12; 6,1;3-6;  7,8;11; 8,4-6;

– Unterdrückung der Armen, Schwachen und Hilflosen
– Verkauf in die Schuldsklaverei – Ausbeutung
– Unmoral und Hurerei
– Saufen sich voll Wein
– Stolz und Sorglosigkeit, falsche Sicherheit
– Gewalttaten und unrechtmäßiges Aneignen fremden Eigentums
– Das Recht wird mit Füßen getreten
– Korruption und Bestechung
– Raub und Mord
– Wohlstand und Vergnügen
– Luxus und Maßlosigkeit

c) Die religiösen Zustände: – Am. 2,4;12;  4,4-5;  5,21-24;26;  4,8; 1.Kö. 12,25-33;

– Verehrung falscher Götter – Götzendienst
– Sternenkult
– Redeverbot für die Propheten des Herrn
– Zurückweisung der göttlichen Botschaft
– Verführung der Gottgeweihten
– Unbußfertigkeit – Beharren auf dem selbst erwählten Wege
– Äußere religiöse Betriebsamkeit – ohne Gehorsam zu Gott
– Sünde wurde nicht als Sünde gesehen und verurteilt

10. Welche Übereinstimmung findet ihr für die vorhergesagten Zustände der Endzeit? –

2.Tim. 3,1-5;  Offb. 9,20-21

11.   Worin bestand der Irrtum der politischen und religiösen Führer Israels in Amos Tagen? – Am. 5,18-20; 6,1-2; 9,7;

Der Irrtum bestand darin, dass sie meinten, die Verheißungen des Bundes, den Gott mit ihren Vätern geschlossen hatte, in Anspruch nehmen zu können, ohne seine Grundlagen und Bedingungen zu beachten. Der Götzendienst hatte sie Gott entfremdet. Ihr Glaube war zu einer Ideologie geworden, in der kein Platz mehr war für Selbstkritik. Sie rühmen sich ihrer  Erwählung, ohne danach zu leben.– Jer. 7,1-8 Doch Erwählung bedeutet nicht Bevorzugung, sondern Verantwortung und Verpflichtung.

Israel erwartet den Tag des Herrn im Vertrauen auf seine Vorrechte als auserwähltes Volk. Es ist erstaunlich, dass bei dem äußeren Wohlstand, dem Frieden und der Sicherheit Israels in den Tagen des Amos die Erwartung des Tages des Herrn nicht erloschen war. Israel wußte und glaubte noch immer, dass die Welt weder durch einen Entwicklungsprozeß noch durch menschlichen Aktivismus heil wird und ihr Ziel erreichen kann. Gott muß in die Geschichte der Völker richtend eingreifen und durch seine Gnade die Zeit des Heils herbeiführen.

Amos muß sich nicht gegen eine Erschlaffung der Zukunftserwartung  wenden, sondern gegen eine falsche Erwartung. Sie erwarten Rettung am Tag des Heils und begreifen nicht, dass der Tag des Herrn, den sie begehren, für sie wegen ihrer Sünden ein Tag des Gerichts sein wird. Die Menschen in den Tagen Amos waren blind über ihren wahren Zustand und deuteten die Ereignisse ihrer Zeit falsch. Auch das trifft für die Menschen in den letzten Tagen zu –  1.Thess. 5,2-3

12.   Woher nahm Amos als nicht ausgebildeter Prophet das Recht und den Mut, die religiöse und politische Führerschaft des Volkes zu tadeln und Israel das Gericht zu verkündigen?

Amos verkündete nicht seine eigenen Gedanken und Vorstellungen. Er verkündet Gottes Willen und Plan. Auffallend häufig wiederholt Amos, in wessen Auftrag er redet. 20 x betont er feierlich: „So spricht der HERR!“ –  Mehr als zweitausend Mal stehen diese Worte in der Bibel. Darin liegt ihre Autiorität.  –
Am. 1,3; 6; 9; 11; 13;
Am. 2,1; 4; 6;
Am. 3,1; 11; 13;
Am. 4,4;
Am. 5,3; 16; 21;
Am. 6,8; 14;
Am. 8,11;
Am. 9,7; 11.

Es war ein grosser Sprung – zunächst Schafe zu hüten und Maulbeeren zu pflücken und dann vor der politischen und religiösen Elite des Volkes zu stehen, ihre Sünden anzuprangern und sie vor den Gerichten Gottes zu warnen. Dochdie abgefallene Gemeinde hat es nicht mit Amos zu tun, sondern mit dem Herrn selbst! Amos ist nicht der Sozialreformer und Sozialkritiker, wie er von vielen angesehen wird, sondern Gottes Bote, der die Menschen zur Umkehr rufen und zu Gott zurückführen soll. Die Botschaft des Amos ist echt prophetisch, nämlich das Wesen der Zeit durchschauend und Gottes Willen kündend.

Die Zeit wirtschaftlicher Blüte und äußeren Wohlstandes und des Friedens trügt. Die Katastrophe wird hereinbrechen; die allgemeine rege Religiosität ist geistlich hohl. Gottes Gericht steht bevor. Die Zukunft ist nicht licht und hell, sondern der Tag des Herrn wird Finsternis und Schrecken über alle Unbußfertigen bringen.

13.   Was bedeutet der Name „Amos“?

Der Name Amos bedeutet „Lastenträger“ und „Einer, der getragen wird!“ – Der Name ist schon eine Botschaft. Er weist auf die Last des prophetischen Auftrages hin, die der Mann aus Thekoa zu tragen hat, aber auch auf Gottes Durchtragen für seinen treuen Boten.

Amos, der „Lastenträger“ mußte eine Botschaft von Gott übermitteln, die viele nicht hören wollte. Berufen durch Gott, teilte er sie dennoch unerschrocken mit. Ohne irdische Beglaubigung, ohne irdische Unterstützung, sagte Amos, was er sagen mußte, ohne Rücksicht darauf, wie schmerzlich und undankbar die Arbeit war.

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