Inhaltsverzeichnis
- 1. Unter welchen Symbolen wurde die nächste Serie von großen Ereignissen mitgeteilt, die auf die sieben Siegel folgen?
- 2. Wovon handeln die Posaunen?
- 3. Unter welchen Symbolen wird die erste Posaune beschrieben?
- 4. Welches außerordentliche Symbol wurde benutzt, um die unter der zweiten Posaune stattfindende Zerstörung zu beschreiben?
- 5. Was sollte unter der dritten Posaune stattfinden?
- 6. Was sollte unter der vierten Posaune geschehen?
- 7. Wie waren die drei letzten Plagen geartet?
- Die sieben Posaunen
- 8. Welche Macht im Osten kam nach dem Fall des weströmischen Reiches auf, um die römische Welt, den Osten wie auch den Westen zu überlaufen und zu verheeren?
- 9. Wie wird die fünfte Posaune oder das erste Wehe eingeleitet?
- 10. Welches Gebot wurde diesen Heuschrecken gegeben?
- 11. Wen hatten diese Heuschrecken über sich?
- 12. Welche Zeitperiode wird unter dieser Posaune genannt?
- 13. Mit welcher Aussage schließt die fünfte Posaune?
- 14. Welches Gebot ergeht unter der sechsten Posaune?
- 15. Welche kriegerische Szene wird unter dieser Posaune gesehen?
- 16. Was folgte auf die Kriegsführung mit „Feuer, Rauch und Schwefel“?
- 17. Welche bestimmte Zeitperiode wurde unter dieser Posaune erwähnt?
- 18. Mit welcher Ankündigung schließt die sechste Posaune ab?
- 19. Was soll vollendet werden, wenn die siebente Posaune im Begriff ist, zu posaunen?
- 20. Welches Ereignis geschieht beim Ertönen der siebenten Posaune?
- 21. Was ist zu dieser Zeit der Zustand der Heiden oder Nationen, und welche anderen Ereignisse sind nahe?
- 22. Welche Szene im Himmel wurde dem Propheten vorgeführt, als die siebente Posaune gerade dabei war zu blasen?
- Weitere Bibelthemen:
„Die Heidenvölker sind zornig geworden,
Offenbarung 11,18
und dein Zorn ist gekommen und die Zeit, dass die Toten gerichtet werden.“
1. Unter welchen Symbolen wurde die nächste Serie von großen Ereignissen mitgeteilt, die auf die sieben Siegel folgen?
Offb. 8,2
„Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott standen; und es wurden ihnen sieben Posaunen gegeben.“
2. Wovon handeln die Posaunen?
Siehe Offb. 8 und 9 und 11,14-19
Von Kriegen, Unruhen und politischen Umwälzungen, die die Auflösung und den Sturz des römischen Reiches zur Folge hatten, und zwar behandeln die ersten vier Posaunen den Sturz des weströmischen Reiches, die fünfte bis sechste Posaune den Sturz des oströmischen Reiches und die siebente den endgültigen Untergang Roms in weitestem Sinn, nämlich aller Reiche der Welt.
Jer. 4,19-20; Joe. 2,1-11
Eine Posaune ist das Symbol des Krieges.
3. Unter welchen Symbolen wird die erste Posaune beschrieben?
„Und der erste Engel stieß in die Posaune, und es entstand Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und wurde auf die Erde geworfen; und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte.“ Offb. 8,7
Anmerkung. „Wenigstens zweimal vor der endgültigen Teilung des römischen Reiches in zwei Teile, das östliche und das westliche Rom, fand eine dreifache Einteilung des Reiches statt. Die erste geschah im Jahr 311 n. Chr., da es zwischen Konstantin, Lucinius und Maximus geteilt wurde, und die andere im Jahr 337, nach dem Tod Konstantins, da es unter seine drei Söhne Konstantin II., Konstanz und Konstantius geteilt wurde.“ Albert Barnes über Offb. 12,4 Konstantius erhielt Konstantinopel und den Osten. Konstanz erhielt Italien, Illyrien und das nördliche Afrika. Konstantin II. Erhielt Britannien, Gallien und Spanien. Diese Posaune beschreibt den ersten großen Einfall in das westliche oder alte Rom vonseiten der Goten unter Alarich in den Jahren 395 – 410 n. Chr. Im Jahr 408 fiel er in Italien ein, dem mittleren „dritten Teil“ und beraubte und verbrannte die Städte und schlachtete ihre Einwohner ab. Gibbon schreibt in seinem Werk „Geschichte des Verfalls und Untergangs des römischen Weltreichs“im Schlusssatz des 33. Kapitels wie folgt:
„Die Einheit des römischen Reiches war aufgelöst, sein Genius in den Staub erniedrigt, und Heerführer unbekannter, aus den eisigen Ländern des Nordens kommende Barbaren hatten ihre siegreiche Herrschaft über die schönsten Provinzen von Europa und Afrika errichtet.“
Sporschills Übersetzung, S. 1118
4. Welches außerordentliche Symbol wurde benutzt, um die unter der zweiten Posaune stattfindende Zerstörung zu beschreiben?
Offb. 8,8-9
„Der zweite Engel stieß in die Posaune, und es wurde etwas wie ein großer, mit Feuer brennender Berg ins Meer geworfen; und der dritte Teil des Meeres wurde zu Blut, und der dritte Teil der Geschöpfe im Meer, die Leben hatten, starb, und der dritte Teil der Schiffe ging zugrunde.“
Anmerkung. Dies beschreibt die Einfälle und Eroberungen der Vandalen unter dem furchtbaren Genserich – zuerst in Afrika und später in Italien – in den Jahren 428 bis 468 n. Chr. Seine Eroberungen fanden größtenteils zur See statt. In einer einzigen Nacht zerstörte er in der Nähe von Karthago durch Feuer und Schwert mehr als die Hälfte der römischen Flotte von 1113 Schiffen und über 100.000 Mann. Siehe Gibbon, Kapitel 36
5. Was sollte unter der dritten Posaune stattfinden?
Offb. 8,10-11
„Der dritte Engel stieß in die Posaune; da fiel ein großer Stern vom Himmel, brennend wie eine Fackel, und er fiel auf den dritten Teil der Flüsse und auf die Wasserquellen; und der Name des Sternes heißt Wermut. Und der dritte Teil der Gewässer wurde zu Wermut, und viele Menschen starben von den Gewässern, weil sie bitter geworden waren.“
Anmerkung. Hier werden die zerstörenden Einfälle und Eroberungen des Hunnenkönigs Attila vorausgesagt. Seine Eroberungen zeichneten sich durch Feuer, Schwert und Plünderungen aus, entlang des Rheins, in Gallien und im nördlichen Italien. Er gab vor, von Nimrod abzustammen, nannte sich die „Gottesgeißel“ und der „Schrecken der Welt“ und rühmte sich, dass das Gras nie wieder da wachsen würde, wo seines Pferdes Hufe aufgetreten seien. Seine größte Schlacht war die zu Chalons in Gallien im Jahr 451 n. Chr., wo von seinen 700.000 Männern 100.000 – 300.000 tot auf dem Schlachtfeld zurückgeblieben sein sollen. Siehe Gibbon, Kap. 35 und das englische Werk „Fünfzehn Entscheidungsschlachten der Welt“ von Sir Edward Creasy, Kapitel 6. Gibbon sagt in Kap. 34:
„Unter der Herrschaft des Attila wurden die Hunnen abermals der Schrecken der Welt,“
und er fährt fort,
„den Charakter und die Taten dieses furchtbaren Barbaren“ zu beschreiben, „der abwechselnd das Abendland und das Morgenland misshandelte, mit Krieg überzog und den schnellen Sturz des römischen Reiches beschleunigte.“
ebenda, S. 1118
6. Was sollte unter der vierten Posaune geschehen?
Offb. 8,12
„Der vierte Engel stieß in die Posaune; da wurde der dritte Teil der Sonne und der dritte Teil des Mondes und der dritte Teil der Sterne geschlagen, damit der dritte Teil von ihnen verfinstert würde und der Tag für den dritten Teil seiner Dauer kein Licht habe, und die Nacht in gleicher Weise.“
Anmerkung. Diese Posaune bringt uns bis zum Sturz des weströmischen Reiches im Jahr 476 n. Chr., da die herulerischen Barbaren unter der Führung Odoakers von der Stadt und der Herrschaft Roms Besitz nahmen und das große Reich, das bisher die Beherrscherin der Welt gewesen war, zu einem armen Herzogtum herabsank, das dem Statthalter von Ravenna tributpflichtig wurde. Seine leuchtenden Himmelskörper oder bürgerlichen Herrscher wurden geschlagen und hörten auf zu scheinen. „Italien wurde jetzt tatsächlich eine Provinz des oströmischen Reiches. Das römische Reich im Westen hatte nach seinem 1229-jährigen Bestehen seit der Gründung Roms seine Ende erreicht.“
General History“ von Myers, S. 348
7. Wie waren die drei letzten Plagen geartet?
Offb. 8,13
„Und ich sah und hörte einen Engel, der in der Mitte des Himmels flog und mit lauter Stimme rief: Wehe, wehe, wehe denen, die auf der Erde wohnen, wegen der übrigen Posaunenstöße der drei Engel, die noch in die Posaune stoßen sollen!“
Die sieben Posaunen
395 | bis | 476 n. Chr. | Erste Posaune: Einfall vom Norden durch die Goten – Alarich |
Zweite Posaune: Seeangriff auf Italien durch die Vandalen – Genserich | |||
Dritte Posaune: Einfall ins westliche Reich durch die Hunnen – Attila | |||
Vierte Posaune: Letzter Kaiser entthront durch die Heruler – Odoaker Untergang des westlichen | |||
622 | bis | 1449 n. Chr. | Fünfte Posaune: 1. Wehe – Eroberung der Sarazenen – Mohammed und Osman |
1453 | bis | 1840 n. Chr. | Sechste Posaune: 2. Wehe – Eroberung der Türken – Vier Sultane Untergang des östlichen Roms (Konstantinopel; ottom. Macht) |
1840 n. Chr. | bis | zum Ende | Siebente Posaune: 3. Wehe – Heiden zornig, Gottes Zorn nahe, Gottes Geheimnis vollendet – Vorbereitung der Nationen auf Harmagedon Untergang der Welt. |
8. Welche Macht im Osten kam nach dem Fall des weströmischen Reiches auf, um die römische Welt, den Osten wie auch den Westen zu überlaufen und zu verheeren?
Der Mohammedanismus [der Islam], gewöhnlich als die türkische oder ottomanische Macht bekannt, die mit Mohammed im Jahr 622 n. Chr. in Arabien aufkam.
9. Wie wird die fünfte Posaune oder das erste Wehe eingeleitet?
Offb. 9,1-3
„Der fünfte Engel stieß in die Posaune; und ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war, und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlund des Abgrunds gegeben. Und er öffnete den Schlund des Abgrunds, und ein Rauch stieg empor aus dem Schlund, wie der Rauch eines großen Schmelzofens, und die Sonne und die Luft wurden verfinstert von dem Rauch des Schlundes. Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken hervor auf die Erde; und es wurde ihnen Vollmacht gegeben, wie die Skorpione der Erde Vollmacht haben.“
Anmerkung. Attila wird als der Stern der dritten Posaune symbolisiert (Offb. 8,10-11); Mohammed als Stern der fünften Posaune. Der Brunnen des Abgrunds bezieht sich ohne Zweifel auf die arabische Wüste, aus der die Mohammedaner oder die Sarazenen von Arabien wie ein Heuschreckenschwarm hervorkamen. Die durch den aus dem Abgrund strömenden Rauches verursachte Verfinsterung stellt passend die Verbreitung des Islam und seiner Lehren über Asien, Afrika und Teile Europas dar. Ihre Macht, die wie die der Skorpione ist, wird treffend in ihren kräftigen und schnellen Angriffen und Unterwerfungen ihrer Feinde gesehen.
„Über einen großen Teil von Spanien, über Nordafrika, Ägypten, Syrien, Babylonien, Persien, Nordindien und Teile von Zentralasien verbreiteten sich, unter mehr oder weniger vollständigem Ausschluss der Sitten, Sprache und Anbetung der Eingeborenen jener Länder die Sitten, die Sprache und die Religion der arabischen Eroberer.“
Myers, S. 401
10. Welches Gebot wurde diesen Heuschrecken gegeben?
Offb. 9,4
„Und es wurde ihnen gesagt, dass sie dem Gras der Erde keinen Schaden zufügen sollten, auch nicht irgend etwas Grünem, noch irgend einem Baum, sondern nur den Menschen, die das Siegel Gottes nicht an ihrer Stirne haben.“
Anmerkung. Als die arabischen Stämme sich zur Eroberung Syriens im Jahr 633 n. Chr. versammelten, wies der Kalif Abubekr, der Nachfolger Mohammeds, die Obersten seiner Armee an, nicht zuzulassen, dass ihr Sieg „mit dem Blut von Frauen und Kindern befleckt,“ dass Obstbäume niedergehauen und andere Zerstörung des Viehbestandes angerichtet werde und dass diejenigen religiösen Personen verschont werden sollten, „die zurückgezogen in Klöstern wohnten und auf diese Weise ihrem Gott zu dienen trachteten,“ aber er sagte: „Ihr werdet eine andere Gruppe von Leuten finden, die zu Satans Schule gehören und geschorene Häupter haben; denen sollt ihr den Schädel spalten und ihnen keine Gnade angedeihen lassen, ausgenommen sie nehmen entweder den Mohammedanismus an oder zahlen Tribut.“ Hier offenbart sich der Islam der selbst eine falsche Religion ist, als Geißel für das abgefallene Christentum.
„In kurzer Zeit hatten sie [die mohammedanischen Sarazenen] den Ariern all die hauptsächlichsten semitischen Länder weggenommen – Palästina, Syrien, Mesopotamien, Assyrien und Babylonien. Diesen wurde bald Ägypten hinzugefügt.“
„Encyclopedia Britannica“, Artikel „Mohammedanismus“.
11. Wen hatten diese Heuschrecken über sich?
Offb. 9,11
„Und sie haben als König über sich den Engel des Abgrunds; sein Name ist auf hebräisch Abaddon, und im Griechischen hat er den Namen Apollyon.“
Anmerkung. Hunderte von Jahren hindurch hatten die Mohammedaner und einfallenden Tatarenstämme wie die Heuschrecken (Spr. 30,27) weder eine allgemeine Regierung noch einen König über sich, sondern waren in Truppen oder Abteilungen eingeteilt und von getrennten Führern geleitet. Aber im zwölften Jahrhundert baute Temuljin, der König der Mongolen oder Mogulen, der als beschrieben wird als „die schreckliche Geißel die je die Menschheit heimsuchte,“ ein Reich auf, das, nach Myers S. 461, „50.000 Städte und Dörfer und 5.000.000 Menschenleben gekostet“ haben soll. Auf dies folgte das dauernde Tatarenreich, das ein Jahrhundert später von Osman gegründet wurde und als das vom Sultan regierte ottomanische Reich bekannt ist. Von Anfang an war der hauptsächlichste Charakterzug der türkischen Regierung der eines „Zerstörers“. Von einem Krieg der Türken gegen das Byzantinische Reich im Jahr 1050 sagt Gibbon, Kap. 57: „Die Myriaden türkischer Reiter ergossen sich über eine 600 Meilen lange Grenze von Tauris bis Erzerum, und das Blut von 130.000 Christen war ein angenehmes Opfer für den arabischen Propheten.“ ebenda, S. 2155 Die Türken entrissen im Jahr 1058 den Sarazenen das gelobte Land, entweihten die heiligen Stätten und behandelten die nach Jerusalem Pilgernden mit großer Grausamkeit. Dies führte zu den neuen erfolglosen Kreuzzügen der nächsten zwei Jahrhunderte zwecks Zurückeroberung des gelobten Landes.
12. Welche Zeitperiode wird unter dieser Posaune genannt?
Offb. 9,10; siehe auch Vers 5
„Und sie hatten Schwänze wie Skorpione, und Stacheln waren in ihren Schwänzen, und ihre Vollmacht bestand darin, den Menschen Schaden zuzufügen fünf Monate lang.“
Anmerkung. „Es war am 27. Juli 1299 n. Chr.,“ sagte Gibbon, „dass Osman zuerst in das Gebiet von Nikomedien einfiel, und die merkwürdige Genauigkeit der Zeitangabe scheint auf eine gewisse Voraussicht des schnellen und verderblichen Wachstums des Ungeheuers zu deuten.“ ebenda, S. 2395 Ein Bibelmonat besteht aus 30 Tagen; fünf Monate wären also 150 Tage. Rechnet man einen Tag für ein Jahr, würden 150 Tage vom 27. Juli 1299 an gezählt, bis zum 27. Juli 1449 reichen. In dieser Zeitperiode lagen die Türken in beinahe ständigem Kampf mit dem griechischen Reich, ohne es jedoch erobern zu können.
13. Mit welcher Aussage schließt die fünfte Posaune?
Offb. 9,12
„Das erste Wehe ist vorüber; siehe, es kommen noch zwei Wehe …!“
14. Welches Gebot ergeht unter der sechsten Posaune?
Offb. 9,13-14
„Der sechste Engel stieß in die Posaune, und ich hörte eine Stimme aus den vier Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott steht, die sprach zu dem sechsten Engel, der die Posaune hatte: Löse die vier Engel, die gebunden sind an dem großen Strom Euphrat!“
Anmerkung. Diese vier Engel beziehen sich, wie allgemein angenommen wird, auf die vier hauptsächlichen türkischen Sultanate – Aleppo, Ikonium, Damaskus und Bagdad – die das ottomanische Reich bildeten, das in dem vom Euphrat bewässerten Land gelegen war. Parallel hierzu sei zu bemerken, dass unter der sechsten Plage (Offb. 16,12-16) die vier Engel in Offb. 7,1-3 die Winde des Krieges loslassen, die Wasser des Euphratflusses (das türkische Reich) vertrocknen und die Heere der Nationen sich bei Harmagedon versammeln werden.
15. Welche kriegerische Szene wird unter dieser Posaune gesehen?
Offb. 9,16-17
„Und die Zahl des Reiterheeres war zweimal zehntausendmal zehntausend; … und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe; und aus ihren Mäulern ging Feuer und Rauch und Schwefel hervor.“
Anmerkung. „Im Jahr 1453 belagerte Mohammed II. oder der Große, der Sultan der Ottomanen, die Hauptstadt [Konstantinopel] mit einem Heer von 200.000 Mann. Nach einer kurzen Belagerung wurde der Platz im Sturm genommen. An Stelle des Kreuzes, das seit der Zeit Konstantins des Großen den Dom der Sophienkirche gekrönt hatte, wurde der Halbmond aufgepflanzt, der bis zum heutigen Tag geblieben ist.“ MyersSo wurde Konstantinopel, das seit der Zeit Konstantins der östliche Sitz des römischen Reiches gewesen war, von der Türkei erobert. Es scheint hier auch auf den Einsatz von Feuerwaffen Bezug genommen zu werden, die gegen Ende dEst. 13. Jahrhunderts von den Türken eingesetzt wurden und die, von dem Rücken ihrer Pferde abgefeuert, aussahen, als ob Feuer und Rauch aus den Mäulern der Pferde herausströmte. In der Schlacht bei Harmagedon, die hier mit einbegriffen werden mag, wird ohne Zweifel ein Heer von „zweimal zehntausendmal zehntausend“ oder 200 Millionen zusammengebracht werden.
16. Was folgte auf die Kriegsführung mit „Feuer, Rauch und Schwefel“?
Offb. 9,18
„Durch diese drei wurde der dritte Teil der Menschen getötet.“
Anmerkung. Es zeigt die tödliche Wirkung dieser neuen Kriegsführung.
„Konstantinopel wurde von mohammedanischen Eroberern unterworfen, sein Reich gestürzt und seine Religion in den Staub getreten.“
Elliotts „Horae Apocalipticae“, Bd. 1, S. 484
17. Welche bestimmte Zeitperiode wurde unter dieser Posaune erwähnt?
Offb. 9,15
„Die vier Engel wurden losgebunden, die auf Stunde und Tag und Monat und Jahr bereitstanden, den dritten Teil der Menschen zu töten.“
Anmerkung. Eine Stunde prophetische Zeit sind 15 Tage; ein Tag steht für ein Jahr, ein Monat für 30 Jahre und ein Jahr für 360 Jahre. Zusammenaddiert beträgt dies 391 Jahre und 15 Tage, die der ottomanischen Oberherrschaft zugeschriebene Zeit. Vom 27. Juli 1449 an gerechnet, dem Datum des Abschlusses der fünften Posaune, würde diese Zeitperiode am 11. August 1844 enden. In genauer Erfüllung des inspirierten Wortes Gottes bezeichnet dieses Datum den Sturz des ottomanischen Reiches als eine unabhängige Macht. Der türkische Sultan, der in einem Krieg mit Mohammed Ali, dem Pascha von Ägypten, hoffnungslos unterlegen war, unterwarf sich den vier großen europäischen Mächten – England, Russland, Österreich und Preußen –, und durch seinen Minister Rifat Bey legte er gerade an jenem Tag, am 11. August 1840, die von jenen Mächten aufgesetzte Entscheidung oder ihr Ultimatum in Mohammed Alis Hände. Seit jener Zeit hat die Türkei mit der Hilfe oder Erlaubnis der europäischen Großmächte bestanden und ist allgemein als der „kranke Mann des Ostens“ angesehen worden.
18. Mit welcher Ankündigung schließt die sechste Posaune ab?
Offb. 11,14
„Das zweite Wehe ist vorüber; siehe, das dritte Wehe kommt schnell!“
Anmerkung. Die unter der sechsten Posaune erwähnte Zeitperiode bringt uns bis ins Jahr 1840, als die Türkei ihre Unabhängigkeit verlor. Ihr vollständiger Sturz jedoch kommt, wie wir es verstehen, erst bei der Öffnung der siebenten Posaune.
19. Was soll vollendet werden, wenn die siebente Posaune im Begriff ist, zu posaunen?
Offb. 10,7
„In den Tagen der Stimme des siebten Engels, wenn er in die Posaune stoßen wird, soll das Geheimnis Gottes vollendet werden, wie er es seinen Knechten, den Propheten, als Heilsbotschaft verkündet hat.“
Anmerkung. Das Geheimnis Gottes ist das Evangelium. Eph. 3,3-6; Gal. 1,11-12 Wenn also diese Posaune im Begriff steht zu posaunen, wird das Evangelium abschließen, und das Ende wird kommen. Die in Dan. 12,1 erwähnte „trübselige Zeit“ und die in Offenbarung 16 vorgeführten letzten sieben Plagen und die Schlacht bei Harmagedon werden stattfinden, wenn diese Posaune im Begriff steht zu posaunen.
20. Welches Ereignis geschieht beim Ertönen der siebenten Posaune?
Offb. 11,15-17
„Der siebte Engel stieß in die Posaune; da ertönten laute Stimmen im Himmel, die sprachen: Die Königreiche der Welt sind unserem Herrn und seinem Christus zuteil geworden, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und die 24 Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, fielen auf ihr Angesicht und beteten Gott an und sprachen: Wir danken dir, o Herr, Gott, du Allmächtiger, der du bist und der du warst und der du kommst, dass du deine große Macht an dich genommen und die Königsherrschaft angetreten hast!“
Anmerkung. So bringt uns die siebente Posaune bis hin zur Aufrichtung des ewigen Reiches Gottes.
21. Was ist zu dieser Zeit der Zustand der Heiden oder Nationen, und welche anderen Ereignisse sind nahe?
Offb. 11,18
„Und die Heidenvölker sind zornig geworden, und dein Zorn ist gekommen und die Zeit, dass die Toten gerichtet werden, und dass du deinen Knechten, den Propheten, den Lohn gibst, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und dass du die verdirbst, welche die Erde verderben!“
Anmerkung. Die Schlussszenen der Geschichte dieser Welt und das Gericht werden hier klar vor Augen geführt. Seit dem Verfall des türkischen Reiches im Jahr 1840 haben sich die Nationen angesichts der internationalen Verwicklungen und eines Weltkriegs, den alle infolge der Auflösung der Türkei und der abschließenden Verteilung ihres Gebietes für unausbleiblich halten, auf einen Krieg vorbereitet wie noch nie zuvor. Die wichtigste und besorgniserregendste Frage ist ihnen die orientalische Frage gewesen. Das Untersuchungsgericht begann im Himmel im Jahr 1844, am Schluss der prophetischen Zeitperiode von 2300 Tage. Siehe Bibellesung „Eine prophetische Zeitperiode“. Wenn dies abgeschlossen ist, wird die Zeit der Belohnung und das Ende gekommen sein, und dann werden die Heiligen selbst zu Gericht sitzen. Siehe Offb. 20,4; 1.Kor. 6,1-3
22. Welche Szene im Himmel wurde dem Propheten vorgeführt, als die siebente Posaune gerade dabei war zu blasen?
Offb. 11,19
„Und der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und die Lade seines Bundes wurde sichtbar in seinem Tempel. Und es geschahen Blitze und Stimmen und Donner und ein Erdbeben und ein großer Hagel.“
Anmerkung. Hier wird die Aufmerksamkeit klar und deutlich auf das Schlusswerk Christi in der zweiten Abteilung oder im Allerheiligsten des Heiligtums im Himmel gelenkt das 1844 seinen Anfang nahm. Siehe die Bibellesung, auf die in der vorigen Anmerkung hingewiesen wird. Die Bezugnahme auf die Bundeslade soll auch deutlich daran erinnern, was der Maßstab im Gericht sein wird, nämlich das Gesetz oder die zehn Gebote. Siehe Prediger 12,13.14; Röm. 2,12-13; Jak. 2,8-12. Nach den Schlussworten, der Bezugnahme auf den „großen Hagel“, umfasst die siebente Posaune augenscheinlich die letzten sieben Plagen (siehe Offb. 16,17-18) und nach den Anfangsworten: „Es sind die Reiche der Welt unseres Herrn und seines Christus geworden“, beginnt sie mit der Aufrichtung des ewigen Reiches Gottes.
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6 | Bibelstudienreihe Teil 6: Das feste prophetische Wort |
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6.13 | Satans Streit gegen die Gemeinde |
6.14 | Eine große Verfolgungsmacht |
6.15 | Dem Tier wird ein Bild gemacht |
6.16 | Die sieben Gemeinden |
6.17 | Die sieben Siegel |
6.18 | Die sieben Posaunen |
6.19 | Die orientalische Frage |
6.20 | Die letzten sieben Plagen |
6.21 | Das Geheimnis Gottes vollendet |
6.0X | Große prophetische Zeitketten |
- Bibellesungen für den Familienkreis. Ein Studium der Bibel nach Gegenständen, systematisch geordnet für öffentlichen und privaten Gebrauch ; enthält 200 Lesungen, in denen beinahe 4000 Fragen über wichtige religiöse gegenstände beantwortet werden. Von einer großen Anzahl Bibelforschern ausgearbeitet (1923). neue, umgearb. und verm. Aufl. Brookfield, Ill. [u.a.]: Pacific Press.