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IV.Zwei offene Türen

Jesus sagte zur Philadelphia-Gemeinde:

„Ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie zuschließen.“

Zu den Laodizea-Christen sagte er:

„Ich stehe vor der Tür und klopfe an; wenn jemand öffnen wird, zu dem werde ich hineingehen“ (Offb. 3, 8.20).

Zwei Türen – eine im Himmel, bereits offen, und die andere auf der Erde, die noch geöffnet werden muss, Eine Tür, die keiner von uns schließen kann, eine andere Tür, die nur wir öffnen können. Die erste Tür hat Christus für uns geöffnet, damit wir hindurch­gehen können, die zweite Tür müssen wir öffnen, damit Christus hindurchgehen kann.

Christi offene Tür

Paulus bezeichnete eine Gelegenheit für missionarischen Dienst häufig als offene Tür (1.Kor. 16,9; 2.Kor. 2, 12). Deshalb haben einige Bibelausleger angenommen, die offene Tür im Sendschreiben an Philadelphia sei auch eine Tür der missiona­rischen Gelegenheit. Leider können Türen der missionarischen Gele­genheit von allen möglichen Leuten zugeschlagen werden, während die Tür in Offb. 3,8 von „niemandem“ zugeschlossen werden kann.

Um diese offene Tür zu identifizieren, sollten wir lieber in das Buch der Offenbarung hineinschauen. Und dort heißt es in

Kap. 4,1: „Danach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan IM HIMMEL.“

In seiner Bergpredigt sagte Jesus:

„Bittet, so wird euch gegeben, klopfet an, so wird euch aufgetan.“ (Matth, 7, 7).

Indem er uns in dieser Bibelstelle zum „anklopfen“ auffordert, ermutigt er uns zum Gebet, und dieser Rat bleibt noch immer bestehen. Doch in der Offenbarung lässt er uns wissen, dass die Tür zum Himmel bereits offen steht. Wir brauchen also nur noch im Glauben hindurchzugehen.

Wir brauchen keinen festen Termin zu vereinbaren. Wir müssen nicht Schlange stehen. Und keine Empfangsdame sagt zu uns: „Leider ist mein Chef beschäftigt, er hat keine Zeit.“

Da gibt es keinen Vermittler zwischen Gott und Menschen außer dem Menschen Jesus Christus! ( 1. Tim. 2, 5). Und Jesus sagt:

„Ich habe vor dir eine Tür aufgetan.“

Als Kaiser Heinrich IV. sich bei Papst Gregor VII. im Januar 1077 entschuldigen wollte, hoch droben in den norditalienischen Alpen, ließ der Pontifex, der doch beanspruchte, der Stellvertreter Christi zu sein, den Monarchen drei Tage im Schnee vor der Burg stehen und warten. Schließlich erlaubte er „gnädigst“ dem König, einzutreten, und das auch nur – laut Korrespondenz des Papstes – unter großen Vorbehalten. Durch solch eine Haltung wurde Christi „tamid“, sein beständiger Dienst im himmli­schen Heiligtum, verzerrt! (Siehe Band I, Studium zu Dan.7+8 Hyperlink)

Viele Türen in öffentlichen Gebäuden tragen die Aufschrift: „Tür geschlossen halten“. Jesus sagt, dass die Tür zu seinem himmli­schen Heiligtum offen steht: „Bitte eintreten“.

„Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben.“ (Hebr. 4,14-16).

Wir alle haben unsere Probleme, die Kinder sowohl wie die Erwach­senen. Jesus möchte, dass sich jeder angesichts von Schwierigkeiten und Versuchungen an den Gedanken gewöhnt, dass zwischen uns und unserem himmlischen Vater nichts steht, überhaupt nichts außer einer Tür, die himmelweit geöffnet ist.

Er meint allerdings nicht, dass er uns alles geben würde, worum wir ihn bitten, wenn wir durch diese offene Tür hereingestürmt kommen, um ihn zu besuchen. Er ist zu weise, er liebt uns zu sehr, um das zu tun. Er kümmert sich wirklich, um uns Besseres zu geben, als das, was wir erbeten haben. Wie wir gerade gelesen haben, will er uns mit Sicherheit „Barmherzigkeit“ erweisen und „Gnade“ schenken „zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben.“

Steht unsere TÜr offen?

Die Himmelstür steht weit offen. Aber wie steht es mit unserer Tür? „Siehe,“ sagt Jesus,

„ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir“ (3,20).

Als Person residiert Jesus natürlich beim Vater im himmlischen Heiligtum. Wir haben das ja soeben in Hebr. 4, 14-16 gelesen. Doch ist der Heilige Geist auf der Erde so wahrhaftig und vollständig der Stellvertreter Christi, dass Jesus von dem Geist spricht, als wäre er es selbst. Joh, 14, 16-18. So können wir auch sagen – wie es die Bibel tut -, dass Jesus an der Tür steht, vor unserer Tür.

Jesus hat den „Schlüssel Davids“ (Offb. 3,7). Er hat Autori­tät, jede Tür zu öffnen. Warum öffnet er denn nicht unsere Tür und kommt herein? Weil er uns nicht zwingen will. Er schätzt unsere Entscheidungsfreiheit. Ja, er ist sogar gekommen, um uns frei zu machen. „Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.“ (Joh. 8,36). Sein Leben, sein Tod und sein beständiger himmli­scher Dienst um unseretwillen (Hebr.7,25) zeigen, wie hoch er unsere Freiheit einschätzt.

Weil er möchte, dass wir frei sind – frei von Sünde und wahrhaft frei, unseren eigenen Lebensstil zu wählen, darum würde er niemals unaufgefordert in unsere Privatsphäre eindringen. Deshalb sollten wir aus dem Fenster schauen und IHN wahrnehmen, wie Er dort draußen vor unserer Türe steht. Er hat einen langen Weg hinter sich.

James und Ellen G. White, die geholten haben, die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten aufzubauen, machten sich einmal, als sie noch junge Leute waren, große Sorgen um den geistlichen Zustand einiger Freunde, die etwa 240 Kilometer weit entfernt wohnten. Ihr einziges Transportmittel war ein offener Pferdeschlitten – und das im Frühwinter 1856. Der hohe Schnee und der schneidende Wind ließen sie nicht schneller als 40 Kilometer pro Tag vorankommen.

Der brückenlose Mississippi-Fluss war ihnen ein gefährliches Hindernis auf ihrem Weg. Er war noch nicht völlig durchgefroren, aber doch schon so weit vereist, dass kein Fährboot mehr fahren konnte. Als der Eismatsch unter den Hufen des Pferdes hoch auf­spritzte und die Wasser des Flusses über den Holzboden des Schlitten strömten, sahen James und Ellen, wie sich anwohnende Bauern an den Flussufern zusammenfanden, um ihrem Untergang zuzuschauen.

James und Ellen wollten ihre Freunde unbedingt erreichen. Sie wollten sie davon überzeugen, dass sie ihre Herzen für Christus öffnen müssten. Ich darf berichten, dass ihr tapferer Einsatz und ihre langwierige Reise nicht vergeblich gewesen waren. Die Leute öffneten ihre Herzen tatsächlich.

Jesus ist noch weiter gereist und hat noch mehr eingesetzt, um unser Herz zu erreichen. Er ist über den Weg des Kreuzes von Golgatha zu uns gekommen. Und er hat unterwegs liebevoll an jede Tür geklopft.

Du kannst ihn da draußen vor deiner Tür stehen sehen. Er bringt Geschenke mit: Weiße Kleider, Augensalbe, Gold. Obwohl er mit der Erlösung der ganzen Welt beschäftigt ist, hat er trotzdem für jeden von uns ebenso viel Zeit, wie wir für ihn einräumen. „Wenn jemand die Tür auftut, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“

Hast du keinen Raum für Jesus?
Sieh, er will dein Heiland sein!
Horch, er klopft an deiner Türe,
Sünder, läßt du ihn nicht ein?
Wer will ganz sich Jesu weihen,
Wer tut auf des Herzens Tür?
Seele, du wirst’s nie bereuen!
Laß ihn ein, er schenkt sich dir.

König und Königin mit IHM

Christus hat als letztes und eigent­liches Ziel bei seinem Anklopfen an unseren Türen nicht nur einen kurzen Besuch hin und wieder im Sinn. Der nächste Vers zeigt, daß er uns dabei helfen will, Überwinder zu werden, damit wir für immer mit ihm gemeinsam regieren können. Das Leben des Christen ist freu­devoll, aber es ist gleichzeitig ein harter Kampf gegen Versuchung und Sünde.

„Wer überwindet,“ sagt Jesus,
„dem will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron.“ (Offb. 3,21).

All die Verheißungen in den sieben Sendschreiben an die Gemeinden haben ein Ziel: Sie sollen uns ermutigen, in den Kämpfen des Alltagslebens gegen Versuchung und Sünde zu siegen. Der Baum des Lebens wird im Brief Christi an die Epheser dem Überwinder verspro­chen, das heißt also jedem, der die Versuchung zur geistlichen Kälte überwindet und stattdessen zur ersten Liebe zurückkehrt. Die Bewahrung vor dem 2.Tod wird im Smyrna-Brief jedem zugesichert, der „überwindet,“ also dem Menschen, der tapfer die Versuchungen zu Zweifel und Bitterkeit überwindet und stattdessen ein freudiges Vertrauen auf Christus bewahrt – selbst unter Verfolgung. Die eiser­ne Rute und der Morgenstern werden im Brief an Thyatira dem ver­sprochen, der „überwindet,“ der also konsequent den sinnlichen Versuchungen Isebels widersteht. Und so geht es weiter.

Christus hat gesiegt! „Wie auch ich überwunden habe und mich gesetzt habe mit meinem Vater auf seinen Thron.“ Nun kommt er zu uns und hilft uns siegen.

„Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht,“ schreibt Paulus triumphierend aus dem Kerker (Phil.4, 13).

Und ein andermal:

„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur: das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“ (2. Kor. 5,17).

„Christus IN EUCH, die Hoffnung der Herrlichkeit.“ (Kol. 1,27).

Überwinder: Offenbarung 2 und 3. Neue Kreaturen: 2.Kor. 5. Eine Braut „ohne Flecken und Runzeln:“ Eph. 5,27. „Das Volk der Heiligen des Höchsten:“ Dan. 7. Das sind verschiedene Bilder des einen herrlichen Zieles, das Christus verfolgt, eine riesige Schar wahrer Christen, Männer und Frauen, Jungen und Mädchen, die dazu tüchtig sind, in seiner wunderbaren Neuen Welt für immer in Glück und Harmonie zusammenzuleben. Menschen, die schon in diesem Erdenleben aus eigener Erfahrung wissen, welche Kraft es mit „Christus in euch“ auf sich hat, die weder von Menschen noch vom Tod noch von dem Reich der Finsternis bezwungen werden kann. Deshalb möchte er hereinkommen. Deshalb möchte er, dass wir ihm unsere Türe öffnen.

Viele Christen sind zufrieden, wenn sie ganz normal sind, so wie alle anderen auch. Sie sind Christen, und sie sind froh darüber. Und wenn sie sich nicht als anders empfinden, wie die anderen Leute, dann denken sie kaum darüber nach. Aber Jesus möchte, dass wir mehr sind als nur einfach „normal“.

Manchmal versuche ich, junge Christen auf folgende Gedanken zu bringen: Stellt euch vor, dass Christus an der Tür zu verschiede­nen Räumen drinnen in euren Herzen steht. Ihr habt Christus in das „Haus“ eures Lebens eingeladen. Ihr wollt wirklich Christen sein. Aber nur zu oft lasst ihr Jesus im Hausflur stehen und schleicht euch in euer Lieblingskämmerchen, wo ihr tief drinnen der Sünde frönen könnt.

Als junge Menschen haben einige von euch einen – sagen wir – grünen Raum. Die Wände, die Möbel und der Teppich – alles ist grün. Dort lasst ihr euch häuslich nieder und setzt euch mit der grünen Puppe des Neides auseinander. „Warum meint Lisa, sie wäre so toll?“ murrt ihr, „Wenn ihre Eltern nicht so reich wären, dann würde kein Hahn nach ihr krähen. Ich bin viel intelligenter als sie.“ Oder ähnliches.

Auf einmal werdet ihr von einem Klopfen aufgestört. Jesus steht an der Tür eures grünen Zimmers und fragt, ob er eintreten darf.

Oder jemand anders hat einen knallroten Raum, in dem er gern böse Worte und Sätze spricht, die er zu gerne den Leuten, die immer so unfreundlich zu ihm sind, an den Kopf werfen würde – Sätze, die er natürlich nie aussprechen würde.

Da hat ein anderer das graue Zimmer des Selbstmitleides (Es ist ein so schönes Gefühl, sich schlecht zu fühlen). Weiter gibt es da Ehrgeizzimmer, Unterhaltungskeller, Freundeskammern, Musik­säle, Sexnischen und mehr.

Auch ältere Christen haben wohl solche „Zimmer.“

In alle unsere inneren Räume wünscht Jesus einzutreten. Er ist ein großartiger Umgestalter. Er würde uns gern bei der Auswahl anderer Farben helfen. Er würde uns gerne andere Gedanken vorschla­gen, lohnenswerte Dinge, über die wir nachdenken können. Er möchte uns zeigen, wie man Bitterkeit und Selbstsucht, die tief in unserem Innern wühlen, überwindet. Er möchte uns helfen, erbitterte Feinde zu guten Freunden zu gewinnen; er will unsere ehrgeizigen Wünsche darauf lenken, dass wir das Glück anderer Menschen suchen. Jesus möchte uns helfen, wie ein König, wie eine Königin über allen unse­ren schlechten Gewohnheiten zu stehen.

Wenn ich mit meiner Frau im Frühling hinaus in den Garten gehe, dann schimpfen und lärmen die Vögel, die dort nisten. Sie futtern sich an unserem Vogelhäuschen satt. Aber sie erkennen den Zusammenhang zwischen unserer Großzügigkeit und unserer Gegenwart nicht. Sie befürchten, wir könnten beim Näherkommen ihnen oder ihren Nestvögeln etwas zu leide tun. „Den Vögeln fehlt es an Glaube,“ sagte Luther einmal. „Sie fliegen weg, wenn ich in den Garten komme, obwohl ich ihnen nichts Böses tun will. Genauso mangelt es uns an Glauben zu Gott.“

Haben wir vielleicht Angst, Christus ganz hereinkommen zu lassen, obwohl wir wissen, dass er unser Freund ist? Oder sind wir gern bereit, ihm zu vertrauen und ihm alles, was wir sind und haben, zu überlassen? Wie ernst ist es uns mit unserer Übergabe? Wollen wir wirklich ganz sein Eigentum sein – wir und unsere Familie?

Die Christen von Ephesus nahmen es eine Zeitlang sehr ernst, aber sie fielen von ihrer ersten Begeisterung ab. Die Pergamon­-Christen tolerierten die nikolaitischen Irrlehren und argumentier­ten, es wäre alles nicht so schlimm, so lange sie „an Jesus glauben“. In Thyatira wollten viele Gemeindeglieder wohl Christen sein, wäh­rend sie vor aller Augen mit Isebel kokettierten. Dabei duldeten sie, dass sich eine irdische „Priesterschaft“ zwischen sie selbst und ihren himmlischen Hohenpriester drängte. Sie entschieden sich für den Glauben, dass ihre eigenen Anstrengungen und Spenden ihnen das ewige Leben erkaufen könnten. Sie vernachlässigten die Bibel ganz bewusst. Sie lehnten bewusst den christlichen Sabbat ab. Sie webten griechische Philosophie und Heidentum und imperialistisches Römertum und Zwang und Gewalt in ihren alltäglichen Lebensstil ein. Als ihnen durch die Reformation die Bibelwahrheiten angeboten wurden, zogen zu viele die vertrauten Traditionen den neuentdeckten Bibelwahrheiten vor. Die Sardes-Christen sahen zwar lebendig aus, aber sie waren beinahe tot. Sie gaben vor, reformiert zu sein, aber sie hatten sich nicht von ganzem Herzen Gott übergeben. Und die Laodizea-Christen waren gleichgültig. Es kümmerte sie nicht.

Was kümmert uns? „Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.“ (Joh. 17,17). Wollen wir wirklich eine vernünftige, persönliche und siegreiche Gemeinschaft mit dem liebevollen Gott der Bibel haben? Wollen wir – mehr als alles andere – unser Leben von der biblischen Wahrheit Gottes verwandeln und mit Kraft erfüllen lassen?

UNBEZWINGLICHE SCHNEEMANN

Kim Bin Lim wünschte etwas sehr dringend. Nach einem Bericht der Amerikanischen Bibelgesellschaft wohnte Kim Bin Lim mit seiner Familie in Korea, etwa 80 Kilometer von Seoul entfernt. Sie hatten keine Bibel, die ihnen half, ihren Glauben zu stärken und zu erhalten. Die nächste Gemeinde befand sich in einem Ort auf der anderen Seite eines Berges,

Eines Tages sprach sich die Neuigkeit herum, dass ein Vertreter der Bibelgesellschaft einen Besuch in der Dorfkirche auf der anderen Seite des Berges geplant hatte. Weil die Bauern in diesem Gebiet nur wenig Geld hatten, wollte die Gesellschaft ihnen den Kauf der Bibeln erleichtern, indem sie mit Naturalien bezahlen durften: Eine Bibel für eine bestimmte Menge Weizen, ein Neues Testament für ein Küken, ein Evangelium für ein Ei oder zwei und so weiter.

Am vereinbarten Tag war die Dorfkirche überfüllt. Hennen, Bohnen, Weizen und Menschen wetteiferten um den spärlichen Platz da drinnen. Draußen wütete ein Schneesturm in den Bergen.

Schon bald waren Weizen und Bohnen, Küken und Eier für das Wort Gottes eingetauscht, und die glücklichen Besitzer murmelten leise beim Lesen vor sich hin.

Da flog die Tür auf. Ein Windstoß wirbelte Flocken herein, und dann stapfte unverdrossen ein kleiner Schneemann in den Raum. Einen Augenblick lang war alles still. Dann sprach alles durcheinander. Einer stieß die Tür zu, während andere den Schnee von der seltsamen Gestalt abbürsteten.

Unter dem Schnee kam ein zwölfjähriger Junge zum Vorschein. Auf den Schultern trug er zwei Säcke, die mit Bohnen prallt gefüllt waren. Sein Gesicht – eiskalt – leuchtete vor Aufregung.

Steif gefroren stakste der Junge nach vorne. Der Vertreter der Bibelgesellschaft fragte nach seinem Namen. „Ich bin Kim Bin Lim,“ antwortete der Junge. „Ich wohne auf der anderen Seite des Hügels, 18 Kilometer von hier entfernt. Ich bin hergekommen, um eine Bibel zu kaufen, weil ich gehört habe, dass Sie Bibeln für Weizen oder Bohnen eintauschen. Kann ich eine haben?“

Es dauerte eine Weile, bis den Leuten die Geschichte bewusst wurde. 18 Kilometer über einen steilen Bergpass, auf einem schneebedeckten Pfad in einem rasenden Schneesturm. Und er war erst zwölf.

„Du bist willkommen, Kim Bin Lim“, gab der Verteiler zurück. „Aber warum ist dein Vater nicht gekommen?“

„Er konnte den Hof nicht verlassen. Wir haben einige Tiere, um die er sich bei solchem Wetter kümmern muss, und meiner Mutter geht es nicht gut.“

„Aber wie hast du den Weg gefunden?“

„Ich habe mich ein paarmal verirrt und bin fast in einen Graben gefallen, weil der Pfad so schlüpfrig und so schmal war. Ich hatte Angst, ich würde nicht mehr rechtzeitig herkommen. Deshalb habe ich mich sehr beeilt. Darf ich eine Bibel haben?“

Natürlich durfte er eine Bibel haben. Sie gaben ihm eine und behielten ihn da, bis der Schneesturm nachgelassen hatte. Dann machte er sich auf den Heimweg und trug überglücklich das Buch mit sich, das zu erhalten er so viel riskiert hatte.

Ich glaube, Kim Bin Lim war einer, der wollte, dass Jesus in sein Herz kam. Sicher stand seine „Tür“ weit offen.

Quellenverzeichhnis
  • Gott Sorgt. Band 2. Die Botschaft der Offenbarung für Dich und Deine Familie. Von C. Mervyn Maxwell Ph. D. Originaltitel: GOD CARES, Vol. 2. Copyright für die Übersetzung, Advent-Verlag Kratlingen, CH-3704 Kratlingen, Schweiz. Mit freundlicher genehmigung zur Veröffentlichung auf dieser Website: Advent-Verlag Schweiz.

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