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Eine Studie von Offenbarung 14,14-20

 

Gott spricht in Offb. 14,14-20 zu uns in Bildern von eindringlicher Kraft und wir tun gut, in unserem Studium auf jede Nuance sorgfältig zu achten. Geht es doch in diesen Bildern um ewiges gerettet oder ewiges verloren sein. 

 

Das Bild der Getreide- und Traubenernte beschreibt in knappen Worten das Ende der Menschheit und das Schicksal jedes Menschen. Jeder von uns ist in die hier geschilderten Ereignisse einbezogen. Die Sammlung der Gerechten wird mit der Ernte von reifem Korn verglichen, die Sammlung der Gottlosen mit der Lese reifer Weintrauben. Beginnen wir nun mit dem Studium jeder Einzelaussage in diesen Versen.

 

Doch zuvor eine Frage – Von wie vielen Engeln ist in Offb. 14 die Rede ? von sechs Engeln – Wie sind diese Engel geordnet? – 2 Gruppen, 2×3 – Worin unterscheiden sich die beiden Gruppen? Die ersten 3 Engel haben eine Botschaft Gottes an alle Menschen. Sie verkündigen das ewige Evangelium, den Heilsplan Gottes und warnen vor dem Gericht. Die andern 3 Engel haben mit der Einbringung der Ernte und der Vollstreckung des angekündigten Gerichtes zu tun. Die ersten 3 Engel sind unter der Herrschaft des Lammes auf dem Berg Zion, dem Haupt der triumphierenden, siegenden Gemeinde der Erlösten. Die andern 3 Engel dienen dem, der auf der weißen Wolke sitzt und Gericht hält.

 

Es gibt eine klare Beziehung zwischen den beiden Engelgruppen. Der erste Engel in der ersten Gruppe kündigte an „die Zeit seines Gerichtes ist gekommen“. – Der erste Engel der zweiten Gruppe verkündet: „Die Zeit zu ernten ist gekommen“. Durch die Verkündigung der Gerichts- und Warnungsbotschaft ist die Ernte der Welt reif geworden. Der Ruf des Engels, die Ernte einzubringen, steht in Beziehung zur weltweiten Verkündigung des ewigen Evangeliums, das der erste Engel  der ersten Gruppe ausrief und das die Rechtfertigung der Kinder Gottes durch Christus beinhaltet. Die erste Ernte, die Weizenernte, bezieht sich also auf die Sammlung der Gerechten bevor die übrige Menschheit, die das Evangelium verwarf und die Zeit des Gerichts nicht beachtete, vernichtet wird.

 

Der zweite Engel der ersten Gruppe verkündigte den Fall Babylons und wurde durch einen dritten Engel unterstützt, der das Trinken des göttlichen Zornkelchs und die Qual durch Feuer und Schwefel ankündigte. Genauso sehen wir in der zweiten Gruppe zwei Engel zusammenwirken, um das Zorngericht Gottes auszuführen. Ein Engel, der ein scharfes Winzermesser in seinen Händen hält und ein anderer, der Macht über das Feuer hat. Dieser Engel erinnert uns an die Botschaft des dritten Engels aus der ersten Gruppe, der die Qual durch Feuer und Schwefel ankündigte.

 

Die zweite Engelgruppe hat keine Botschaft mehr für die Welt, weil alle Menschen bereits ihre endgültige Entscheidung getroffen haben. Sie stehen nur noch im Dienst des Gerichtes. Zwischen den beiden Engelgruppen sieht Johannes den Menschensohn als Erlöser und Richter der Welt.  

 

Durch die Worte in Vers 14: „…und ich sah, und siehe“ – unterbricht Johannes die Kette der 6 Engel, um auf eine äußerst wichtige Erscheinung aufmerksam zu machen. Was sieht er zuerst? – „…eine weiße Wolke“ Wofür ist diese Wolke Symbol? In 2.Mo. 16,10 wird berichtet: „Als sie sich versammelt hatten und zur Wüste hinüberschauten, erschien von dort die Herrlichkeit des Herrn in einer Wolke.“  Und in Ps 68, 36 steht: Gebt Gott die Macht! Seine Herrlichkeit ist über Israel und seine Macht in den Wolken.“ Die Wolke ist Symbol für die Herrlichkeit und Macht Gottes.

 

Und was bedeutet die Farbe weiß? – Das griech. Wort für weiß (leukos) hängt mit unserem „leuchten“ zusammen und bedeutet eigentlich „licht“. In diesem Zusammenhang sollten wir auf das Ereignis auf dem Verklärungsberg achten – Mt. 17,2; 5 „Und er wurde verklärt vor ihnen und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie das Licht… da überschattete sie eine lichte Wolke.“

 

Der Ausdruck „weiß“ steht also nicht für eine sinnliche Farbe, wie wir von weißen Wolken an einem blauen Himmel reden, sondern ist Beschreibung unbeschreiblicher himmlischer Licht- natur und Herrlichkeit. Die weiße Wolke ist Kennzeichen für die Erscheinung des Herrn der Herrlichkeit, der seinen Jüngern vorhersagte, er werde in einer dreifachen Herrlichkeit erscheinen. – siehe Lk. 9,26  „…und auf der Wolke saß einer“ – wörtlich : „..und auf der Wolke einen Thronenden – gleich einem Menschensohn“ Die weiße Wolke ist also Sinnbild für den Thron. So hat Christus selbst sein Kommen zum Gericht vorhergesagt. – Mk. 13,26  „Alle sehen dann den Menschensohn, wie er in göttlicher Macht und Herrlichkeit in den Wolken des Himmels kommt.“  

 

Die Offenbarung steht in enger Beziehung zum Buch Daniel. Dies wird auch in dieser Aussage deutlich. So hat Daniel den Messias geschaut. In Da. 7,13 steht: „Und sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn. Und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht.“ Dieser Text ist eine im Judentum und Christentum gut bekannte Stelle von der Niederwerfung aller Menschenreiche zugunsten des ewigen Reiches durch den erhöhten Menschensohn.

 

Es handelt sich darum bei der in Offb. 14,14 beschriebenen Gestalt nicht um einen mächtigen Engel, wie etliche Bibelausleger sagen, sondern um den Mensch gewordenen Gottessohn. Menschensohn ist ja die von Jesus häufig gebrauchte Selbstbezeichnung zur Beschreibung seiner Person und seines Werkes.

 

Der letzte Welteinheitsstaat und sein Herrscher werden in Offb. 13 und 14 unter dem Bild des Tieres dargestellt. Alles trägt dort unheimlichen, tierischen Charakter. Jesus ist ganz anders. Er ist das Urbild des vollkommenen Menschen, wie er von Gott in der ersten Schöpfung geschaffen wurde. Als Pilatus ihn sah. rief er aus: „Sehet, welch ein Mensch ist das!“ – In dem erhöhten Menschensohn tritt uns der Mensch in seiner göttlichen Bestimmung und Würde entdecken. In Christus sind wir zum Thron Gottes emporgehoben. Christus ist auch als der kommende Richter der Welt für alle, die ihn als ihren Erlöser angenommen haben, der Menschensohn. In seiner unendlichen Liebe wird er menschlich mit ihnen umgehen. Die neue Welt, die er bringt, wird im Vollsinn des Wortes eine menschenwürdige Welt sein, voll Harmonie, voll Frieden, voll innerer Schönheit. Sein Reich und seine Herrschaft wird der totale Gegensatz zum Reich und zur Herrschaft des Tieres sein. Darum dürfen wir uns auf sein Erscheinen und sein Reich freuen.

 

Offb. 14,14 sagt: „der hatte eine goldene Krone auf seinem Haupt und in seiner Hand eine scharfe Sichel.“ Der goldene Siegeskranz auf seinem Haupt bezeugt, dass Jesus als Sieger wiederkommt. Jesus siegt auf der ganzen Linie. Auf Erden sieht es so aus, als wäre er total unterlegen. Im Himmel weiß man, dass ihm der totale Sieg gehört. Dies ist eine große Ermutigung für die Gemeinde, die durch die letzte antichristliche Anfechtung und Todesbedrohung geht.

 

Nach menschlichem Ermessen ist es das Beste, das Tier anzubeten, sein Bild zu verehren und sein Malzeichen anzunehmen. Von der Ewigkeit her gesehen ist es letzte Weisheit, sich nicht dem Antichristen zu verschreiben, sondern Jesus bis ans Ende treu zu bleiben. Denn Jesus ist Sieger! Die goldene Krone auf seinem Haupt ist das Zeichen seiner Königsmacht. Die scharfe Sichel in seiner Hand der Hinweis auf seine Richtergewalt. Die wichtigste Aufgabe, die man vom Menschensohn erwartet, ist das Gericht. In Joh. 5,27 wird gesagt, dass Jesus von Gott bevollmächtigt ist, das Gericht zu  halten, weil er der Menschensohn ist.

Es fällt auf, dass der Menschensohn nicht aus eigener Initiative zu ernten beginnt. – In Offb. 14,15 steht: „Und ein andrer Engel kam aus dem Tempel und rief dem, der auf der Wolke saß, mit großer Stimme zu: Setze deine Sichel an und ernte; denn die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist reif geworden.“  Christus sitzt bereits auf der weißen Wolke und wartet nur noch auf den Befehl des Vaters, der im himmlischen Tempel thront und ihm durch einen Engel unmittelbar aus dem Heiligtum Weisung erteilt, die Ernte nun einzubringen. Die Verbindung zwischen Gott und Christus durch einen Boten zeigt, dass Christus den Platz zur Rechten seines Vaters bereits verlassen hat. Der Engel überbringt Christus aus dem Tempel, der himmlischen Befehlszentrale, den Auftrag, mit der Ernte zu beginnen. Dieses Wort bestätigt erneut die adventistisch biblische Lehre vom himmlischen Prüfungsgericht, vom Abschluss der Gna-denzeit und von der Wiederkunft Christi zum Gericht.

 

Christus ist nicht mehr beim Vater im Allerheiligsten. Der versöhnende Dienst ist abgeschlossen. Die Prüfung, wer bei der Weizenernte oder Traubenernte dabei sein wird, ist beendet. Die Gnadenzeit ist zu Ende. Auf Erden finden die letzten sieben Plagen statt. Darnach beginnt mit der Wiederkunft Christi das Gericht. Der Text spricht ganz eindeutig eine Wartepause an, in der sich Christus befindet. Den Zeitpunkt der Ernte und des Gerichts bestimmt nicht der Sohn, sondern der Vater. – So hat es Jesus selbst gesagt. – Mt. 24,36 – „Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.“ So wartet Christus den Befehl des Vaters ab.

 

Wo die Dreifelderwirtschaft noch besteht, darf das Mähen des Getreides erst beginnen, wenn das Betreten der Felder freigegeben wird. Keiner darf nach Belieben mit der Ernte beginnen. Noch strenger ist es mit der Öffnung der Weinberge zur Lese. Während die Trauben ausreifen, ist der Wingert geschlossen. Auch der Besitzer darf ihn nicht betreten, es sei denn, dass er an keinen andern grenzt.

 

In zweifacher Weise greift Christus ein. Die Ernte muss geborgen, die Kelter getreten werden. Mit all ihrem Wüten konnten die Verfolger das Reifwerden der Ernte nicht verhindern, aber auch ihr eigenes Ausreifen zum Gericht nicht verzögern. Auffallend ist, dass der auf der Wolke Sitzende nicht selbst zur Erde hinabsteigt, sondern nur seine Sichel dort hinwirft. Nachdem Urtext muss es heißen: „Sende deine Sichel und ernte, …und es warf der auf der Wolke Sitzende seine Sichel auf die Erde, und die Erde wurde abgeerntet.“

 

Auch hier stimmt das Bild mit den Worten Jesu in Mt. 24,30.31 überein: „Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen. Die Menschen auf der ganzen Erde werden vor Entsetzen jammern und heulen. Alle sehen dann, wie der Menschensohn in großer Macht und Herrlichkeit in den Wolken des Himmels kommt. Mit gewaltigem Posaunenschall wird er seine Engel aussenden, und sie werden seine Auserwählten aus allen Teilen der Welt zu ihm bringen.“

 

In Mt. 13,39 sagt Jesus: „Die Ernte ist das Ende der Welt (die Vollendung der Zeit), die Schnitter sind die Engel.“ Das Bild von der Ernte des Menschensohnes wurde bereits von Jesus in seinen Bildreden gebraucht. In Mt. 13,37 sagt Jesus: „Der Menschen Sohn ist ’s. der den guten Samen sät. Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs.“  Das erste Mal kam Jesus auf die Erde, um den Samen seines Wortes auszustreuen. Das zweite Mal kommt Jesus um die Ernte einzubringen, die aus diesem Samen erwachsen ist. Seit Jahrhunderten ist er der große, unsichtbare Sämann gewesen. In vielfältiger Weise ist seine Saat aufgegangen. Millionen Menschen haben den Samen seines Wortes in sich aufgenommen.

 

Immer wieder überfielen schwere Stürme und Hagel die Gemeinde, um die göttliche Saat zu vernichten. Das größte Hagelwetter steht der Gemeinde unter der wiedererlangten Macht des Tieres aus Off. 13 und seines Bildes bevor. Es scheint jede Hoffnung zu schwinden, als könnte noch eine Ernte für Jesus bleiben. Der Text sagt: „Alle, die auf Erdenwohnen, beten das Tier an!“ – Die Ernte Jesu scheint völlig vernichtet zu sein. So sieht es von der Erde aus. Ganz anders ist die Schau, die Johannes empfing. Auch die schwere Bedrängnis durch den Antichristen kann die Ernte Jesu nicht vernichten. Er bringt sein Werk zum Abschluss. Es wird große Freude sein, wenn er seine Gemeinde als reife Ernte einbringt.

 

Mit diesem Bild wird der letzten Gemeinde eine große Ermutigung gegeben. Die harten Angriffe, die schwere Bedrängnis, haben die Ernte nicht verdorben, sondern zur „Dürre“, zur Reife, zur Vollendung geführt, so dass der Tag der himmlischen Ernte beginnen kann. Dieser vor uns liegende Tag stellt uns vor die wichtige Frage: Werde ich zu denen gehören, die mit der Sichel geerntet werden? Oder zu denen, die in der Kelter zertreten werden? Habe ich nur die Saat des Wortes Gottes empfangen, oder ist unter der Wirkung des Heiligen Geistes, diese Saat gewachsen und zum reifen Erntekorn geworden?

 

EGW sagt in TM 506: „Wie zuerst Tau und Regen fallen, damit die Saat keimt und später Frucht geerntet werden kann, so ist uns der Heilige Geist gegeben, der den geistlichen Wachstumsprozess von einer Stufe zur anderen vorankommen lässt. Das Reifwerden des Korns stellt die Vollendung des göttlichen Gnadenwirkens in der Seele dar.“

Wer dieses geistliche Reifen nicht erfährt, wer nicht die Frucht des Geistes entwickelt, wird einmal, wenn es zu spät sein wird, ausrufen: „Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin, und uns ist keine Hilfe geworden!“ So hat es Gott durch den Propheten Jeremia in Kp 8,20 gesprochen. Die Weizenernte war die Sommerernte, die Traubenernte fiel in den Herbst. Wenden wir uns nun dem Bild der Traubenernte zu.

 

Die Traubenernte

Im Unterschied zu den ersten drei Engeln, die die Zeit des Gerichts ausriefen, haben die Engel im Vorgang der Traubenernte mit der Gerichtsvollstreckung zu tun. Auch die übrige Menschheit ist reif zur Ernte. Aber es ist keine frohmachende Ernte, die Leben bringt, sondern die bittere Ernte des Gerichts. Während der Menschensohn die Seinen heimholt, bringt der Engel mit dem scharfen Winzermesser die Ernte derer ein, die gerichtet werden. Diese zweite Ernte ist Gottes Antwort auf die Taten der Gottlosen.

 

Offb. 14,17 sagt: „Ein anderer Engel trat aus dem Tempel im Himmel. Auch er hatte eine scharfe Sichel. Dazu kam noch ein Engel vom Altar, der Gewalt über das Feuer hatte. Er rief dem Engel mit der Sichel zu: „Nimm deine scharfe Sichel, und schneide die Trauben vom Weinstock der Erde; sie sind reif.“ Der neue Engel kommt ebenfalls aus dem Heiligtum Gottes vom Altar. Hier wird deutlich, warum das Gericht ergeht. Der Brandopferaltar war die Stätte der Versöhnung, Symbol für das Kreuz Jesu, für sein Opfer und versöhnendes Blut. Wer dieses Opfer verachtet, wer die Versöhnung ausschlägt und den Geist der Gnade von sich weist, verfällt dem Gericht. Dies wird in Hebr. 10,26-31 deutlich gesagt.

 

Gottes Zorn ist mit dem Zorn von Menschen nicht zu vergleichen. Gottes Zorn ist seine gerechte und heilige Reaktion auf die alles zerstörende Macht der Sünde. Wer zu Christus kommt, hat diesen Zorn nicht zu fürchten, denn Christus hat seine Sünde auf sich genommen und mit seinem Blut gesühnt.

 

Der Hinweis, dass der 6. Engel, vom Altar kommt, ist viel sagend. Johannes hörte von diesem Altar  die Märtyrer zu Gott schreien. Er berichtet: „Ich sah unten am Altar all die Menschen, die man getötet hatte, weil sie sich treu an Gottes Wort gehalten und bis zuletzt ihren Glauben bekannt hatten. Laut riefen sie: „Du heiliger und wahrhaftiger Gott! Wann endlich sprichst du dein Urteil über all die Menschen auf der Erde, die uns verfolgt und getötet haben? Wann wirst du sie dafür bestrafen?“ (Offb. 6,9.10 Hfa). Wenn jetzt der Engel, der das Startzeichen für das Endgericht gibt, vom Altar kommt, dann ist die Verbindung zwischen den Gebeten der Märtyrer und dem Endgericht hergestellt. Der lang erflehte Termin für das Eingreifen der göttlichen Gerechtigkeit ist da!

 

Immer mehr Menschen und auch Christen weigern sich, an einen Gott des Gerichts zu glauben. Wie schrecklich wird ihr Erwachen sein, wenn der Tag des Gerichts da sein wird. Die Ungläubigen und Untreuen werden mit den Trauben eines Weinstocks verglichen der sich über die ganze Erde ausgebreitet hat. Mit der Aussage und Bezeichnung „Weinstock der Erde“ macht Johannes deutlich, dass er dabei nicht an das Volk Gottes denkt, das auch mit einem Weinstock verglichen wird. Er denkt auch nicht an Christus, der sich selbst als der rechte Weinstock bezeichnet. Er denkt vielmehr an einen wilden Weinstock, den der himmlische Gärtner nicht gepflanzt hat. Von einem solchen verdorbenen Weinstock spricht Gottes Wort in 5.Mo. 32,32.33 „Sie sind ein Weinstock, der aus Sodom und Gomorra stammt – er trägt nur bittere, giftige Früchte. Der Wein aus diesen Trauben ist das reinste Schlangengift.“

 

Der Weinstock der Erde ist in der letzten Zeit das Tier und seine Anhängerschaft. Seine Beeren sind nun reif. Der Urtext spricht von Beeren, die zum Platzen voll  sind, d.h. überreif sind. Wie Christus der rechte Weinstock des Himmels ist, mit dem alle Gotteskinder verbunden sein sollen, so ist der der Antichrist der von Satan gepflanzte Weinstock der Erde, an dem alle Tieranbeter als überreife Beeren für die Zornkelter Gottes bereit sind. 

 

Das Gericht wird unter dem Bild einer gewaltigen Kelter dargestellt. Wer einmal gesehen hat, wie Weintrauben in der Kelter zertreten werden, kann die unheimliche Bildaussage ermessen. Die Kelter hieß auch einfach „Tretplatz“. Im Felsboden war eine obere Kelter, eine Grube, durch eine Rinne mit einer tiefer gelegenen unteren Kelter verbunden. Die Trauben wurden in die obere Grube geschüttet und mit den Füßen darin zertreten. Der Most floss dann durch die Rinne in die untere Grube, wo er in Schläuche gefüllt wurde. Gottes Gericht über die Völker im Bild des Keltertreters wurde bereits durch den Propheten Jesaja gezeichnet. Jes. 63,1-6 (Hfa) „Wer kommt in roten Kleidern von Bozra her. Aus dem Land der Edomiter? Prächtig sieht er aus in seinem Gewand. Stolz schreitet er daher, mit ungebrochener Kraft. „Ich bin es, der für Recht sorgt“, antwortet der Herr. „Ich kann euch helfen, es steht in meiner Macht.“ „Warum sind deine Kleider so rot? Hast du Trauben in der Kelter zerstampft?“ „Ja, ich habe in einer Kelter gestanden. Allein musste ich sie treten, niemand half mir. In meinem Zorn habe ich die Völker zerstampft. Ihr Blut spritzte auf meine Kleider, alles ist damit besudelt. Denn die Zeit war reif, um mit den Völkern abzurechnen und mein Volk von ihrer Unterdrückung zu befreien… Ich zertrat sie und ließ ihr Blut zur Erde fließen.“

Den letzten Kampf um Gottes Herrschaft über die Völker führt Gott allein, ohne die Hilfe der Gemeinde. Edom war für Israel der Inbegriff für die gottfeindlichen Mächte. Sie werden durch Gott selbst zerstört. Das Gericht über die antichristliche Weltmacht dient der Befreiung des Volkes Gottes. In Offb 14,20 steht: „Draußen vor der Stadt wurde der Saft aus den Trauben gekeltert. Ein riesiger Blutstrom ergoss sich aus der Weinpresse.“ Was bedeutet diese Aussage? Die Stadt ist Jerusalem, die Stätte Zions, die Gemeinde Jesu Christi. Wer sich jetzt zu Jesus Christus auf den Berg Zion rufen läßt, kommt nicht in das Endgericht. Er ist für Zeit und Ewigkeit ein geborgener Mensch. In Hebr. 12,22-24 (Hfa) wird gesagt: „Ihr seid zum himmlischen Berg Zion gekommen und in die Stadt des lebendigen Gottes. Das ist das himmlische Jerusalem, wo ihr Gott zusammen mit seinen vielen tausend Engeln… anbetet. Ihr gehört zu seinen Kindern, die er besonders gesegnet hat und deren Namen im Himmel aufgeschrieben sind. Ihr habt eure Zuflucht zu Gott genommen, der alle Menschen richten wird.“

 

Die Aussage, dass die Kelter vor der Stadt getreten wird, gibt der Gemeinde eine große Hoffnung und Ermutigung. Die Gläubigen werden in diesem letzten Gericht Geborgenheit und Sicherheit haben. Dieses Bild wurde bereits von Gott durch den Propheten Joel seinem Volk gegeben. Joe. 4,13-16 Hfa „Greift zur Sichel, die Zeit der Ernte ist da! Tretet die Weinkelter, denn sie ist bis zum Rand mit Trauben gefüllt. Das Maß ist voll! Welch schwere Schuld haben die Völker auf sich geladen!“ Eine riesige Menschenmenge hat sich im Tal versammelt, wo die Entscheidung fallen wird. Der Tag, an dem der Herr sein Urteil spricht, ist nahe… Mächtig wie das Brüllen eines Löwen erklingt die Stimme des Herrn vom Berg Zion in Jerusalem, Himmel und Erde erbeben! „Aber für die Menschen meines Volkes bin ich, der Herr, wie eine starke Festung, in der sie Zuflucht finden!“

 

Johannes wusste, dass Gott durch den Propheten Joel eine Errettung seinem Volk vor den sie bedrängenden Feinden verheißen hat. Nach Joe. 3,5 spricht der Herr: „Wer dann meinen Namen anruft, soll gerettet werden!“ So erfüllt sich die Zusage des Herrn: „Auf dem Berg Zion in Jerusalem findet man Rettung“ Alle, die der Herr auserwählt hat, werden mit dem Leben davonkommen.“ Jeder der sich jetzt von Gott berufen lässt und Teil seiner Endzeitgemeinde wird, wird dem letzten Gericht entgehen.

 

Die Ernte, die Gott im Tal Josaphat halten wird, ist dieselbe Ernte, die Johannes als die Ernte der Erde bezeichnet. In Offb 11,2 wird von der antichristlichen Macht gesagt, dass sie die heilige Stadt, das Volk Gottes, 42 Monate zertreten würde. Jetzt werden die Anhänger dieser Macht selbst zertreten draußen vor der Stadt, während die Heiligen in der Stadt geborgen sind. Johannes sah: „Und die Kelter wurde draußen vor der Stadt getreten, und das Blut ging von der Kelter bis an die Zäume der Pferde, tausendsechshundert Stadien weit.“

 

Was bedeutet die Zahlenangabe 1600 Stadien? Aus 40×40 oder 4x4x100 entstanden die 1600 Stadien. Schon im 4. Jh. sah der Bibelausleger Viktorinus in den 1600 Stadien, die aus 4×400 oder 40×40 bestehen, einen Hinweis auf die vier Enden der Erde. Die merkwürdige Zahlenangabe bedeutet also, dass sich das Gericht über die ganze Erde erstreckt. D.h. niemand kann sich diesem Gericht entziehen. Es gibt keinen Zufluchtsort mehr. Wer das Blut Jesu zu seiner Errettung verachtete, wird in einem Meer von Blut zugrunde gehen. Jeder Tieranbeter und Christusgegner wird in diesem Blutsee ertrinken. Johannes sah, ein riesiger Blutstrom ergoss sich aus der Weinpresse. Im AT wird gelegentlich roter Wein mit Blut verglichen. Hier wird das Traubenblut mit dem strömenden Menschenblut gleichgesetzt. Mit diesem Bild wird das gewaltige Ausmaß des Gerichts angedeutet. Die ganze Unheimlichkeit und Endgültigkeit des Gottesgerichtes über die gottlose Menschheit kommt in diesem Bild zum Ausdruck. Das Gericht ist von unvorstellbarer Größe und Gewalt. Es betrifft alle Menschen, die nicht durch Jesus mit Gott versöhnt sind, die keine Lebensgemeinschaft mit dem Sohne Gottes hatten.

 

Wem wir diese göttliche Offenbarung verstehen, dann werden wir alles unternehmen, um ohne Aufdringlichkeit aber mit Dringlichkeit unsere Mitmenschen besonders aber unsere Anverwandten zu warnen und zu retten. Denn entweder werden sie bei der Weizenernte in himmlische Scheunen gesammelt oder bei der Traubenernte in der Kelter des göttlichen Zorns zertreten. Was möchten wir, dass ihr und unser Schicksal sein soll? Möge Gott uns helfen, darauf beizeiten die richtige Antwort zu geben.

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