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Maleachi 1,2-4

Mal. 1,2 Ich habe euch geliebt, spricht der HERR. Aber ihr fragt: »Worin hast du uns geliebt?«

Mal. 1,3 Ist nicht Esau Jakobs Bruder?, spricht der HERR. Dennoch habe ich Jakob geliebt, Esau aber habe ich gehasst; und sein Gebirge habe ich zu einer Wildnis gemacht und sein Erbteil den Schakalen der Wüste gegeben.

Mal. 1,4 Wenn aber Edom sagt: »Wir sind zwar zerstört, wir wollen aber die Trümmer wieder aufbauen!«, so spricht der HERR der Heerscharen: Sie mögen bauen, ich aber werde niederreißen; und man wird sie nennen: »Land der Gesetzlosigkeit« und »das Volk, über das der HERR ewiglich zürnt«.

Gegenstand der Betrachtung: Maleachi 1,2-5.

Die Botschaft des Propheten Maleachi für Gottes Endzeitgemeinde

10 aktuelle und provokative Fragen und Antworten

Einleitung:
Liebe Leser und Leserinnen, ich freue mich, dass ihr gekommen seid, um mit mir Gottes Botschaft zu betrachten, die er uns durch den Propheten Maleachi gesandt hat und die besonders für uns als Endzeitgemeinde von großer Bedeutung ist. Die uns unter dem Namen Maleachi überlieferte Prophetenschrift enthält 10 aktuelle und provokative Fragen, die sich mit Problemen unseres geistlichen Lebens und der Gemeinde beschäftigen. Die einzelnen Kapitel enthalten ein in Rede und Gegenrede ablaufendes Gespräch zwischen Gott und seiner Gemeinde. Das letzte Büchlein des Alten Testamentes ist anders aufgebaut als die anderen prophetischen Schriften. Es besteht aus sechs Streitreden, die im Frage-Antwortstil abgefaßt sind. Gott macht jeweils eine Aussage, die von der Gemeinde in Frage gestellt und dann durch den Propheten verstärkt wird. Aus den Gegenfragen der Gemeindeglieder spricht Gleichgültigkeit und mangelndes geistliches Verständnis. Die von Gott Angesprochenen reagieren mit Unverständnis, Trotz und Eigenwillen. Gottes Urteile und Anordnungen werden angezweifelt, damit sie nicht als verbindlich angenommen werden müssen. Sehen wir uns die Rede Gottes und die Gegenrede der Gemeinde in einem kurzen Überblick an:

  GOTT redet, bekennt und fragt:

Ich habe euch immer geliebt.
Wo bleibt die Ehre, die mir zusteht?
Warum habt ihr keine Ehrfurcht?
Sollten mir solche Opfer gefallen?
Glaubt ihr ich werde gnädig sein?
Ihr bedeckt den Altar mit Tränen!
Seht euch vor in eurem Geist!
Wer kann mein Kommen ertragen?
Ist es recht, Gott zu betrügen?
Ihr redet überheblich über mich!

  GEMEINDE fragt und antwortet:

Woran erkennen wir deine Liebe?
Wieso ehren wir dich nicht?
Womit verachten wir deinen Namen?
Wieso sind unsere Gaben unrein?
Haben wir nicht denselben Vater?
Wie kommst du darauf?
Womit machen wir dich unwillig?
Wo ist der Gott, der straft?
Womit betrügen wir dich?
Was reden wir gegen dich?

Von Rabbi Levi Jizchak von Berditschew wird berichtet:
Der Rabbi bewirtete Gäste in seinem Haus. Das machte ihm viel Mühe. Er trug sogar das Stroh für die Schlafplätze mit eigenen Händen herbei. Ein Gast, der das beobachtete, fragte den Rabbi: „Warum strengen Sie sich so an und tun alle Arbeit selbst?“ Der Rabbi lächelte und sagte: „Ihr verlangt von mir, daß ich es einem anderen überlasse, Gutes zu tun – und ihn dann auch noch dafür bezahle?“

Eine hintergründige Antwort, die den Fragenden sicher verblüfft hat. Wer von uns hat nicht schon erlebt, dass er eine Frage stellte und eine völlig andere Antwort erhielt, als die von ihm erwartete. In gewisser Hinsicht ist das ganze Leben ein Fragen und Antworten, bei denen die Interviewpartner wechseln.

Zuerst sind es die Eltern und Lehrer, später die Dozenten oder Lehrmeister, die Mitstudenten oder Arbeitskollegen, die Ärzte oder Lebensberater. Es handelt sich dabei größtenteils um Menschen, denen wir vertrauen.

Es gibt verschiedene Fragen, auf die wir unterschiedlich reagieren. Es gibt Entscheidungsfragen, die einen Sachverhalt klären wollen. Es gibt Ergänzungsfragen, die zu einer Person, einer Sache oder einem Umstand nähere Erläuterungen verlangen. Es gibt aber auch die rein theoretischen Fragen. Diese Fragen werden gerne gestellt, um einer momentanen Verlegenheit auszuweichen oder die eigene Ansicht zu verschleiern.

Im Buch Maleachi geht es um solche theoretischen Fragen, mit deren Hilfe sich Menschen dem Anspruch Gottes entziehen wollen. Wahrscheinlich steckt dahinter der Grundsatz: Solange einer noch Fragen stellt, muß er nicht antworten. Doch wenn Gott uns Fragen stellt, sollen wir nicht mit einer Gegenfrage antworten. Wenn Gott uns durch sein Wort und seinen Heiligen Geist Sachverhalte über unser sündiges Leben offenbart, sollten wir zuhören, statt uns selber zu rechtfertigen.

Wir werden das kleine Büchlein Maleachi Vers für Vers studieren. Gott möge uns durch den Heiligen Geist die Ohren öffnen und uns helfen, die Botschaft für unser persönliches Leben zu erkennen und anzunehmen. Beginnen wir mit Mal. 1,1: Dies ist die Botschaft des Herrn, die er Israel durch Maleachi verkünden ließ. Wörtlich übersetzt lautet Vers 1:„Ein Prophetenwort. Ein Wort Jahwes an Israel durch meinen Boten“.

Maleachi – der Bote Gottes

Über das Leben des Verfassers ist nichts bekannt. Wahrscheinlich kennen wir nicht einmal seinen richtigen Namen. Das hebräische Wort „Maleachi“ bedeutet „mein Bote“. Dieses Wort kommt noch in folgenden Texten vor: Kp. 3,1; 2,7;

Diese Texte zeigen, daß Wort „Maleachi“ ist kein Eigenname. Es bedeutet: „Mein Bote“ – Es bezieht sich erstens auf den „Boten“, den „Herold“, der dem Erscheinen des Herrn vorausgeht, und zweitens bezeichnet es den Priester, der dem Herrn treu dient.

Wichtig ist nicht, wer die Botschaft Gottes für uns empfangen und niedergeschrieben hat. Wichtig ist, auf die Botschaft zu hören und unser Leben nach ihr ausrichten. Die Botschaft, die Maleachi im Auftrag Jahwes zu überbringen hat, offenbart ihn als Endzeitpropheten. Seine Botschaft ist darum besonders für uns wichtig, die wir Glieder in Gottes Endzeitgemeinde sind.

Wir sollten darum besonders auf das Wort in Kp. 3,1 achten:„Der Herr, der allmächtige Gott, antwortet: «Ich schicke meinen Boten voraus, der mein Kommen ankündigt und die Menschen darauf vorbereitet. Noch wartet ihr auf mich, den Herrn, ihr wünscht euch meinen Boten herbei, der meinen Bund mit euch bestätigt. Er ist schon unterwegs! Ganz plötzlich werde ich, der Herr, in meinen Tempel einziehen.“

Ein Wort der Liebe Gottes

Die erste Botschaft, die Maleachi zu verkündigen hat, ist ein Bekenntnis der Liebe Gottes zu seinem Volk. Mal. 1,2:„Ich habe euch lieb“, spricht der HERR“.Gibt es eine bessere Botschaft für das menschliche Herz? Wie empfindest du, wenn dein Mann zu dir sagt: „Ich habe dich lieb“? Wie empfindest du als Mutter oder Vater, wenn dein Kind zu dir kommt, seine Arme um Dich schlingt und dir zuflüstert: „Mama, Papa, ich liebe dich!“? Wie empfindet ihr jungen Leute, wenn euch jemand zum erstenmal seine Liebe gesteht?

Ist es nicht beglückend und ermurtigend, dass der allmächtige Gott, der Schöpfer aller Dinge, uns zusichert: „Ich habe euch lieb“? Hfa übersetzt: „Ich habe euch immer geliebt“. Die Bibel sagt an vielen Stellen klar und deutlich: Gott liebt uns! Gott wird nicht müde, uns seiner beständigen Liebe zu versichern. Da gibt es kein Wenn und Aber! Da werden keine Vorwürfe gemacht, was das frühere Versagen betrifft, und es werden keine Bedingungen gestellt.

Die Grundlage unserer Erwählung und Berufung ist Gottes Liebe.   Sehen wir uns einige Zusagen Gottes an. 5.Mo. 7,6-8:Ihr gehört ganz dem Herrn. Aus Liebe hat er sich euch zugewandt.“Hos. 14,5 –„Von Herzen begegne ich ihnen wieder mit Liebe“ (Hfa). H.Frey übersetzte: „Ich liebe sie aus freien Stücken“! Jer. 31,3; Jes. 43,4. Prägen wir uns die Kernaussagen dieser Gottesworte ein:

Unzählige Male haben die Israeliten den Bund mit Gott gebrochen und durch ihr Verhalten die Liebe Gottes mit Füßen getreten. Doch Gott reagierte nicht wie ein enttäuschter Liebhaber. Gott zog sich nicht beleidigt zurück. Gott reagierte wie ein wahrhaft liebender Partner, der dem andern vergibt und ihm trotz seiner Fehler von Herzen zugetan ist. Auf dieser Zusicherung seiner gleichbleibenden Liebe, die sich an so vielen Stellen in der Bibel wiederholt, beruht mein Glaube. Darauf setzte ich mein Vertrauen und meine Hoffnung. Welchen Sinn hätte es, zu glauben und zu predigen, zu helfen und zu lieben, zu hoffen und zu beten, ohne dabei von Gottes Liebe überzeugt zu sein? Ohne Gottes Liebe wird mein Dasein sinnlos. Mit Gottes Liebe habe ich ein Ziel, für das es sich zu leben und zu sterben lohnt.

Ist die Gewißheit der Liebe Gottes in Frage gestellt, so ist das Fundament der glaubenden Gemeinde erschüttert. Doch Gottes Wort an seine Gemeinde lautet ohne Bedingung und ohne Einschränkung: „Ich habe euch lieb!“. Diese Botschaft sollte unser Herz zum Jauchzen bringen und zur Anbetung führen.

Doch wie reagieren die Hörer auf diese Botschaft der Liebe Gottes? Die Antwort auf diese göttliche Liebeszusage ist leider die Antwort des Unglaubens. Kp.1,2 „Woran erkennen wir, daß Gott uns liebt?“ Der Prophet hört von den Lippen der Angefochtenen die glaubenslose Frage: Wo ist der Beweis zu sehen, für die Behauptung, daß du uns liebst? Wieso liebst du uns? Wir erkennen so wenig davon!

Ist das nicht merkwürdig? Menschen werden daran erinnert, daß Gott sie liebt, und sie scheinen von all dem gar nichts zu merken. Entrüstet sagen sie: „Du liebst uns? Davon merken wir nichts!“ Kennen wir diese notvolle Frage nicht aus eigener Erfahrung? Fragen nicht auch des öfteren: Wo ist Gottes Liebe? Warum läßt er Ungerechtigkeit und Leid zu? Wo bleibt die Erfüllung seiner Liebeszusagen?

Irgendetwas scheint hier kaputtgegangen zu sein. Wußten sie nicht mehr, was sie an Gott haben? Hatten sie vergessen, was Gott für sie getan hatte? Oder haben sie seine Segnungen nicht erkannt? Sind sie durch schlimme Erlebnisse enttäuscht worden? Haben sie ihre Liebesfähigkeit verloren? Oder hatten sie ganz bestimmte eigene Vorstellungen darüber wie Gottes Liebe sich ihrer Meinung nach zeigen müßte? Ging es ihnen wie dem Jungen, für den das ganze Weihnachtsfest mit all seinen Geschenken und Liebesgaben verdorben war, weil ein bestimmtes, von ihm gewolltes Spielzeug fehlte?

„Ich habe euch lieb!“ sagte Gott seinen Kindern damals und er sagt es uns heute. Wir aber tun uns schwer, solches Lieben zu begreifen. Und es fällt uns noch schwerer, diese Liebe als ein Geschenk anzunehmen. Sagen zwei junge Leute zueinander: „Ich habe dich lieb!“, so vertrauen sie auch einander. Da ist ein Raum des Verstehens und der Wärme geschaffen worden. Da ist ein Raum, der Geborgenheit vermittelt und vor Gefahren abschirmt. Liebende begreifen einander nahezu wortlos. Man nimmt sich gegenseitig willig an. Bei ihnen erübrigt sich die Frage: „Woran sehe ich denn, dass du mich liebst?“ – Man weiß es eben und ist überzeugt, der Partner weiß es auch und zweifelt nicht daran.

Trifft solche Gewißheit auch auf unsere Beziehung zu Gott zu? Sind wir davon überzeugt, dass wir Heilige und Geliebte Gottes sind? Der Apostel Paulus erinnerte die Christen an dieses von Gott Geliebtsein und schrieb ihnen in Kol. 3,12, dass Gottes Liebe die Grundlage ihrer Liebesgemeinschaft ist.„Weil ihr von Gott auserwählt und seine geliebten Kinder seid, die zu ihm gehören, sollt ihr euch untereinander auch herzlich lieben in Barmherzigkeit, Güte, Demut, Nachsicht und Geduld.“

Es hängt sehr viel davon ab, ob ich die Tatsache, dass ich von Gott geliebt bin, mit einem klaren Ja bestätigen kann. Eigentlich hätte ich nicht den geringsten Grund, daran zu zweifeln, und doch tue ich es manchmal – zumal dann, wenn es Ereignisse in meinem Leben gibt, die mir nicht gefallen. Ich stehe dann in der Gefahr, die Zeichen der Liebe und Güte Gottes deshalb nicht zu erkennen, weil ich eine bestimmte Erwartungshaltung habe. Wer Gott vorschreibt, wie sich seine Liebe ihm gegenüber zu zeigen habe, der verliert die Fähigkeit, Gottes Liebe zu erkennen. Der Apostel Johannes hat in einer lebenslangen Schule des Glaubens gelernt, worin sich Gottes Liebe zu uns Sündern offenbart: 1.Joh. 4,9.10: „Gottes Liebe zu uns ist für alle sichtbar geworden, als er seinen einzigen Sohn in die Welt sandte, damit wir durch Christus ein neues und ewiges Leben bekommen. Das Einzigartige an dieser Liebe ist: Nicht wir haben Gott geliebt, sondern er hat uns seine Liebe geschenkt. Er gab uns seinen Sohn, der alle Schuld auf sich nahm, um uns von unserer Schuld freizusprechen.“ Der Apostel Paulus erinnert uns in Röm. 5 daran, dass Gott seine große Liebe auf dreifache Weise bezeugt. Er sagt in den Versen 6.8.10:„Christus ist für uns gottlose Menschen gestorben… Christus starb für uns, als wir noch Sünder waren…. Als wir noch seine Feinde waren, hat Gott uns durch den Tod seines Sohnes mit sich selbst versöhnt.“

Gottes Lieben ist anders

Gott bleibt den Fragenden die Antwort nicht schuldig. Obwohl die Gemeinde damals mehr anklagend als nachdenklich fragte: „Woran erkennen wir, dass Gott uns liebt“, blieb sie nicht ohne Antwort. Gott zieht sich nicht zurück, wenn jemand mit ihm über seine Wege mit uns Menschen argumentieren will.

Wie antwortet Gott? Kp. 1,2-5: Gott stellt eine Gegenfrage. „Waren nicht Esau und Jakob Brüder? Trotzdem habe ich Jakob geliebt, aber Esau gehaßt.“ Wie sollen wir diese Aussage Gottes verstehen? -Gottes Liebe zeigt sich in seiner Gnadenwahl.

Gott liebt nicht wie ein Mensch. Unsere Liebe wird allzu oft von Sympathie und Zuneigung bestimmt. Das fröhliche liebenswürdige Kind findet mehr Beifall als das mürrische, undankbare. Gott erlebte mit Jakob viel Notvolles. Dennoch liebte er Jakob und haßte Esau. Warum?

Der Ausdruck „hassen“ ist leicht mißzuverstehen. Die Bibel sagt: Gott haßt die Sünde, den Frevel, die Übertretung. Es ist ein Grundzug biblischer Verkündigung, dass Gott den fremden Gottesdienst, den Götzendienst und die falsche Anbetung haßt. Gottes Haß bedeutet Absage und Scheidung, Entzug des Segens und Gericht über den, der das Heil verachtet, das Gott ihm bereitet.

Die „Edomiter“, die Nachkommen Esaus, haben viele male bewiesen, dass sie Gottes Heil und Volk verachten und am Götzendienst festhalten wollen. Ähnlich wie Babel und Ägypten ist Edom die Verkörperung des Widerwillens gegen Gott und sein Volk. Der in Edom praktizierte Götzendienst wurde wiederholt für Gottes Volk gefährlich. Die Edomiter handelten an den Israeliten alles andere als brüderlich.

In Am. 1, 11 wird  berichtet:„So spricht der Herr: Die Machthaber von Edom begehen ein abscheuliches Verbrechen nach dem anderen. Sie haben die Israeliten, ihr Brudervolk, erbarmungslos bekämpft und unschuldiges Blut vergossen. Ihr Hass kennt keine Grenzen, ständig führen sie Krieg gegen mein Volk. Das werde ich nicht ungestraft lassen! (Hfa!). In Ps. 137,7 wird beschrieben, wie die Edomiter jubelten, als Jerusalem in die Hand der Feinde fiel. Damals grölten sie: „reißt sie nieder, diese Stadt! Zerstört ihre Häuser bis auf die Grundmauern!“ Und in Hes. 25,12 wird gesagt: „So spricht Gott, der Herr: Die Edomiter haben sich grausam an den Judäern gerächt und große Schuld auf sich geladen.“

Der Herr sah die gottlose Entwicklung Esaus und den Haß der Edomiter gegen sein Volk und seine Wahrheit voraus. Gott lehnt diese Haltung entschieden ab. Dieser Haß Gottes gegen alles, was seinem Heil und Plan mit seinem Volk entgegensteht, ist der Hintergrund seiner Liebe. Das eine ist nicht ohne das andere da. Würde Gott nicht hassen, was seinem Volk schadet und es ins Verderben führt, er könnte und würde sein Volk nicht wirklich lieben.

Es geht um die Ehre Gottes, der das Böse, alle Ungerechtigkeit und jede Art von Götzendienst verneint. Gott kann von Anbeginn diesen Haß kundtun, weil er, anders als wir Menschen, von vornherein weiß, welchen Weg jemand gehen wird und ob er diesen Weg bis zum bitteren Ende beibehalten wird.

Es geht nicht um eine von Gott willkürlich vorgenommene Vorherbestimmung, sondern um ein Vorhersehen Gottes. Wir sollten immer daran denken, daß niemand, der sich nach Gottes Heil sehnt und es demütig annehmen möchte, von Gottes Gnade in seinem Leben ausgeschlossen bleibt. Es gibt keine Vorherbestimmung zur Verdammnis oder zur Seligkeit.

Es steht aber Gott, der alle Dinge und Entwicklungen voraussieht, völlig frei, ein bestimmtes Volk oder einen bestimmten Stamm dieses Volkes für besondere Absichten und Aufgaben zu erwählen, um allen seinen Heilswillen deutlich zu machen. Dies verletzt genauso wenig das Prinzip der Gerechtigkeit wie die Tatsache, daß ein junger Mann sich aus einer Familie mit vier Töchtern eine erwählt, die nach reiflicher Überlegung seine Braut werden soll.

Gottes Nein im Gericht seiner Heiligkeit und Gottes Ja in der Unbegreiflichkeit seiner Gnade wird aber nur dem Glaubenden verständlich. Das Schicksal Edoms konnte für die Israeliten ein Zeichen dafür sein, daß sie von Gott geliebt wurden. Die zwei Quellen für die Verläßlichkeit der Liebe Gottes waren erstens seine große Barmherzigkeit, die weder nach Würdigkeit noch nach Verdienst fragt, und zweitens, seine Treue, mit der an dem Eid hielt, den er Abraham und den anderen Erzvätern gegeben hatte.

Gottes Barmherzigkeit und Treue sind für uns unübersehbar für immer im Kreuz Jesu erschienen. Das Evangelium bezeugt:Die Sünde wird von Gott gehaßt und am Kreuz durch Jesu Tod gerichtet. Der Sünder aber wird von Gott in freier Gnadenwahl geliebt und um Jesu willen herausgeliebt.

So lasst uns vertrauensvoll an der Botschaft festhalten, die Gott uns durch seinen Boten zuruft: „Ich habe euch lieb“ spricht der HERR“. In Eph. 2,4-5 wird bezeugt: „Gottes Barmherzigkeit ist groß. Wegen unserer Sünden waren wir in Gottes Augen tot. Doch er hat uns so sehr geliebt, das er uns mit Christus neues Leben schenkte. Haben wir das verdient? Niemals! Das verdanken wir allein der Gnade Gottes.“ ( Eph. 2,4-5 Hfa!)

Lasst uns auf diese Liebe und Gnade allezeit mit der rechten Gegenliebe antworten. Möge jeder von uns alle Tage mit Petrus bekennen: „Herr, du weißt alles. Du weißt doch auch, wie sehr ich dich liebe!“

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