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1 Dies ließ GOTT, der Herr, mich schauen: Siehe, da war ein Korb mit reifem Obst; 2 und er sprach: Was siehst du, Amos? Ich antwortete: Einen Korb mit reifem Obst! Da sprach der HERR zu mir: Die Zeit ist reif geworden für mein Volk Israel; ich werde künftig nicht mehr [verschonend] an ihm vorübergehen! 3 An jenem Tag werden ihre Tempellieder zu Geheul werden, spricht GOTT, der Herr; man wird überall viele Leichname hinwerfen — still! 4 Hört dies, die ihr dem Armen nachstellt und die Wehrlosen im Land vernichten wollt, 5 die ihr sagt: »Wann [endlich] ist der Neumond vorüber, damit wir Getreide verkaufen, und der Sabbat, dass wir Korn anbieten, damit wir das Ephamaß verkleinern und das Schekelgewicht erhöhen und die Waage zum Betrug fälschen können, 6 dass wir die Bedürftigen um Geld und den Armen für ein Paar Schuhe kriegen und Spreu als Korn verkaufen können?« 7 Der HERR hat geschworen bei [sich,] dem Ruhm Jakobs: Niemals werde ich irgendeine ihrer Taten vergessen! 8 Sollte das Land deswegen nicht erbeben und jeder trauern, der darin wohnt? Da wird das ganze [Land] emporsteigen wie der Nil, es wird aufwogen und sich wieder senken wie der Strom Ägyptens. 9 Und es soll geschehen an jenem Tag, spricht GOTT, der Herr, da will ich die Sonne am Mittag untergehen lassen und über die Erde Finsternis bringen am lichten Tag. 10 Dann werde ich eure Feste in Trauer verwandeln und alle eure Lieder in Klagegesang; und ich werde um alle Lenden Sacktuch und auf alle Häupter eine Glatze bringen; man wird trauern wie um den Eingeborenen, und das Ende wird sein wie ein bitterer Tag. 11 Siehe, es kommen Tage, spricht GOTT, der Herr, da werde ich einen Hunger ins Land senden; nicht einen Hunger nach Brot, noch einen Durst nach Wasser, sondern danach, das Wort des HERRN zu hören. 12 Da wird man hin und her wanken von einem Meer zum anderen und umherziehen vom Norden bis zum Osten, um das Wort des HERRN zu suchen, und wird es doch nicht finden. 13 An jenem Tag werden die schönen Jungfrauen und die jungen Männer vor Durst verschmachten, 14 sie, die jetzt bei der Schuld Samarias schwören und sagen: »So wahr dein Gott lebt, Dan!« und »So wahr der Kult von Beerscheba lebt!« Ja, sie werden fallen und nicht wieder aufstehen!

Gegenstand der Betrachtung: Amos 8.

In der vierten Vision sieht Amos einen Korb mit reifen Früchten. Gott läßt seinen Propheten nicht lange rätseln, was dieses Bild bedeutet. Der Herr sprach zu ihm: „So ist auch mein Volk reif für das Gericht!“ (Hfa).

Frage 1:  Warum benutzt Gott das Bild eines Korbes mit reifem Obst, um die Gerichtsreife seines Volks zu beschreiben?

Im Urtext wird ein Wortspiel gebraucht. Das hebräische Wort für „reifes Obst“ klingt ähnlich wie das für „Ende“: zur Ernte reifes Obst – zum Gericht reifes Volk. Es könnte auch lauten: „der Herbst des Obstes ist gekommen – der Herbst des Volkes steht bevor.“ Die weiteren Texte machen deutlich, daß es ein schrecklicher Herbst sein wird: Leichname, Verwesung, Totenklage.

Wenn die Ernte reif ist, kann nichts mehr für sie getan werden. Dann wird die Ernte gemäß der Frucht behandelt, die sie hervorgebracht hat. Durch den Propheten Jeremia spricht der Herr (Jer. 12,13): „Dieses Volk hat Weizen gesät, aber Dornen geerntet. Alle Mühe war umsonst. Se konnten sich nicht freuen über die Ernte.“ Ich habe oft Pflaumen gepflückt. Dabei fand ich viele angefaulte, beschädigte oder unreife Früchte, die ich wegwerfen mußte. Es gibt ein zweifaches reif werden. Es gibt Früchte, die landen auf dem Komposthaufen, andere auf silbernen Schalen.

Es gab einmal eine Zeit, „da war Israel dem Herrn heilig, die Erstlingsfrucht seiner Ernte“ (Jer.2,3). Doch in den Tagen Jesu war die Ernte so verdorben, daß Jesus sagen mußte: „Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt“ (Mt. 21,43).

Jeremia sagte zum Volk Israel: „Früher wart ihr für den Herrn wie ein grünender Ölbaum, der herrliche Früchte bringt“ (Jer. 11,16 Hfa). Hosea sagte: „Israel war wie ein prächtiger Weinstock mit vielen Früchten“ (Hos. 10,1 Hfa). Doch der Prophet Jeremia mußte dem Volk sagen: „jetzt spricht der Herr: Ich will euch heimsuchen nach der Frucht eures Tuns“ (Jer. 21,14). Die Frucht war verdorben, sie war nun reif zum Gericht.

Durch den Propheten Hosea beschreibt der Herr sein früheres Verhältnis zu seinem Volk mit folgendem Bild: „Als ich dem Volk Israel zum ersten Mal begegnete, da war es, als hätte ich Trauben in der Wüste gefunden. Eure Vorfahren waren für mich wie die ersten köstlichen Früchte des Feigenbaumes“ (Hos. 9,10 Hfa). Begehrte Früchte sind Sinnbild der Wertschätzung Israels in den Augen Gottes.

Frage 2:  Wodurch kam es zu einer Veränderung dieser Beziehung? Warum war das Volk reif zum Gericht?

1. Götzendienst:

Durch den Propheten Hosea nennt der folgende Gründe: Hos. 2,10;15 „Sie hat nicht erkannt, daß ich es war, der ihr Getreide, Most und Öl gegeben hat. Mit Silber und Gold habe ich sie überschüttet, sie aber hat alles ihrem Götzen Baal zu Füßen gelegt… Denn sie hat mich vergessen. Statt für mich hat sie für ihre Götzen Feste gefeiert und ihnen Opfer dargebracht“(Hfa). Hos. 5,3-4 „Ephraim ist fremden Göttern nachgelaufen Israel hat schwere Schuld auf sich geladen….sie haben nur noch ihren Götzendienst im Sinn, sie erkennen nicht, daß ich der Herr bin“ (Hfa). Hos. 11,3 „Die Menschen in Israel haben nicht erkannt, daß alles Gute, das ihnen geschah, von mir kam“(Hfa).

2. Bundesbruch – Moralischer Niedergang – Verachtung der Gebote Gottes

Hos. 6,7-8;10: „Die Israeliten sind mir untreu geworden, …seitdem haben sie immer wieder den Bund gebrochen, den ich mit ihnen geschlossen habe….. Gilead ist eine Stadt voller Verbrecher, überall fließt Blut. …..Vor keiner Schandtat schrecken sie zurück“ (Hfa). Hos. 8,2-3;12: „Sie schreien zwar zu mir um Hilfe und berufen sich darauf, daß sie mein Volk sind, doch sie verachten, was in meinen Augen gut und richtig ist….Zehntausendmal könnte ich ihnen meine Gebote aufschreiben – sie blieben ihnen fremd“(Hfa).

3. Soziale Ungerechtigkeit –rücksichtslose Ausbeutung

Am. 8,4-6: “Hört zu, die ihr die Armen unterdrückt und die Wehrlosen zugrunde richtet! Ihr sagt: «Wann ist das Neumondfest endlich vorbei? Wann ist die Sabbatruhe bloß vorüber, damit wir die Kornspeicher wieder öffnen und Getreide verkaufen können? Dann verkleinern wir das Getreidemaß und machen die Gewichte auf der Waage schwerer, wo die Käufer ihr Silbergeld abwiegen. Auch die Waage selbst stellen wir falsch ein. Bestimmt können wir sogar noch den Getreideabfall verkaufen!» Ihr macht die Armen schon zu Sklaven, wenn sie euch nur ein Paar Schuhe nicht bezahlen können.“

Frage 3:  Wieso fördert eine oberflächliche Sabbatruhe soziale Mißstände?

Die Beachtung des wöchentlichen Sabbats hatte auch eine soziale Bedeutung. Jeder Sabbat erinnert uns daran, daß jeder Mensch von Gott geschaffen, geliebt, erlöst und zum himmlischen Erbe berufen ist. Wenn der Sabbat recht geheiligt wird, so vereint er die Menschen in Liebe und Anbetung vor Gott. Das Sabbatgebot verhindert, daß der Mensch ausschließlich unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet wird und so seine Würde verliert.

Wird der Sabbat nur als ein gesetzlicher, arbeitsfreier Ruhetag verstanden, wird er ohne geistliche Rückbesinnung gehalten, dann verändert er das Herz nicht und die Bosheit und der Egoismus unserer gefallenen Natur wird im Umgang mit unseren Mitmenschen sichtbar. Eine oberflächliche Sabbatruhe trägt ebenfalls dazu bei, für das Gericht reif zu werden.

Weil die Israeliten den Bund mit Gott brachen, weil sie sich mit heidnischen Religionen vermischten und Gottes Gebote mißachteten, hatten sie die wahre Bedeutung des Sabbats aus den Augen verloren. Dadurch kam es zu den sozialen Mißständen, die Gottes gerechten Zorn hervorriefen. Statt sich über die göttliche Befreiung aus der Sklaverei Ägyptens zu freuen, (5.Mo. 5,15) trieben die Reichen in ihrer Gier nach noch mehr Wohlstand die Armen in die Sklaverei. Die Kaufleute sahen den ersten Tag des Monats und den Sabbat vor allem als Zeiten des Gewinnausfalls. Mit allen Mitteln versuchten sie diesen Verlust wieder in Gewinn umzusetzen. Der Sabbat war für viele zu einem Tag des Stillhaltens geworden. Sobald die Sonne unterging, konnten sie wieder mit ihren Alltagsgeschäften beginnen.

Nehemia berichtet über die falsche Sabbatruhe und was er dagegen unternahm. Neh. 13,15;17-18 „Zu dieser Zeit sah ich in Judäa einige, die am Sabbat in der Kelter Weintrauben auspreßten. Andere fuhren Getreide vom Feld ein, beluden ihre Esel damit und brachten es zusammen mit Wein, Trauben, Feigen und anderen Lebensmitteln am Sabbat nach Jerusalem…. Da stellte ich die einflußreichen Männer von Judäa zur Rede: «Warum ladet ihr solche Schuld auf euch und achtet den Sabbat nicht als Ruhetag? Haben eure Vorfahren nicht genauso gehandelt? Darum hat unser Gott so viel Unheil über uns und unsere Stadt gebracht. Und jetzt fordert ihr erst recht seinen Zorn heraus, indem ihr den Sabbat mißachtet!»“ (Hfa).

Frage 4:  Wie ließe sich diese falsche Einstellung zum Sabbat auf unsere heutige Zeit übertragen?

Wann ist der Sabbat bloß vorüber, damit wir endlich wieder im Internet surfen oder die Sportschau betrachten, die Unterhaltungssendung schauen können? Wann ist endlich Sabbatschluß, damit wir unsere Geschäftspost öffnen, unsere privaten Hobbys pflegen, den Aktienkurs verfolgen, kaufen und verkaufen oder unsere Fete beginnen können?

Wenn der Sabbat nur zu einem religiösen Ritual wird, können wir kaum sein Ende abwarten, damit wir zu unserem selbstsüchtigen Lebensstil zurückkehren können. Statt ein Tag der Heiligung und Gemeinschaft mit Gott zu sein, unterbricht er lediglich unsere alttäglichen Geschäfte. Auf einer solchen Sabbatruhe liegt kein Segen des Herrn.

Frage 5.  Wie reagiert Gott, wenn sein Volk reif zum Gericht ist? Amos 8,7

Er schwört bei seiner Ehre, daß er niemals ihre Sünden vergessen und noch länger übersehen wird.

Das ist eine erschreckende Aussage. Gott hat doch zugesagt, daß er sich nicht mehr an unsere Sünde erinnern will. Durch den Propheten Jesaja verheißt der Herr (Jes. 43,25): „Ich werde euch alles vergeben – aus freien Stücken. Ich werde alles Böse für immer vergessen“ (Hfa). Und Gottes Zusage durch den Propheten Jeremia lautet (Jer. 31,34): „Ich vergebe ihnen ihre Schuld und denke nicht mehr an ihre Sünden. Mein Wort gilt!“ (Hfa).

Frage 6:  Warum verkündet Gott durch Amos: „Von jetzt an sehe ich nicht mehr über  ihre Sünden hinweg!. (V.2) Niemals werde ich vergessen, was sie getan haben!“ (V.7)?

Es gibt zwei Wahrheiten hinsichtlich unserer Sünden. Entweder vergißt Gott alle unsere Sünden oder er wird sich an alle erinnern. Es gibt kein Dazwischen, keinen Kompromiß. Entweder sind uns alle unsere Sünden vergeben oder wir müssen die Strafe für alle Sünden auf uns nehmen. Entweder völlige Errettung oder totale Vernichtung.

Frage 7:  Was entscheidet darüber, ob sich Gott an unsere Sünden erinnert oder ob er sie für immer vergißt?

Diese Entscheidung trifft der Sünder selbst.Entweder bereut, bekennt und läßt er seine Sünde und übergibt sein Leben dem für unsere Sünden Gekreuzigten, oder er hält an seiner Schuld fest bis die Zeit der Gnade für immer vorüber ist. Gott lädt uns ein, die Voraussetzung dafür zu schaffen, daß er unserer Sünden nimmermehr gedenken wird. Seine Einladung und Aufforderung lautet: Apg. 3,19-20: „Jetzt aber ändert euch von Grund auf, und kehrt um zu Gott, damit er euch die Sünden vergibt. Dann wird auch die Zeit kommen, in der sich Gott euch freundlich zuwenden und den seit langem ausersehenen Messias senden wird, nämlich Jesus. Jetzt herrscht er unsichtbar im Himmel, aber die Zeit wird kommen, in der alles neu wird“ (Hfa).

Wenn Gott seinem Volk durch die ernsten und feierlichen Gerichtspredigten die härtesten Strafen androht, dann geschieht das immer in der Hoffnung auf Buße, Umkehr und eine Neugestaltung ihres Lebens. Durch den Propheten Jeremia spricht der Herr (Jer. 36,3): „Wenn die Bewohner Judas von dem Unheil hören, das ich über sie bringen will, werden sie vielleicht von ihren falschen Wegen umkehren und ihr Leben ändern. Dann will ich ihre Schuld und Sünde vergeben.» (Hfa).

Frage 8:  Welche weitere Reaktion Gottes auf das gerichtsreife Volk verkündet Amos?

In Am. 8,8 wird darauf hingewiesen, daß die Erde auf die Last des sündigen Volkes mit Katastrophen reagiert. „Ja, ihretwegen soll die Erde beben, sie wird sich heben und senken!“ Diese Reaktion wird auch von anderen Propheten erwähnt. So schreibt Jesaja (Jes. 24,18-20): Ja, die Schleusen des Himmels öffnen sich, und die Erde wird in der Tiefe erschüttert. Sie bebt, reißt auf und bricht auseinander. Sie torkelt wie ein Betrunkener und wankt wie ein alter Schuppen im Sturm. Die unzähligen Sünden der Menschen lasten schwer auf ihr: Sie bricht darunter zusammen und steht nie wieder auf“ (Hfa).

In Galiläa wütete um 760 v.Chr. tatsächlich ein schweres Erdbeben. Noch Jahrhunderte später erinnerte der Prophet Sacharia an diese Katastrophe und sagt, daß sich ein noch größeres Beben am Tage des Herrn ereignen würde. (Sach. 14,5).

Frage 9:  Welche weitere Katastrophe gehört zum angekündigten Gericht? Am. 8,9

Die Sonne soll am Mittag untergehen und das Land am hellen Tage finster werden. In den Jahren 784 und 763 v.Chr. erlebte Israel zwei Sonnenfinsternisse. Das Untergehen der Sonne am Mittag wird aber auch noch anders verstanden. In Jer. 15,7-9 wird dieses Bild auf eine Mutter angewandt, die ihre sieben Kinder auf einen Tag durch den Tod verloren hat und deren Seele deshalb in Finsternis gehüllt ist. Der Text sagt: „Und mein Volk, das sich nicht bekehren wollte von seinem Wandel, machte ich kinderlos und brachte es um…Ich ließ kommen über die Mütter den Verderber am hellen Mittag…die sieben Kinder hatte, welkte dahin, und ihre Seele verschmachtete in ihr. Ihre Sonne ging unter am hellen Tag, ihr Ruhm und ihre Freude hatte ein Ende.“

Diese seelische Nacht voller Trauer und Schmerzen sollte plötzlich hereinbrechen. Sie wird in den Worten des Amos deutlich geschildert (V.9.10): „Ich, der Herr, kündige euch an: An jenem Tag lasse ich die Sonne schon am Mittag untergehen, und die Dunkelheit bricht am hellichten Tag über das Land herein. Eure Freudenfeste lasse ich zu Leichenfeiern werden und eure fröhlichen Lieder zu Totenklagen. Als Zeichen eurer Trauer werdet ihr euch Tücher aus grobem Sacktuch um die Hüften binden und euch die Köpfe kahlscheren. Ihr werdet so verzweifelt sein wie jemand, dessen einziger Sohn gestorben ist. Es wird ein bitterer Tag für euch sein, wenn das Ende kommt!» (Hfa).

Die Sonne geht für jeden am Mittag unter, wenn er plötzlich in der Mitte seines Lebens vom Tod weggenommen wird. Dies gilt auch von jedem Volk, wenn es mitten in seinem irdischen Glück plötzlich wegen seiner Sünden gerichtet wird.

Frage 10:  Welches wird die härteste Strafe für Unglauben und Ungehorsam sein? Amos 8,11-14

Gott antwortet nicht mehr! Gott schweigt!Die Menschen finden keinen Zugang mehr zur Botschaft Gottes. Sie irren ruhelos umher. „Doch ihre Suche wird vergeblich sein. Ich, der Herr, antworte ihnen nicht“ (Hfa)

Luther bemerkte zu diesem Text: „Wer Gottes Wort nicht will, dem soll es so fern genug kommen, daß er’s nimmer mehr finden mag, wenn er’s gern hätte.“

Gott macht durch Amos klar, daß eine Zeit kommt, da wird es wegen der andauernden Verwerfung des Wortes und Gesetzes Gottes für die Menschen zu spät sein, Gottes Wort zu finden und zu verstehen. Wer nur aus Angst vor der Strafe und dem Gericht nach Gottes Wort fragt, sucht vergeblich. Wenn der Sünder sein Herz durch beständige Übertretung so verhärtet hat, daß er nur von den Folgen seiner Sünde befreit werden möchte, aber nicht von seinen bösen Wegen lassen will, dann spricht Gott nicht mehr zu ihm. Für einen solchen Menschen gibt es keinen Trost und keine Hoffnung mehr. Erst will der Mensch Gottes Wort nicht hören, später kann er es nicht mehr. Das ist Gericht! Lehnt der Mensch das Brot des Lebens ab, dann bedeutet dies den inneren, geistlichen und den kommenden, ewigen Tod.

Wenn ein Mensch den Heiligen Geist beständig betrübt und hartnäckig zurückweist, dann zieht er sich zurück und überläßt den Menschen seinen verderblichen Gedanken und Wegen. In Jes. 63,10 steht: „Sie waren widerspenstig und betrübten seinen heiligen Geist; darum war er ihr Feind und stritt wider sie.“ Wer den Heiligen Geist, der in alle Wahrheit leitet, zum Feind hat, der findet keinen Zugang mehr zu Gottes Wort, dem bleibt das Wort des Herrn für immer verschlossen. Menschen, die das wertvolle Wort Gottes jetzt nicht schätzen und studieren, werden später Grund zur bitteren Klage haben.

Als König Saul das Ende seiner Gnadenzeit erreichte, suchte er des Herrn Wort und Weisung vergeblich. In 1.Sam. 28,5-6 steht: „Als Saul das riesige Heer der Philister sah, packte ihn die Angst.“ Er fragte den Herrn um Rat, erhielt aber keine Antwort, weder durch Träume noch durch das Los, noch durch einen Propheten. In seiner Verzweiflung befahl Saul seinen Dienern: „Geht los, und sucht eine Totenbeschwörerin! Ich will zu ihr gehen und sie um Rat fragen.“ (Hfa). Die von Gott verbotene Hinwendung zur Totenbeschwörerin offenbart, das unbekehrte und ungehorsame Herz des Königs. Einem solchen Menschen antwortet Gott nicht.

Frage 11:  Welche Vorhersage in der angekündigten geistlichen Hungersnot erschüttert  dein Herz am meisten?  (Vers 13)

Es ist die Vorhersage über den Untergang der Jugend, das Schicksal der jungen Generation.  „Auch die schönen Mädchen und die jungen Männer werden an jenem Tag vor Durst zusammenbrechen. Sie werden fallen und nicht mehr aufstehen“ (Hfa). Warum fallen sie? Warum sterben sie vor Durst? Vers  8:14:   Sie werden fallen und nicht mehr aufstehen, denn sie schwören bei dem widerlichen Götzen von Samaria und bekräftigen ihren Eid mit den Worten: ‚So gewiß dein Gott lebt, Heiligtum in Dan!‘ oder: ‚So gewiß die Wallfahrt nach Beerscheba uns Gottes Segen sichert!’»

Heute wird ein großer Kult um die jungen Menschen in allen Medien betrieben. Wer die vielen jungen Menschen beobachtet, dem sollte beständig dieses Wort des Herrn vor Augen stehen. Es sollte sein Herz tief bewegen und zu heißer Fürbitte und zu liebevollem Zeugnis veranlassen, der Jugend das Evangelium zu sagen.

Täglich werfen junge Menschen in unserer Gesellschaft ihr Leben weg, weil es ihnen sinnlos erscheint. Selbstmord ist die häufigste Todesursache bei den unter 25jährigen. Jetzt schon brechen ungezählte Jugendliche täglich vor Durst zusammen, weil sie das Wasser des Lebens nicht finden. Millionen Jugendliche suchen, wie damals die Jugend in Israel, ihr Heil in fremden Religionen, in Esoterik, in Okkultismus, Mystizismus, Zen-Buddhismus, das Bewußtsein erweiternden Drogen und in verschiedenen spirituellen Praktiken.

Wer seinen Geist ständig mit den vergänglichen Philosophien, Ideologien und Lustbarkeiten dieser Welt füttert, dem wird eines Tages Gottes Wort bedeutungslos erscheinen. Die erhabenen Wahrheiten werden ihn langweilen und er wird auf die göttlichen Botschaften gleichgültig reagieren. Die feierlichen Warnungen werden nicht in sein Ohr und Herz dringen. Zulange hat er sich von dem Gift der alten Schlange betören lassen. Deshalb schrieb Paulus in Kol. 2,8: „Laßt euch von keiner Ideologie oder irgendwelchem leeren Gerede einfangen. All das haben sich Menschen ausgedacht; aber hinter ihren Gedanken stehen dunkle, dämonische Mächte und nicht Christus“ (Hfa).

Um in der letzten Krise bestehen zu können, müssen wir jetzt das Wort des Herrn suchen und begehren und auf die Stimme Gottes hören. Der Prophet Jesaja fordert uns auf: „Sucht den Herrn, solange er sich finden läßt! Betet zu ihm, solange er euch nahe ist! Hast du dich gegen Gott aufgelehnt? Bist du eigene Wege gegangen und eigenen Plänen gefolgt? Dann hör auf damit! Kehr deinem alten Leben den Rücken, und komm zum Herrn! Er wird sich über dich erbarmen. Unser Gott vergibt uns, was auch immer wir getan haben“ (Jes. 55,6-7 Hfa).

Frage 12:  Welche Bedeutung hat die Botschaft Gottes in Amos 8 für die letzte Zeit?

Wenn die Gnadenzeit vorüber ist, wenn Gott die Sünde nicht länger mehr übersieht, Weil die Welt reif ist zum Gericht, dann werden die von Amos angekündigten Ereignisse ihre eigentliche Erfüllung finden: dann wird es in aller Welt ein Wehklagen geben, weil überall Tod und Verderben herrschen, dann wird die Erde beben, wie sie nie gebebt hat und kosmische Katastrophen werden die Menschen in panische Angst versetzen. Dann werden die Menschen vor Verzweiflung weinen und schreien, weil sie in ihrer Angst und Not keine tröstende und erklärende Antwort mehr bekommen. Dann wird zutreffen, was am Ende von Vers 6 in Amos 8 steht: „Es wird ein bitterer Tag für euch sein, wenn das Ende kommt.“

Jesus hat in seinen Endzeitreden und in der Offenbarung, die er dem Apostel Johannes auf Patmos gab, diese Entwicklung in deutlichen Worten und Bildern vorhergesagt. Wir haben jetzt nicht die Zeit, diese Botschaften zu betrachten. Für uns ist jetzt nur eine Frage wichtig:

Frage 13: Was müssen wir tun in einer gerichtsreifen Zeit?

Die Vision vom Korb mit reifem Obst weist uns den Weg. Wie sieht die geistliche Frucht unseres Lebens aus? Jesus sagte in der Bergpredigt (Mt. 7,17-19 – Hfa): „Ein guter Baum bringt gute Früchte und ein kranker Baum schlechte. Ein guter Baum wird keine schlechten Früchte tragen, genausowenig wie ein kranker Baum gute Früchte hervorbringt. Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und verbrannt.“ Jesus spricht in JohannEst. 15 darüber, wie wichtig das rechte Reifen und Fruchtbringen für unser ewiges Heil ist. Joh. 15,5; 6; 8: „Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben. Wer bei mir bleibt, in dem bleibt mein Leben, und er wird viel Frucht tragen. Wer sich aber von mir trennt, kann nichts ausrichten. Wer ohne mich leben will, wird wie ein unfruchtbarer Trieb abgeschnitten und weggeworfen. Die verdorrten Triebe werden gesammelt, ins Feuer geworfen und verbrannt. Gott wird dadurch verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringt und ihr euch so als meine wirklichen Jünger erweist“ (Hfa).

Frage 14: Was sind das für reife Früchte, die Gott im Leben seiner Kinder sucht?

Der Apostel schrieb in Eph. 5,9: „Die Frucht des Lichtes ist lauter Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit.“ Und in Gal. 5,22 beschreibt er die Frucht des Heiligen Geistes mit den Worten: „Dagegen bringt der Heilige Geist in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe und Freude, Frieden und Geduld, Freundlichkeit, Güte und Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung“ (Hfa).

Das ist die Frucht, die Gott bei seinen Kindern sucht, wenn die Welt reif ist für das Gericht. Wird der Herr diese Frucht bei mir finden, wenn er in meinen Lebenskorb schaut? Das ist die Frage, die sich jeder von uns täglich stellen muß. Darum wollen wir uns dem Bußruf Johannes des Täufers öffnen, wenn er zu uns spricht: „Sehet zu, tut rechtschaffene Frucht der Buße! …Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum, welcher Baum nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.“

Möge jedem von uns dieses Schicksal durch Gottes gnadenreiches Walten erspart bleiben und wir einmal eingehen dürfen in Gottes Reich zu unseres Herrn Freude.

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