Inhaltsverzeichnis
- 1 Was erfuhr Daniel aus seinem Studium der Weissagung Jeremias kurz nach der in Daniel 8 beschriebenen Vision?
- 2 Was tat Daniel, als er erkannte, dass die Zeitspanne bis zur Befreiungfast zu Ende war?
- 3 Welche dringende Bitte des Propheten verbindet dieses Gebet mit der in Daniel 8 berichteten Vision vom Wegtun des täglichen Vermittlungsamtesund der Verwüstung des Heiligtums?
- 4. Welche Zusicherung gab der Engel Gabriel dem Propheten am Ende des Gebets?
- 5 Welcher frühere, mit der Vision aus Daniel 8 verbundene Befehl wurde damit vollständig ausgeführt?
- 6 Warum war eine weitere Unterweisung zu dieser Vision nötig?
- 7 Worauf lenkte jetzt Gabriel die Aufmerksamkeit von Daniel?
- 8 Welcher Teilabschnitt aus den 2300 Tagen (Jahre) in der Vision war für die Juden bestimmt?
- 9 Was sollte am Ende der 70 Wochen geschehen?
- 10 Welcher Teil dieser Zeitperiode weist auf Christus den Gesalbten hin?
- 11 Was sollte mit dem Gesalbten am Ende dieser Zeit geschehen?
- 12 Wie wurde dann die Zerstörung Jerusalems und des Heiligtums durch die Römer vorhergesagt?
- 13 Was würde der Gesalbte während der 70. Woche tun?
- 14 Was würde mitten in dieser Woche aufhören?
- 15 Wie werden die Gerichte über Jerusalem erneut vorausgesagt?
- 16 Welche Frage wurde in der Vision in Daniel 8 gestellt?
- 17 Welche prophetische Zeitperiode reicht also bis zur Erlösung des VolkesGottes aus der Gefangenschaft im neuen Babylon und der ihm wiederermöglichten Vermittlung Christi?
- 18 Was wird von denen gesagt, die die Befreiung aus dem neuen Babylon und die Wiedereinsetzung des wahren Evangeliums sehen?
- Weitere Bibelthemen:
1 Was erfuhr Daniel aus seinem Studium der Weissagung Jeremias kurz nach der in Daniel 8 beschriebenen Vision?
Dan. 9,1-2 „Im ersten Jahr des Darius … achtete ich, Daniel, in den Schriften auf dieZahl der Jahre, von der das Wort des Herrn an den Propheten Jeremia ergangenwar, dass die Verwüstung Jerusalems in 70 Jahren vollendet seinsollte.“ Anmerkung. Die erste Wegführung nach Babylon, als Daniel und seineFreunde in die Gefangenschaft gerieten, fand im Jahr 606 v. Chr. statt,und so würden die 70 Jahre der Prophezeiung Jeremias 536 v. Chr. enden.Das erste Jahr des Darius war 538 v. Chr., also die Wiederherstellungsperiodenur zwei Jahre von jener Zeit entfernt.
2 Was tat Daniel, als er erkannte, dass die Zeitspanne bis zur Befreiungfast zu Ende war?
Dan. 9,3 „Und ich wandte mein Angesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn zu suchenmit Gebet und Flehen, mit Fasten im Sacktuch und in der Asche.“
3 Welche dringende Bitte des Propheten verbindet dieses Gebet mit der in Daniel 8 berichteten Vision vom Wegtun des täglichen Vermittlungsamtesund der Verwüstung des Heiligtums?
Dan. 9,17 „So höre nun, unser Gott, auf das Gebet deines Knechtes und auf sein Flehen und lass dein Angesicht leuchten über dein verwüstetes Heiligtum,um des Herrn willen!“
Die Grafik stellt die ganze 2300-Jahrtagperiode dar, die längste prophetischeZeitperiode in der Bibel. Sie beginnt im Jahr 457 v. Chr., als derErlass gegeben wurde, dass Jerusalem wiederhergestellt und gebaut werden sollte. Siehe Esr. 7,11-26; Dan. 9,25. Dann werden 7 Wochen (49Jahre) abgeschnitten, um die Zeit anzudeuten, in der sich diese Wiederherstellung vollziehen würde. Diese sind jedoch ein Teil der 69 Wochen(483 Jahre), die bis zum Gesalbten, den Fürsten reichen sollten. Christus wurde im Jahr 27 n. Chr. bei seiner Taufe gesalbt. Mt.3,13-17; Apg.10,38 In der Mitte der 70. Woche (31 n. Chr.) wurde Christus gekreuzigt oder „ausgerottet“, wodurch die Zeit bestimmt wurde, da das Opfer und Speisopfer aufhören würde. Dan. 9,26.27 Die übrigen 3 ó Jahre dieserWoche reichen bis zum Jahr 34 n. Chr. oder bis zur Steinigung des Stephanus und zu der darauffolgenden großen Verfolgung der Gemeinde inJerusalem. Apg. 7,59; 8,1 Dies bezeichnet den Abschluss der 70 Wochenoder 490 Jahre, die für die Juden bestimmt waren.Aber die 70 Wochen sind ein Teil der 2300 Tage, und da sie (die 70 Wochen)bis zum Jahr 34 n. Chr. reichen, müssen die übrigen 1810 Jahre der 2300-Jahrtagperiode bis zum Jahr 1844 reichen, in dem das Werk desGerichts oder die Reinigung oder Weihe des himmlischen Heiligtums beginnen sollte. Offb. 14,6-7 Dann begann besonderes Licht zu scheinen über die ganze Heiligtumsfrage und über Christi Vermittlungsdienst und priesterlichem Werk im Heiligtum.Vier große Ereignisse werden also durch diese lange prophetische Zeitperiodefestgestellt: 1. Das erste Kommen Christi; 2. die Kreuzigung;3. die Verwerfung des jüdischen Volkes als Nation; 4. der Anfang desWerkes des abschließenden Gerichts. ‚
4. Welche Zusicherung gab der Engel Gabriel dem Propheten am Ende des Gebets?
„Und er unterwies mich und redete mit mir und sprach: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, um dich Verständnis zu lehren!“ Dan. 9,22
5 Welcher frühere, mit der Vision aus Daniel 8 verbundene Befehl wurde damit vollständig ausgeführt?
Dan. 8,16 EÜ „Und über dem Ulai-Kanal hörte ich eine Menschenstimme, die rief: Gabriel, erkläre ihm die Vision!“
6 Warum war eine weitere Unterweisung zu dieser Vision nötig?
Dan. 8,27 EÜ „Darauf war ich, Daniel, erschöpft und lag mehrere Tage krank zu Bett.Dann stand ich auf und versah wieder meinen Dienst beim König. Doch die Vision bedrückte mich und ich verstand sie nicht.“
7 Worauf lenkte jetzt Gabriel die Aufmerksamkeit von Daniel?
Dan. 9,23 EÜ „Schon zu Beginn deines Gebets erging ein Gotteswort und ich bin gekommen, um es dir zu verkünden; denn du bist (von Gott) geliebt. Achte also auf das Wort und begreife die Vision!“
Anmerkung. Es ist genügender Beweis vorhanden, dass die Unterweisung im 9. Kapitel des Danielbuches die Vision im 8. Kapitel ergänzt und auslegt.Man beachte nun folgende Tatsachen:1) Daniel verstand die Vision von der Verwüstung seines Volkes und desHeiligtums nicht, weshalb er erneut in den Prophezeiungen forschte, um die Zeitdauer der Gefangenschaft zu erfahren.2) Er verband augenscheinlich die von Jeremia erwähnte 70-jährige Zeitdauer mit den 2300 Tagen der Vision, und er betete sofort ernstlich um dieWiederherstellung der Stadt und des Heiligtums.3) Der Engel Gabriel, der ihm zuerst erschienen war und die ganze Vision mit Ausnahme der 2300 Tage ausgelegt hatte, erscheint jetzt und lenkt seine Aufmerksamkeit erneut auf die Vision.4) Die in der Vision erwähnten Ereignisse beginnen mit dem Reich der Meder und Perser, der Zeit der Wiedereinsetzung der Juden in ihr eigenesLand. Da keine gegenteilige Unterweisung vorhanden ist, würde dies dien atürliche Zeit sein, in der der Anfang der Zeitperiode der 2300 Tage zusuchen ist; und dies ist gerade die Zeit des Anfangs der 70 Wochen, die unleugbar ein Teil der 2300 Tage sind und deshalb die Zeit des Beginnsderselben bestimmen.5) Die 70 Wochen oder 490 Jahre umfassen die Zeit von der Wiederherstellung des irdischen Jerusalems und des irdischen Tempels bis zum Beginnder Predigt des Evangeliums in aller Welt. Siehe Apg. 15,14-176) Die 2300 prophetischen Tage oder 2300 buchstäbliche Jahre beginnen zur selben Zeit wie die 490 Jahre oder 70 Wochen, nämlich imJahr 457 v. Chr., da das Gebot ausging, dass Jerusalem wieder gebaut werden sollte, und sie dauern von der zur Zeit der Meder und Perser stattfindendenWiederherstellung des irdischen Jerusalems und des vorgeschatteten Tempeldienstes nach der Gefangenschaft im alten Babylonbis zum Jahr 1844 n. Chr., der Zeit der Wiederherstellung des geistlichenJerusalems und der Erkenntnis der Vermittlung Christi im himmlischenHeiligtum nach der Gefangenschaft im neuen Babylon, welche Erkenntnis von dem kleinen Horn weggenommen worden war. Das Werk dieserWiederherstellung soll durch die Predigt des Evangeliums in aller Welt(Offenbarung 14,6-12) in einem Geschlecht vollendet werden, worauf die Zerstörung der Welt oder der Untergang aller Nationen folgen wird, von dem die Zerstörung Jerusalems ein Vorbild.
8 Welcher Teilabschnitt aus den 2300 Tagen (Jahre) in der Vision war für die Juden bestimmt?
Dan. 9,24a „Über dein Volk und über deine heilige Stadt sind 70 Wochen bestimmt.“
Anmerkung. „Da beide, die 2300 Jahre in Kapitel 8 und die 70 Wochen in Kapitel 9 mit der persischen Periode der jüdischen Geschichte beginnen, anders ausgedrückt, da sie beide mit der Wiederherstellungsperiode anfangen, die auf die babylonische Gefangenschaft folgte, müssen ihre Anfangspunkte entweder dieselben sein oder chronologisch eng verbunden.“ „Light for the Last Days“, von H. Grattan Guineß, London, Hodder & Stoughton, 1893, S. 183 „Zwischen den beiden Visionen [in Daniel 8 + 9] herrscht augenscheinlich große Ähnlichkeit. Es heißt, dass die 70 Wochen für bestimmte Zwecke abgeschnitten sind, und dies lässt auf eine längere Zeitperiode schließen, von der sie getrennt werden, und zwar entweder die Zeitspanne allgemein oder eine bestimmt offenbarte. Die zuerst erwähnte Zeitperiode [die 2300 Tage] schließt zwei Ereignisse mit ein, nämlich die Wiederherstellung des Opferdienstes und die Verwüstung. Erstere ist in ihrem Charakter gleichbedeutend mit den 70 Wochen, die die Zeit der wiederhergestellten Herrschaft Israels umspannen. Somit ist es das Allernatürlichste, das Abschneiden auf die ganze Zeitperiode der ersten Vision zu beziehen.“ „First Elements of Sacred Prophecy“, von T.R. Birks, London, 1843, S. 359.360
9 Was sollte am Ende der 70 Wochen geschehen?
Dan. 9,24b „Um der Übertretung ein Ende zu machen und die Sünden abzutun, um die Missetat zu sühnen und eine ewige Gerechtigkeit herbeizuführen, um Gesicht und Weissagung zu versiegeln und ein Allerheiligstes zu salben.“
Anmerkung. Das Wort „Hochheiliges wird in der katholischen Douay-Bibel mit „der Heilige der Heiligen“ wiedergegeben.
10 Welcher Teil dieser Zeitperiode weist auf Christus den Gesalbten hin?
Dan. 9,25a „So wisse und verstehe: Vom Erlass des Befehls zur Wiederherstellung und zum Aufbau Jerusalems bis zu dem Gesalbten, dem Fürsten, vergehen7 Wochen und 62 Wochen.“
Anmerkung. Jesus wurde mit dem Heiligen Geist gesalbt (Apg. 10,38) bei seiner Taufe im Jahr 27 n. Chr. Mt. 3,16
11 Was sollte mit dem Gesalbten am Ende dieser Zeit geschehen?
Dan.9,26a „Nach den 62 Wochen wird der Gesalbte ausgerottet werden.“
12 Wie wurde dann die Zerstörung Jerusalems und des Heiligtums durch die Römer vorhergesagt?
Dan. 9,26b „Die Stadt aber samt dem Heiligtum wird das Volk des zukünftigen Fürsten zerstören, und sie geht unter in der überströmenden Flut; und bis ansEnde wird es Krieg geben, fest beschlossene Verwüstungen.“
13 Was würde der Gesalbte während der 70. Woche tun?
Dan. 9,27a „Er wird mit den Vielen einen festen Bund schließen eine Woche lang.“
14 Was würde mitten in dieser Woche aufhören?
Dan. 9,27b „… und in der Mitte der Woche wird er Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen.“ Daniel 9,27b Anmerkung. Das alte Babylon nahm den vorgeschatteten Gottesdienst durch die Zerstörung des Tempels bei der Einnahme Jerusalems fort. Dieser Dienst wurde beim Aufbau Jerusalems wieder hergestellt, doch von den Juden zum bloßen Formenwesen herabgewürdigt und von Christus bei seinem ersten Kommen weggenommen, als er die Handschrift austilgte, „die wider uns war, welche durch Satzungen entstand.“ und sie aus dem Mittel getan und ans Kreuz heftete. Kol. 2,14 Er wurde dann „ein Pfleger des Heiligen und der wahrhaftigen Hütte, die Gott aufgerichtet hat und kein Mensch.“ Hebräer 8,2 So richtete er den Dienst im himmlischen Heiligtum auf. Das kleine Horn, das Papsttum, nahm die Vermittlung im himmlischen Heiligtum vom Volk weg und setzte an deren Stelle das römische Priestertum, mit dem Papst als Pontifex Maximus oder Oberpriester, soweit es ihm möglich war. Gott gab dem Papsttum Macht über diese Wahrheit des Evangeliums und über das Volk Gottes wegen der Sünde (Daniel 8,12), gerade wie das Volk in Jerusalem um dieser Sache willen in die Hand des Königs des alten Babylon gegeben wurde. 1.Chronik 9,1 So hat also das Papsttum die Wahrheit zu Boden geschlagen und das Heiligtum und das Volk Gottes zertreten.
15 Wie werden die Gerichte über Jerusalem erneut vorausgesagt?
Dan. 9,27c „Und neben dem Flügel werden Gräuel der Verwüstung aufgestellt, und zwar bis die fest beschlossene Vernichtung sich über den Verwüster ergießt.“
Anmerkung. 70 Wochen würden 490 Tage sein, und da ein Tag der Weissagung ein Jahr darstellt (4.Mo, 14,34; Hes, 4,6), ist dies eine Zeitperiode von 490 Jahren. Der Befehl zum Wiederaufbau Jerusalems wurde vervollständigt durch Artaxerxes Longimanus im 7. Jahr seiner Regierung (Esr. 6,14; 7,7-8), das das Jahr 457 v. Chr. markiert, wie schon bemerkt. Von diesem Datum würden die 59 Wochen oder 483 Jahre bis zur Taufe Christi im Jahr 27 n. Chr. und die ganze Zeitperiode der 70 Wochen bis 34 n. Chr. reichen. Zu diesem Zeitpunkt wurde Stephanus gesteinigt und man fing an, das Evangelium den Heiden zu verkündigen. Ehe jede Generation zu Ende war, wurde Jerusalem von den Römern im Jahr 70 n. Chr. zerstört. Die 2300 Tage reichen also von 457 v. Chr. bis zum Jahr 1844 n. Chr. Zu dieser Zeit begann die große zweite Adventbewegung, die an alle den Ruf ergehen lässt, aus dem neuen Babylon herauszugehen und sich für das nächste große Ereignis vorzubereiten, dem Kommen Christi und die Zerstörung der Welt durch Feuer.
16 Welche Frage wurde in der Vision in Daniel 8 gestellt?
Dan. 8,13 Elb „Und ich hörte einen Heiligen reden. Und es sprach ein Heiliger zu jemandem– dem Redenden nämlich –: Bis wann gilt die Vision von dem regelmäßigen Opfer und von dem entsetzlichen Verbrechen, dass sowohl das Heiligtum als auch der Opferdienst zur Zertretung preisgegeben sind?“
Anmerkung. Das irdische Jerusalem wurde in die Hände des alten Babylon gegeben, wodurch der schattenhafte Gottesdienst im irdischen Heiligtum weggenommen wurde. Daniel 1,1.2 Dies stellt prophetisch die in den Prophezeiungen Daniels und Johannes vorausgesagte Erfahrung des geistlichen Jerusalems im neuen Babylon und die Hinwegnahme der Vermittlung Christi im himmlischen Heiligtum dar. Daniel 7,25; 8,13 Diese zwei Visionen entlarven das Werk des neuen Babylons, des Papsttums und bestimmen die Zeitdauer der ihm über das Volk Gottes gegebenen Macht und seiner Verdrehung des Evangeliums Christi durch Unterschiebung eines anderen Vermittlungssystems an Stelle des Werkes Christi im himmlischen Heiligtum. Das im Buch Daniel behandelte allgemeine Thema ist Babylon, sowohl das alte wie das neue. Kapitel 1-6 führen gewisse geschichtliche Tatsachen vor, die bis zum Fall des alten Babylons führen, sowie einen Versuch, das Volk Gottes zu vernichten – ein kurzer historischer Umriss, der an sich selbst schon eine Weissagung vom neuen Babylon ist. Kapitel 7-12 enthalten Prophezeiungen mit besonderer Bezugnahme auf das neue Babylon, das die geschichtliche Weissagung der vorhergehenden Kapitel ergänzen und uns befähigen, eine sehr genaue und deutliche Parallele zwischen dem alten und dem neuen Babylon zu ziehen. Ein kurzer Abriss dieser Parallele kann hier in folgender Weise angeführt werden: 1) In der Religion des alten Babylon nahm die Bilderverehrung einen herausragenden Platz ein. Dasselbe ist auch so beim neuen Babylon. 2) Das alte Babylon gab zu, dass die Götter (oder Gott) nicht bei den Menschen wohnen. Durch die Lehre der unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria (d.h. Dass sie selbst ohne den Flecken der ursprünglichen Sünde geboren wurde) lehr das neue Babylon, dass Gott in der Person seines Sohnes nicht dasselbe Fleisch angenommen habe, was wir besitzen, nämlich sündiges Fleisch. 3) Das alte Babylon verfolgte diejenigen, die sich weigerten, seine Lehren und die nach seinen Gesetzen vorgeschriebene Anbetung anzunehmen.. Das neue Babylon hat dasselbe getan. 4) Der König des alten Babylons setzte sich über Gott und versuchte, sein reich zu einem ewigen zu machen. Ebenso handelt das neue Babylon. 5) Das alte Babylon verwarf das wahre Evangelium, wie es dem Nebukadnezar verkündigt wurde, und die Folge war der Untergang Babylons. Das neue Babylon hat dasselbe getan, indem es das ihm in der Reformation gebrachte Evangelium verwarf, und sein Untergang ist unausbleiblich und nahe. 6) Der Fall des alten Babylons kam gerade zu der Zeit, da es seine Verachtung gegen alle seine Feinde und sein Vertrauen auf seine eigene Fortdauer zum Ausdruck brachte. Diese Erfahrung wird sich in der Geschichte des neuen Babylons wiederholen.
17 Welche prophetische Zeitperiode reicht also bis zur Erlösung des VolkesGottes aus der Gefangenschaft im neuen Babylon und der ihm wiederermöglichten Vermittlung Christi?
Dan. 8,14 „Er sprach zu mir: Bis zu 2300 Abenden und Morgen; dann wird das Heiligtum gerechtfertigt werden!“
Anmerkung. Das irdische Heiligtum war ein Schatten von dem himmlischen Heiligtum (Hebräer 9,23.24; 3.Mose 16,29.30.33); die Weihe oder Reinigung des irdischen Heiligtums war ein Vorbild von der Reinigung im himmlischen Heiligtum, und diese Reinigung des Heiligtums am großen Versöhnungstages ist das Schlusswerk Christi in seiner Vermittlung für die Sünde. Der Anfang der Weihe des himmlischen Heiligtums kennzeichnet den Anfang eines neuen Zeitabschnittes in der Erfahrung der Kinder Gottes auf Erden, nämlich ihre Erlösung von der Macht des neuen Babylons, die ihnen wieder zuerteilten Kenntnis von der Vermittlung Christi für sie im himmlischen Heiligtum und ihre Reinigung von der Sünde in Vorbereitung auf das zweite Kommen Christi. Die Reinigung des himmlischen Heiligtums schließt das Untersuchungsgericht mit ein, auf das die Plagen und Christi Wiederkunft folgen werden. Diese Zeitperiode bestimmt also die Zeit der Wiedereinsetzung und des Gerichts.
18 Was wird von denen gesagt, die die Befreiung aus dem neuen Babylon und die Wiedereinsetzung des wahren Evangeliums sehen?
Dan. 12,12 „Wohl dem, der ausharrt und 1335 Tage erreicht!“
Anmerkung. Die 1335 Tage oder Jahre in Daniel 12,12 sind augenscheinlich eine Fortsetzung der 1290 Tage oder Jahre im vorhergehenden Vers, die mit der Hinwegnahme der Vermittlung Christi in der Zeitperiode 503 bis 508 n. Chr. beginnen. Siehe die Anmerkung unter Frage 22 der Bibellesung „Der Stellvertreter Christi“. Die 1335 Tage oder Jahre reichen deshalb bis 1838-1843, der Zeit der Predigt der Gerichtsbotschaft um die Menschen für die Reinigung des Heiligtums und das damit verbundene Werk am Ende der 2300 Tage oder Jahre in Daniel 8,14 vorzubereiten. Zu jener Zeit sollten besondere Segnungen über die kommen, die aus den Irrtümern und der Knechtschaft Roms befreit werden und ihre Blicke von neuem auf die Vermittlung Christi als den großen Hohepriester im himmlischen Heiligtum gelenkt bekommen würden. Allgemeine Anmerkung über die Weissagungen Daniels. Das 2. Kapitel vom Buch Daniel für uns einen kurzen Abriss vor Augen von dem göttlichen geschichtlichen Programm, das sich bis zur Aufrichtung des ewigen Reiches Gottes erstreckt. Das 7. Kapitel von Daniel führt etwas mehr in die Einzelheiten der Geschichte dieser irdischen Reiche, die der Aufrichtung des Reiches Gottes vorausgehen sollten. Das Endziel der Prophezeiung ist das kleine Horn und sein Versuch, das Gesetz und die Vorschriften Gottes zu ändern und die Untertanen des himmlischen Königreichs zu vernichten. Die der Oberherrschaft dieser Macht (des Papsttums) zugeschriebenen Zeit (die 1260 Jahre) wird 503 n.Chr. Die 1335 Jahre 1838 n.Chr. 508 n.Chr. 1843 n.Chr. auch angegeben. Die Prophezeiung des 8. Kapitels deckt die Zeitperiode von der Rückkehr aus der Gefangenschaft unter den persischen Königen und der Wiedereinsetzung des Volkes Gottes in sein eigenes Land bis zu der gerade dem zweiten Kommen Christi vorausgehenden Wiederherstellungsperiode und der Aufrichtung seines ewigen Reiches. In diesem Kapitel ist das Hauptthema der Versuch des Papsttums, sein eigenes Vermittlungssystem an Stelle des Vermittlungswerkes Christi zu setzen, und die Ankündigung einer prophetischen Zeitperiode (der 2300 Jahre), nach deren Abschluss das vom Papsttum eingeführte falsche System völlig entlarvt werden sollte. Die übrigen Kapitel Daniels ergänzen die Prophezeiungen des zweiten, siebten und achten Kapitels und zeigen, dass am Schluss des ersten Teils der 2300-Jahrperiode (der 70 Wochen oder 490 Jahre) der Gesalbte erscheinen und ausgerottet werden sollte, worauf dann die Zerstörung Jerusalems folgen würde. Im letzten Kapitel werden zwei neue Zeitperioden vorgeführt (die 1290 Jahre und 1335 Jahre), nach deren Abschluss wie am Ende der 2300 Jahre in Übereinstimmung mit den Prophezeiungen des zweiten und siebten Kapitels, die Bewegung zur Vorbereitung für die Aufrichtung des ewigen Königreichs Gottes aufkommen sollte.
Weitere Bibelthemen:
6 | Bibelstudienreihe Teil 6: Das feste prophetische Wort |
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6.1 | Die Weissagung, warum gegeben? |
6.2 | Nebukadnezars Traum |
6.3 | Das Evangelium vom Reich |
6.4 | Vier große Weltreiche |
6.5 | Das Reich und Wirken des Antichristen |
6.6 | Der Stellvertreter Christ |
6.7 | Eine große prophetische Zeitperiode |
6.8 | Die Versöhnung im Schatten und Vorbild |
6.9 | Das Gericht |
6.10 | Die Botschaft von der Zeit des Gerichts |
6.11 | Der Fall des neuen Babylons |
6.12 | Die letzte Evangeliumsbotschaft |
6.13 | Satans Streit gegen die Gemeinde |
6.14 | Eine große Verfolgungsmacht |
6.15 | Dem Tier wird ein Bild gemacht |
6.16 | Die sieben Gemeinden |
6.17 | Die sieben Siegel |
6.18 | Die sieben Posaunen |
6.19 | Die orientalische Frage |
6.20 | Die letzten sieben Plagen |
6.21 | Das Geheimnis Gottes vollendet |
6.0X | Große prophetische Zeitketten |
- Bibellesungen für den Familienkreis. Ein Studium der Bibel nach Gegenständen, systematisch geordnet für öffentlichen und privaten Gebrauch ; enthält 200 Lesungen, in denen beinahe 4000 Fragen über wichtige religiöse gegenstände beantwortet werden. Von einer großen Anzahl Bibelforschern ausgearbeitet (1923). neue, umgearb. und verm. Aufl. Brookfield, Ill. [u.a.]: Pacific Press.