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1 Und ich erhob wiederum meine Augen und schaute, und siehe, vier Streitwagen kamen zwischen zwei Bergen hervor, und die Berge waren Berge aus Erz. 2 Am ersten Streitwagen waren rote Pferde, am zweiten Streitwagen schwarze Pferde, 3 am dritten Streitwagen aber weiße Pferde und am vierten Streitwagen scheckige, starke Pferde. 4 Und ich ergriff das Wort und sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Mein Herr, was bedeuten diese? 5 Und der Engel antwortete und sprach zu mir: Das sind die vier Winde des Himmels, die ausziehen, nachdem sie vor dem Herrscher der ganzen Erde gestanden haben. 6 Der [Streitwagen] mit den schwarzen Pferden zieht aus ins Land des Nordens, und die weißen sind ausgezogen, ihm nach; die scheckigen aber sind ausgezogen in das Land des Südens, 7 auch die starken sind ausgezogen. Und sie trachteten danach, umherzuziehen auf der Erde. Und er sprach: Geht und durchzieht die Erde! Und sie durchzogen die Erde. 8 Und er rief mich und redete zu mir und sagte: Siehe, die nach dem Land des Nordens ziehen, die bewirken, dass mein Geist sich [im Zorn] niederlässt im Land des Nordens.

Gegenstand der Betrachtung: Sacharja 6,1-8.

 

Die achte Vision

Wir studieren die achte und letzte Vision, die Sacharja von Gott empfing. (Sach. 6,1-15)

Manche Bibelausleger bezeichnen diese Vision als die unklarste und schwer verständlichste. Die Erklärung durch den Deuteengel erscheint dürftig und wenig zufriedenstellend. Wir wollen Gott bitten, uns durch seinen Geist auch bei dieser Studie zu einem klaren und für unser Leben hilfreichem Verständnis zu leiten.

Bevor wir die einzelnen Aussagen betrachten, möchte ich euch in einer kurzen Zusammenfassung und Gegenüberstellung an das erinnern, was wir bisher erkannten. Wir sagten, dass die biblische Prophetie gegenpolig aufgebaut ist, d.h.:

Das Reich Gottes hat seinen Mittelpunkt in Zion.

In Zion wird Gottes Tempel durch den Heiligen Geist gebaut.

In Zion wohnt der der Herr, dort offenbart er seine Herrlichkeit.

Das Reich der Finsternis hat sein Zentrum in Babel.

In Babel wird ein Gegentempel durch die Macht der Finsternis errichtet.

In Babel wird das Geheimnis der Bosheit sesshaft.

Angesichts dieser Gegenpoligkeit entsteht die Frage:

Soll die Weltgeschichte in hoffnungslosem Dualismus münden? Soll die Ausbreitung des Reiches Gottes eine Erstarkung des Reiches der der Finsternis bringen? Wo bleibt da die Allmacht Gottes? Auf diese Frage der Glaubenden antwortet die achte Vision, die wir jetzt im einzelnen betrachten wollen. Dabei wollen wir wieder auf das Gesamtzeugnis der Bibel achten, um zur richtigen Deutung zu kommen.

Sacharja sieht eine Landschaft, die er nicht in seine Erfahrung einordnen kann. Am Horizont stehen zwei Bergmassive aus Kupfer. In den vergangenen Jahrhunderten gab es

die seltsamsten Auslegungen über die Bedeutung dieser zwei Berge. Wir wollen uns nicht an ihnen beteiligen, sondern nach einer biblischen Erklärung suchen.

Wer sind die zwei Berge?– In den Tagen des Sacharja herrschte die Vorstellung, der Himmelseingang sei von zwei Bergen flankiert. Damit wir sie nicht mit gewöhnlichen Bergen verwechseln, wird ausdrücklich gesagt, dass sie aus Erz sind. Zwischen diesen beiden Bergen dachte man sich das Tor des Himmels. In Psalm 36.7 wird gesagt, dass Gottes Gerechtigkeit feststeht wie die Berge des Herrn. In Dan. 2,45 wird gesagt, dass der Stein, der die Reiche der Welt vernichtet und das kommende Gottesreich symbolisiert, ohne Zutun von Menschenhänden vom Berg herunterkam.

In Hes. 28 wird der Fall Luzifers und sein Sturz aus dem Himmel mit dem Berg Gottes in Verbindung gebracht. In Hes. 28,14-15 sagt Gott zu Luzifer: „Du warst ein glänzender, schirmender Cherub, und auf den heiligen Berg hatte ich dich gesetzt bis Missetat an dir gefunden wurde.“ Und das Ergebnis? In Hes. 28,16 steht: „Da verstieß ich dich vom Berge Gottes und tilgte dich, du schirmenden Cherub, hinweg aus der Mitte der feurigen Steine.“

Die Bibel sagt, dass Satan aus dem Himmel geworfen wurde. Jesus sagte nach Lk. 10,18: „Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz.“ Wir erkennen also unschwer, dass es sich bei den beiden Bergen aus Erz oder Kupfer um das Himmelstor oder den Himmel selbst handelt.

Andere Bibelausleger verstehen unter den zwei Bergen die Berge, auf denen sich Gott in seiner Gerechtigkeit und Barmherzigkeit der Welt offenbarte. Sie sind überzeugt, es handle sich um den Berg Sinai und den Berg Moria. Auf dem einen Berg habe Gott aus Liebe dem Volk sein heiliges Gesetz gegeben und auf dem andern Berg sei er aus Liebe für die Übertreter seines Gesetzes gestorben. Wer nicht zu diesen beiden Bergen, d.h. zu den auf ihnen stattgefundenen Ereignissen, Ja sagt, wer Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit ablehnt, der verfällt dem Gericht. Die Streitwagen Gottes werden ihn zermalmen.

Die ehernen Berge sind also Symbol für den Ort, da Gott regiert und seine Herrschaft unerschütterlich aufgerichtet hat; und von dem das Gericht über jene ergehen wird, die Gottes Gesetz und seine Gnade verachten.

Wenden wir uns nun den vier Wagen zu.

Die ganze Aufmerksamkeit des Propheten wird auf die vier Wagen gelenkt. Das rechte Verständnis der Vision hängt entscheidend von der Bedeutung ab, die die vier Wagen haben.

Die Frage ist: Handelt es sich hier um Reisewagen oder um Kriegswagen?

Das hebr. Wort „märkabah“, das hier steht, ist gleichbedeutend mit dem hebr. „rekeb“. beide Worte sind austauschbar und bezeichnen an fast allen Stellen, wo sie vorkommen, den Kriegswagen. Das majestätische Bild dieser Vision sagt also: Der verschlossene Himmel öffnet sich und es stürmt die Streitmacht Gottes aus ihm hervor. Biblischer Beleg für diese Deutung ist z.B. 1.Kön. 22,35 wo der Streitwagen des König Ahab mit dem hebräischen Wort  „märkabah“ und in Vers 38 mit dem Wort „rekeb“ bezeichnet wird. Ebenso bei den Kriegswagen des König Salomos. die in 1.Kön. 9,22 mit „rekeb“ und in 2. Chr.9,25 mit „märkabah“ bezeichnet werden.

Die Auslegung mancher Theologen, die in den vier Wagen Reisewagen sehen wollen, auf denen die nach Babel verschleppten Juden nach Jerusalem zurückgebracht würden, ist also sprachlich nicht haltbar. Die alttestamentlichen Propheten gebrauchen das Bild des Kriegswagens als Hinweis auf Gottes Gericht über die Völker. Jes. 66,15;  Jer. 4,13;  Hab. 3,8. Wir erkennen, wie auch bei den anderen Propheten Wagen und Winde zusammengehen.

Vor dem geistigen Auge des Propheten hat sich die Welt Gottes aufgetan. Die Streitmacht des Himmels wird sichtbar. Die Wagen künden Krieg, Katastrophe, Gottes Endgerichte an – Dieses Herabkommen der himmlischen Streitmacht zum Gericht über die gottlosen Völker wird in Joe. 4.9-12 beschrieben.

Welche Bedeutung haben nun die vier Wagen in der Deutung des Engels? (Sach. 6,5)

In der prophetischen Sprache sind die Winde ein Bild göttlicher Strafe. Jer. 49,36;  Dan. 7,2 Wir erkennen: Bild wird durch Bild ersetzt, aber die Konturen werden deutlicher.

Wie gebraucht die Bibel den Begriff „Wind“ in Bezug auf Gottes Walten zum Heil seines Volkes und zur Durchsetzung seines Willens?

Ps.104,3-4. Die griech. Bibel sagt: „Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen.

Die 4 Kriegswagen verkörpern also himmlische Mächte, die auf Gottes Befehl bereitstehen, um Gottes Gericht über die ganze Welt zu bringen. Hier ist eine alttestamentliche Verkündigung dessen, was Christus dem Apostel Johannes aufPatmos offenbarte. Offb. 7,1-3; 19,11-16.  Die Doppelaussage von vier Wagen und vier Winden offenbart, dass wir es hier mit einer Offenbarung der entscheidenden und abschließenden Gerichtskatastrophen zu tun haben.

Was wird über die Wirksamkeit dieser Streitwagen, dieser himmlischen Heeresmacht ausgesagt? – Wohin sollen sie ziehen? (Sach. 6,7)

Kein Land wird vom Gerichtshandeln Gottes verschont bleiben. Das Gericht ergeht über alle Lande. Wörtlich heißt der Befehl: „Geht! Durchzieht die Erde!“ Die Mächte, die allein in Gottes Hand sind. werden zu der von ihm festgesetzten Zeit losgelassen.  Aus der Möglichkeit der endzeitlichen Katastrophen wird Wirklichkeit.

Auf welches Gespann wird der Prophet ganz besonders aufmerksam gemacht? (Sach. 6,8)

Das von Sacharja gebrauchte hebr. Wort „nuach“ wird beim Propheten Hesekiel mehrfach in der Bedeutung „den Zorn stillen“ verwandt. Die Nähe des Propheten Sacharja zu den früheren Propheten lässt die Möglichkeit offen, das hebr. Wort auch bei Sacharja in diesem Sinne zu übersetzen. Die Züricher Bibel übersetzt darum auch: „Sie stillen meinen Zorn am Lande des Nordens!“ Dr. H. Menge bemerkt in einer Fußnote: „d.h.: sie stillen meinen Zorn am Lande des Nordens“!

Was ist das Land des Nordens? Jer. 25,8-11; 46,24; 26;  Hes.26,7.

Das Land des Nordens ist nicht nur eine Umschreibung für Babylon und Sinear. Es umfasst geographisch und theologisch mehr. Land des Nordens ist Ausdruck für die. heidnische, gottwidrige Weltmacht, die ihren Ausgangspunkt in Babylon hatte, die sich aber am Ende der Zeit weltweit als Zusammenfassung aller widergöttlichen Kräfte manifestieren wird, um Gott die Herrschaft in dieser Welt streitig zu machen und Gottes Gemeinde, Symbol dieser Herrschaft, zu vernichten. Der Prophet Jeremia hat bereits in dem Begriff „Norden“ eine Zusammenfassung aller Königreiche, aller Mächte dieser Welt gesehen, die sich gegen Gottes Volk erheben. – Jer. 25,26.

Die endzeitliche, gottfeindliche Weltmacht, das große Babylon, wird durch Gottes Gericht vernichtet. Himmlische Mächte werden diese Macht besiegen und zerstören. Gott sagt: „Sie stillen meinen Zorn im Lande des Nordens.“ Mit der zentralen Festung des Widersachers fällt die ganze Welt in Gottes Hand. Auch hier gibt es eindeutige Parallelen zum Buch Offenbarung. Offb. 18,20-21

Auch diese Vision gibt uns als Endzeitgemeinde einen starken Trost. Sie gibt uns den Mut, der Zukunft gelassen entgegenzugehen. Sie gibt uns die Gewissheit, dass Gott für sein Volk eintreten und alle Feinde vernichten wird. Vor den starken Rossen des Herrn kann keine Macht bestehen.

Vielleicht fragt ihr. warum ich nicht auf die Farbe der Rosse eingegangen bin. Ganz einfach: Weil es der Engel auch nicht tat. Ich kann nicht deuten, was der Engel nicht gedeutet hat und Sacharja anscheinend auch nicht für wichtig hielt, vom Engel zu   erfragen. Das ABC bemerkt darum treffend, dass nicht alle Details einer prophetischen Vision notwendiger Weise zu interpretieren sind.

Die achte Vision will uns dies eine absolut gewiss machen:

Die letzte Auseinandersetzung mit der Macht des Bösen wird nicht durch Gottes Volk geführt, sie wird ein Zorngericht Gottes sein, in dem der Widersacher Gottes überwunden wird. Gott wird durch seinen Geist seine Herrschaft in der Welt aufrichten. Wenn die Macht des Bösen auf ihrem Höhepunkt angekommen sein wird, wenn die Gottlosigkeit personhafte Gestalt annehmen und in ihrem Tempel offenbar werden wird, dann werden auch die letzten Gerichtskatastrophen über die Erde gehen.

Betrachten wir nun den zweiten Teil von Sacharja 6 – der überschrieben ist:

„Die Krönung Josuas“. (Sach. 6,9-15)

Die Nacht ist vorüber. Der neue Tag bringt nach den Visionen ein neues, wichtiges Ereignis. Im Auftrag Gottes muss der Prophet ein weiteres Zeichen der Hoffnung setzen. Nachdem Rückwanderer aus Babylon Weihegeschenke nach Jerusalem gebracht haben, wird Sacharja von Gott beauftragt, aus dem mitgebrachten Gold und Silber eine Krone schmieden zu lassen und den Hohenpriester Josua damit zu krönen. Damit soll der Prophet dem Volk ein sichtbares Zeichen für zukünftiges Geschehen geben.

Josua, der beim Empfang der Krone das Priestertum und Königtum in einer Person repräsentiert, wird zum Vorzeichen auf den Messias.  Der Messias wird die Zeit heraufführen, in der neues Leben sprießt, in der die Mächte der Sünde und des Todes entthront sind. Durch ihn werden sich Menschen aus allen Völkern zur neuen Gottesgemeinschaft rufen lassen. Sie werden sich als lebendige Stein in den geistigen Tempel des Herrn einfügen lassen und auf diese Weise am Bau des Tempels mitwirken.

Die Tatsache, dass die Krone nicht in den Händen Josuas verbleiben soll, sondern im Tempel hinterlegt werden soll, weist darauf hin, dass diese Krönung nur ein prophetisches Zeichen ist, das auf einen anderen und größeren Königspriester hinweist. Dieser ist in Jesus Christus gekommen, wie das neue Testament eindeutig bezeugt. Hebr. 6,17-20 und 7,1-3; 11-17. Die Offenbarung bezeugt die Erfüllung dieser Weissagung – Offb. 11,15.

Wenn die vier Wagen durch alle Lande gezogen sind, wenn die gottwidrige Weltmacht Babel gestürzt und vernichtet sein wird, dann wir Christus sein Reich aufrichten und seine Herrschaft wird kein Ende haben, sein Friedensreich wird bleiben.

Die acht Visionen schließen ab mit der herrlichen Schau auf die Krönung des Königspriesters, des Gesalbten, des Christus. Er wird sein Reich einnehmen und seine Herrschaft auf Erden errichten, eine Herrschaft des Friedens und der Gerechtigkeit. Sach. 6,9-15 enthält eine der herrlichsten Offenbarungen des kommenden Christus als König und Hohepriester.

Wir müssen heute erkennen, dass die Zeit seiner Herrschaft nahe ist. Die biblische Prophetie muss in unserer Verkündigung und in unserem Glauben eine noch viel breitere Grundlage einnehmen. Denn zum Sieg Jesu auf Golgatha gehört sein Triumph über alles und die Vollendung seines Königreiches auf dieser Erde.

Wer wird teilhaben an dieser herrlichen Zukunft? Wer wird die Erfüllung dieser Verheißung erleben? (Sach. 6,15)

An der Erfüllung dieser Verheißung wird nur teilhaben, wer auf Gottes Wort hört und im Vertrauen und Gehorsam die Antwort eines geheiligten Lebens nicht schuldig bleibt. Darum sollten wir die Zusage Jesu aus Offb. 3,12 besonders beachten und ernstnehmen.

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