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Auf Seite 106 (Hyperlink) haben wir versprochen, weitere Überlegungen in Betracht zu zie­hen, die die Ansicht stützen, dass die sieben Sendschreiben sieben Abschnitte in der Kirchengeschichte symbolisieren. Wir haben bereits drei Argumente besprochen:

  1. Die Vision über das Standbild aus Daniel 2 ist der Schlüssel zum Buch Daniel wie zur Offenbarung und deckt eindeutig den Verlauf der Weltgeschichte von der Zeit des Propheten bis zum Weltende ab. Die Prophezeiung bereitet uns überzeugend auf die Entdeckung vor, dass die anderen Hauptgesichte in Daniel – in den Kapiteln 7, 8 und 11 – gleichfalls zur Zeit des Propheten ansetzen und dann – nebenein­ander her – bis zum Weltende lauten. Die Offenbarung ist fest auf der Grundlage des Daniel-Buches aufgebaut. So entwirft also Daniel 2 eine Schau, die uns erkennen lässt, wie zumindest die Hauptgesichte der ersten, historischen Hälfte der Offenbarung – also die sieben Gemeinden, die sieben Siegel, die sieben Posaunen, die Szenen des Großen Kampfes – gleichfalls von der Zeit des Propheten an nebenein­ander her bis zum Ende der Welt verlauten.
  2. Die sieben Sendschreiben enthalten exakte Voraussagen, z.B. „Ihr werdet in Bedrängnis sein zehn Tage,“ (Offb,2, 10, geschrieben an die Gemeinde Smyrna), oder: „Ich will dich. bewahren vor der Stunde der Versuchung,“ (Offb. 3,10, an Philadelphia),
  3. In Joh. 13,19 sagte Jesus: „Jetzt sage ich’s euch, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt, dass ich es bin.“ Indem wir diesen Deutungsgrundsatz Christi anwandten, haben wir auf den Seiten 106-123 (Hyperlink) von unserer heutigen Zeit ausgehend zu­rückgschaut und herausgefunden, dass· die sieben Sendschreiben in enger Beziehung zu kirchengeschichtlichen Ereignissen stehen. Zu diesen Überlegungen können wir, neben anderen, noch folgende hinzufügen:
  4. In der Ölbergrede hat Jesus den gesamten Verlauf der Kirchenge­schichte von seiner Zeit an bis zu seiner Wiederkunft überspannt. Daniel und Jesus haben das getan, also liegt der Schluss nahe, dass auch Johannes so verfahren hat,
  5. Die Gemeinde Smyrna wurde gewarnt, sie müssten „zehn Tage“ lang Bedrängnis leiden. Offb. 2,10. Als damals Polycarp den Märty­rertod starb, das war etwa 155 oder 156, nach einigen Historikern 166, durchlitten sie eine Verfolgungszeit, die einige Tage – wörtlich zu nehmen – andauerte. Siehe Seite 84 ff.) Doch sie litten unter dem Kaiser Decius im Jahre 250 noch einmal und sie mussten auch die schrecklichen ZEHN JAHRE der Verfolgung unter dem Kaiser Diokletian und seiner Nachfolger durchmachen (303-313), Viele Jahrhunderte später – 1402, 1424 und 1922 – wurden sie zu Tausenden hingeschlach­tet durch ein Gemetzel, das die schlimme Verfolgung unter Diokletian bei weitem überstieg. Hätte man die „zehn Tage“ nur wörtlich ver­stehen sollen, dann würden wir uns darüber wundern, dass Jesus die Christen von Smyrna nur vor einer der kleinsten aller Verfolgungen warnte. Würde Smyrna allerdings eine frühe Ära der gesamten Kirche darstellen und würden die „zehn Tage“ innerhalb dieses Zeitab­schnittes zehn Jahre symbolisieren, dann wäre diese Information im Sendschreiben sinnvoll.
  6. Es ist eine Tatsache, dass alle sieben Gemeinden unter der diokletianischen Verfolgung zu leiden hatten (303-313). Wären die sieben Sendschreiben ausschließlich an die sieben lokalen Empfänger gerichtet gewesen, dann würden wir uns wundern, warum nicht auch die anderen Gemeinden vor dieser Verfolgung gewarnt worden sind, die sie ja alle erleben sollten. Andererseits ist es logisch, dass diese Verfolgungszeit, die ja alle Christen während einer dieser Zeitabschnitte betreffen sollte, nur in Bezug auf die Smyrna-Gemeinde vorhergesagt worden ist, weil sie diese Zeitspanne symbolisier­te, falls die Sendschreiben an die sieben Gemeinden tatsächlich aufeinanderfolgende Zeitabschnitte darstellen.
  7. Die Verheißung der Wiederkunft Christi in Offb. 1,7 ist nicht an Bedingungen geknüpft: „Siehe er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen.“ Andere Verheißungen – oder vielmehr Warnungen – in Bezug auf die Wiederkunft erscheinen auch im Brief an Ephesus (2,5), an Pergamon (2, 16) und Sardes (3,3), doch sie sind alle von Bedingungen abhängig. Sie zeigen, was Christus bei seinem Kommen tun würde, falls die Gemeinden nicht bereuten. Durch den Kontrast werden die treuen Gläubigen in Thyatira ermutigt, (2,25) „festzuhalten, bis ich komme.“ Um die Christen in Philadel­phia zum Durchhalten zu ermuntern, versprach ihnen Christus gerade heraus: „Ich komme bald!“ (3,11). Diese bedingungslosen Verhei­ßungen beziehen sich auf die Wiederkunft Christi am Ende der Welt. Gleichzeitig legen die Aufrufe zum „Festhalten“ eine gewisse Verzöge­rung nahe. Es ist bemerkenswert, dass der einzige Hinweis auf Christi BALDIGES Kommen im Brief an die sechste Gemeinde erscheint, fast am Ende der Zeit.

Alles zusammengenommen, bestärken uns die hier betrachteten Argu­mente darin, DIE BRIEFE AN DIE SIEBEN GEMEINDE ALS SYMBOLE ZU BE­TRACHTEN, wie so viele andere Gestalten und Figuren in Daniel und der Offenbarung. Wir sind überzeugt, dass sie – wie die Vorhersagen aus Daniel und die Ölbergrede Jesu Christi – als zeitüberspannende Prophetie betrachtet werden sollen, die von der Zeit des Propheten bis ans Weltende reicht.

Quellenverzeichhnis
  • Gott Sorgt. Band 2. Die Botschaft der Offenbarung für Dich und Deine Familie. Von C. Mervyn Maxwell Ph. D. Originaltitel: GOD CARES, Vol. 2. Copyright für die Übersetzung, Advent-Verlag Kratlingen, CH-3704 Kratlingen, Schweiz. Mit freundlicher genehmigung zur Veröffentlichung auf dieser Website: Advent-Verlag Schweiz.

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